HÜFTPROTHESE - Erfahrungen?
Hallo,
nach einem Reitunfall mit Oberschenkelhalsbruch hat sich leider eine böse Nekrose in meinem Hüftkopf breit gemacht. Jetzt steht früher oder später eine Hüftprothese an. Da ich erst 34 Jahre alt bin und sehr widersprüchliche Aussagen über die Haltbarkeit von Prothesen und über die Beweglichkeit damit kursieren, bin ich ziemlich verunsichert, ob ich die OP noch weiter hinauszögern sollte oder nicht. (Ich muss dazu sagen, dass ich gottseidank bislang keine starken Schmerzen habe, jedoch schon eine deutliche Einschränkung.)
Es wäre mir sehr wichtig, Meinungen und Erfahrungen zu dem Thema zu hören!
Wer hat eine oder mehrere Hüftprothese(n), insbesondere hat diese im Alter von unter 50 bekommen?
Wie ist das Leben so mit Hüft-TEP? Welche Bewegungen und Sportarten kannst Du damit machen? Wie ist es z.B. mit Bücken und Hüftdrehen und mit Joggen ?
Vielen Dank schon jetzt für Deine Hilfe!!! M.
3 Antworten
Hallo,
ich denke ich kann dir helfen, denn mir ist GENAU das selbe passiert wie dir!!! Ich bin vom Pferd gefallen, hatte einen Oberschenkelhalsbruch und 1 Jahr später wurde die Hüftkopfnekrose diagnostiziert. Ich war zu diesem Zeitpunkt erst 13 Jahre alt! Jetzt bin ich 21 und habe mir Anfang April eine neue Hüfte einsetzen lassen. Ich habe 8 Jahre mit der Hüftkopfnekrose gelebt, hatte wie du so gut wie keine Schmerzen, außer bei längerem Laufen und konnte im Alltag alles machen mit kleinen Einschränkungen in der Beweglichkeit. Nur vom Sport haben mir die Ärzte abgeraten, deshalb habe ich seit ich 12 bin keine richtige Sportart mehr ausüben können.
Warum ich mich für die neue Hüfte entschieden habe? Seit 1,5 Jahren wurde es immer schlechter und schlechter. Ich konnte mein Bein am Schluss so gut wie gar nicht mehr nach außen drehen, habe auf einmal Rückenschmerzen bekommen, weil ich eine Schonhaltung eingenommen habe und konnte die letzten 8 Monate nur noch Humpeln, da sich der Hüftkopf schon so aufgelöst hatte, dass ich 1,5 cm Beinlängenunterschied hatte.
Ich hatte also einfach keine Lebensqualität mehr! Ich habe keine einzige Schmerztablette in meiner ganzen Zeit genommen, aber konnte meinem jungen Körper nicht zumuten noch weitere Jahre in dieser Schiefstellung zu leben. Als nächstes hätte ich mir sonst meine Wirbelsäule kaputt gemacht.
Ich habe nun eine komplette Entprotese die lt. meiner Ärztin bei 90% der Patienten über 25 Jahre hält. Sie ist aus Kunststoff und Titan. Bis in 25 Jahren ist die Medizin schon wieder so fortgeschritten, dass ich mir keine Gedanken mehr über mein Alter mache.
Die Prognose für meine Zukunft ist, dass ich mein operiertes Bein bald wieder genauso bewegen kann wie mein anderes und man darf danach wieder Sport machen und soll man sogar! Eine Bekannte ist von mir ist nach einem Jahr wieder Ski gefahren ohne irgendwelche Schmerzen oder Probleme. Es dauert 6 - 12 Monate bis man sagen kann, die Protese ist gut eingewachsen und man kann wieder langsam mit Sport anfangen. Gleichmäßige Bewegungen sind gut, also Wandern ist perfekt und auch schwimmen. Wegen den Sportarten kannst du viel im Internet nachlesen. Bücken ist kein Problem. Bei bestimmten Drehungen nach hinten muss man aufpassen und die Beine sollte man nicht mehr überschlagen. Von der Beweglichkeit her wäre es kein Problem, aber das sind quasi "Sicherheitsmaßnahmen", dass die Hüfte nicht rausspringt.
Falls du weitere Fragen hast, schreib nochmal.
