Hat der Patient nach 35 Minuten Reanimation noch eine Chance zum Leben?

12 Antworten

Ja. Es kommt jedoch sehr auf die Ursachen oder Grunderkrankungen an, die eine Reanimation nötig machten.

Ich war selbst an einer Reanimation von über 45 Minuten beteiligt. Ein etwa 50 jähriger Mann hatte an einem Badestrand einen Herzstillstand. Arzt und Rettung mussten von weit her zufahren. Nach ca. 30 Minuten raunten verschiedene Badegäste, wir sollten doch aufhören, da helfe sowieso nichts mehr. Da wir 4 ausgebildete Helfer waren, konnten wir uns abwechseln und haben die Reanimation bis zum Eintreffen des Arztes weitergeführt. Auch wir rechneten wegen der langen Zeit mit bleibenden Schäden, sofern der Mann überhaupt überleben würde.

Welche Überraschung: ca. ein Jahr später trafen wir den Mann am gleichen Badestrand und er war völlig genesen und hatte keinerlei Langzeitschäden. Ihm fehlten nur die Erinnerungen an ein paar Tage vor und nach dem Herzanfall. Das Treffen war für alle eine grosse Freude.

LG mary

Für eine Reanimation sind 35 Minuten eine lange Zeit. Ob es dabei noch eine Chance gibt, hängt von vielen Faktoren ab. Der wichtigste ist sicher, ob sofort nach dem Kollaps eine qualitativ hochwertige Reanimation begonnen wurde, so dass Hirn und Organe mir dem Nötigsten an Sauerstoff versorgt werden konnten. Wenn der Patient beim Eintreffen des Rettungsdienstes im EKG noch Kammerflimmern zeigt und defibrilliert werden kann, spricht das auch für ihn. Dummerweise wissen die Zellen des Körpers meistens nicht, das gerade reanimiert wird und arbeiten fleißig weiter, dabei werden Kohlendioxid oder auch andere Säuren produziert, die im Verlauf den pH-Wert des Blutes deutlich senken. Ist der einmal tief genug, ist eine Reanimation aussichtslos. Zudem werden viele Organe bei der Wiederbelebung nicht wirklich toll durchblutet, oder sie sind sehr empfindlich, was Schwankungen in der Versorgung angeht, welche unter CPR nun mal nicht optimal ist. Das wären z.B. Darm, Leber, Lunge und Nieren. Selbst wenn sich ein Spontankreislauf wieder einstellt, droht sekundär trotzdem ein Multiorganversagen. Und zu guter Letzt wird das Herz durch die Massage natürlich auch mechanisch geschädigt, zusätzlich zu eventuellen Schäden, wie beispielsweise von einem Herzinfarkt, einem der Hauptgründe für einen Kreislaufstillstand. Die Kombination aus meist fehlender Ersthelfermaßnahme, schlechter Versorgungslage, Übersäuerung und mechanischer Schädigung macht eine erfolgreiche Reanimation unwahrscheinlicher, je länger es dauert. Auch wenn vereinzelt nach 35 Minuten noch ein Kreislauf wieder hergestellt werden kann, sind ein dauerhaftes Überleben und eine Entlassung aus der Klinik äußerst unwahrscheinlich. Ich selber kann mich an keinen solchen Fall im Rahmen meiner Tätigkeit erinnern. Prinzipiell ist eine erfolgreiche Reanimation nach länger Zeit unter CPR aber durchaus möglich, insbesondere bei tödlich verlaufener Unterkühlung oder Ertrinken in kaltem Wasser, da durch die hiermit verbundene niedrige Körpertemperatur die Stoffwechselrate des Körpers massiv reduziert ist und sich viel weniger Abfallprodukte und Saiten abnabeln, außerdem wird sie Toleranz von Sauerstoffmangel deutlich verbessert. Hier kann auch nach über einer Stunde eine Reanimation noch erfolgreich sein.

Wenn erst nach 35 Minuten mit der Wiederbelebung angefangen wird. Hat die Person keine Chance. 35 Minuten Wiederbelebung ist eine sehr lange Zeitspange. Aber nicht unmöglich. Ärzte versuchen es meistens 1 Stunde lang.

soweit ich weiß nach 5 min ist es zu spät wegen sauerstoffmangel

"Reanimation" bedeutet Atemspende und Herzmassage, damit es zu keinem Sauerstoffmangel im Gehirn kommt.

ja eigentlich schon.vielleicht sind ein paar rippen gebrochen oder der jenige hat hirnschäden davon getragen,jenachdem wie lange,dass gehirn ohne sauerstoff war.

mein vater hat mal einen herzinfakt und musste in einer halben stunde 7 mal wieder belebt werden.er lebt immer noch ohne hirnschäden oder sonstige schmerzen(aber nach den reanimationen hatte er 4 rippen gebrochen)

also ja man kann überleben;)