Herzrasen mit Puls von 198
Neben dem Arzt den ich fragen werde, wollte ich mal wissen ob mir hier vielleicht schon Jemand eine Anregung geben kann (vielleicht Jemand mit diesen Symptomen):
Regelmäßige Attacken von plötzlichem Herzrasen, wobei es zu Schwindel kommt, der kurzzeitig (2-3 Sekunden) so stark ist, dass man das Gefühl hat gleich umzukippen.
Der Blutdruck liegt bei diesen plötzlichen Überfällen immer so bei 100 (und drunter) zu 60. Der Puls bei 198 Schlägen!
Zuvor KEIN Stress oder Unruhe - Es passiert selbst im Schlaf plötzlich. Diese Attacken kommen mal 1x im Monat vor, aber auch mal 2x pro Woche. Keine Krankheiten bekannt, normale Figur, relativ gesunde Ernährung ;), Nichtraucher, wenig Alkohol.
5 Antworten
Hallo,
das klingt nach einer rezidivierenden Re-entry-Tachykardie, also einer immer wiederkehrenden Störung der Reizleitung am Herzen, möglicherweise bedingt durch eine sogenannte akzessorische (also zusätzliche und da nicht hingehörende) Leitungsbahn zwischen Herzvorhof und Herzkammer. Man muss sich das so vorstellen: Das Herz schlägt dadurch, dass kleine Stromsignale vom sogenannten Sinusknoten über die Vorhöfe und danach die Kammern geleitet werden. Wo der Strom vorbeikommt, wird die Muskulatur angeregt und zieht sich zusammen, das Herz schlägt. Das ganze System kann nur funktionieren, wenn die richtige Richtung des Stromflusses eingehalten wird, also Sinusknoten-->Vorhof --> Kammer. BE iaktzessorischen Leitungsbahnen kann der Stromfluss von der Kammer zurück in den Vorhof gelangen. Von dort geht er (zusätzlich zu den sowieso fließenden normalen Strömen) wieder auf die Kammer über und erregt diese erneut. Dadurch kommt es verstäöndlciherweise zu doppelten und dreifachen Erregungsraten und damit zu diesem massiv beschleunigten Puls (Bei Stress geht der Puls eigentlich nie groß über 150, 198 ist schon echt übel). In der Tat ist sowas nichtganz ungefährlich, bei solchen Geschwindigkeiten ist das Herz kaum noch in der Lage, genug Blut zu pumpen, um für ausreichenden Blutdruck zu sorge, geschweige denn, sich selbst mit genug Sauerstoff zu versorgen. Außerdem kann so eine Tachykardie auch mal in ein Kammerflimmern übergehen, was tödlich sein kann. Glücklicherweise ist das sehr selten.
Die Diagnose in einem solchen Fall wird einerseits über EKG und Langzeit-EKG gestellt, andererseits kann auch eine Herzkatheteruntersuchung sinnvoll sein.
Therapie kann einerseits mittels Medikamenten erfolgen, was aber nciht immer ausreicht. Des weiteren gibtes die Möglichkeit, im Rahmen eines Herzkatheters die überflüssige Leitungsbahn zu veröden und so am Herzen für Recht und Ordnung sorgen.
Frag mal deinen Hausarzt nach dem Prozedere, ein Besuch beim Kardiologen ist aber dringend anzuraten. Für weitere Informationen kannst du mal z.B. "WPW-Syndrom" googlen
Jep, die Bahn ist angeboren. Dennoch ist es typisch, dass die Krankheit erst bei jungen Menschen / Erwachsenen auftritt. Es gibt allerdings auch noch andere Varianten von akzessorischen Bahnen oder Reentry-Tachykardien, WPW ist nur ein gutes Beispiel, um in die Materie einzutauchen.
Versuch's mal hier: http://www.gesundheitsfrage.net/
dass ist nicht gut irgenwann hört dein hez auf zuschlagen
Welche Zeitspanne meinst du mit "Irgendwann" - also bis jetzt hat es sich immer wieder von selbst gegeben, nach 2-10 Minuten...
Meinst du mitten im Schlaf oder wirst du auch einfach sehr früh ( mitten in der Nacht ) munter ,dann geht es los ? Wie denkst du über Angst - und Panikattacken ? Auf alle Fälle natürlich zum Arzt.
Die Ursachen können vielfältig sein, ein Besuch beim Kardiologen wäre anzuraten. Hier ein Link von Wikipedia http://de.wikipedia.org/wiki/Tachykardie
Vielen Dank für die Infos! Hab schonmal gegoogelt und unter WPW-Syndrom gelesen, das sich so eine zusätzliche "Leitung" schon im Mutterleib bildet - habe aber die Symptome erst seit knapp einem Jahr ?