LG Falls du weitere Fragen h
Hallo,
ganz lieben Dank für Deine Antwort auf gutefrage.net! Da die Benachrichtigungs-Email untergegangen ist, habe ich diese erst jetzt gelesen! Ist ja verrückt, dass wir so ähnliche Geschichten haben! Bei mir ist sei gut zwei Wochen jetzt auch die TEP drin.
Die Hüfte an sich heilt relativ gut. Trotzdem geht´s mir grade gar nicht besonders. Es gab Kompikationen, in der OP wurde der Ichiasnerv überdehnt (verletzt). Das hatte zur Folge, dass ich zweimal operiert werden musste und jetzt eine Bein- und vor allem Fußlähmung habe. Kann also meinen Fuß nicht ansteuern, er hängt schlapp am Bein dran. Und Bein und Fuß sind taub. Man hat mir gesagt, dass die Lähmung relativ wahrscheinlich wieder zurückgehen wird, aber das kann ein Jahr oder länger dauern! Es hilft nix, jetzt muss ich da durch! Zur Zeit bin ich in ambulanter Reha. Wann ich wieder arbeitsfähig bin, steht noch in den Sternen, weil keiner weiß, ob und wie schnell ich mein geschundener Nerv erholt.
Hätte lieber positivere Neuigkeiten erzählt.
Kennst Du eigentlich jemanden, dem es ähnlich ergangen ist wie mir? Und bei Dir alles immernoch gut?
Liebe Grüße, Martina
Ich schließe mich HelloSunshine an
Hab seit 8 Wochen ein neues Gelenk inkl Pfanne. Ich hatte keine Knorbelmasse mehr, aber zusätzlich Geröllzysten. Über 1 Jahr Humpeln und Schmerzen, konnte den rechten Fuß fast nicht mehr heben. Ins
Auto , Socken, Schuhe anziehen unmöglich. Beide Knie zusätzlich stark weh.
Nach der Operation keinerlei Schmerzen mehr, aber 6 Wochen strenge Schonung. (Greifwerkzeug sehr praktisch!)Das schlimmste war 6 Wochen nur am Rücken zu liegen.
Nach Weglassen der Krücken spüre ich einen Druck und Kreuzweh, was von der falschen Haltung vorher oder von meinen lädierten Banddcheiben kommt. Gehe erst in 3 Wochen auf REHA.
Ich habe mit vorher nicht vorstellen können, nach 2 Monaten wieder an Crosstrainer etc zu stehen. Beim Kegeln hatte ich vorgestern eine 9 !!!
Heimtrainer traue ich mich wegen noch nicht. Das tut mir nicht gut.
Hallo,
als operativ tätige Orthopädin erhielt ich ebenfalls nach einem schweren Sportunfall ein künstliches Hüftgelenk.
Mehr kannst Du unter meiner Geschichte lesen:
Gruß,
Anne
Hallo Anne,
ganz lieben Dank für Deine Antworten auf gutefrage.net! Da die Benachrichtigungs-Email untergegangen ist, habe ich diese erst jetzt gelesen! Tja, was soll ich sagen - Deine Geschichte ist mir bekannt, aus dem Buch Mut zur neuen Hüfte, und hat auch mir viel Mut gemacht. Inzwischen bin ich, seit gut zwei Wochen, selbst TEP-Trägerin.
Die Hüfte an sich heilt relativ gut. Trotzdem geht´s mir grade gar nicht besonders. Es gab Kompikationen, in der OP wurde der Ichiasnerv überdehnt (verletzt). Das hatte zur Folge, dass ich zweimal operiert werden musste und jetzt eine Bein- und vor allem Fußlähmung habe. Kann also meinen Fuß nicht ansteuern, er hängt schlapp am Bein dran. Und Bein und Fuß sind taub. Man hat mir gesagt, dass die Lähmung relativ wahrscheinlich wieder zurückgehen wird, aber das kann ein Jahr oder länger dauern!
Es hilft nix, jetzt muss ich da durch! Zur Zeit bin ich in ambulanter Reha. Wann ich wieder arbeitsfähig bin, steht noch in den Sternen, weil keiner weiß, ob und wie schnell ich mein geschundener Nerv erholt.
Hätte lieber positivere Neuigkeiten erzählt.
Kennst Du eigentlich jemanden, dem es ähnlich ergangen ist wie mir? Und bei Dir alles immernoch gut?
Liebe Grüße, Martina