Habe ich ADS, was für Nebenwirkung hat Ritalin?

5 Antworten

Es ist interessant, welche Vorurteile gegenüber Ritalin und derartigen Psychopharmaka verbreitet sind. Ich selbst nehme täglich Methylphenidat (27mg retard), obwohl ich anfangs auch eher skeptisch war. Nebenwirkungen bemerke ich kaum, seit die Dosis richtig eingestellt wurde. Allerdings wird es zunehmend schwieriger, klarzukommen, wenn man mal vergisst, es zu nehmen - ob ich jetzt ohne das Medikament nicht mehr „funktioniere“ oder ob ich mich einfach daran gewöhnt habe, jetzt „normal“ leben zu können, weiß ich nicht. Insgesamt bin ich zufrieden, ich habe aber von Menschen gehört, bei denen unangenehme Nebenwirkungen (Herzrasen, Nervosität, Übelkeit, ...) aufgetreten sind. Es ist also von Patient zu Patient unterschiedlich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Und wie ist es jetzt?

ADS kommt relativ häufig auch beim Asperger-Syndrom als Begleiterscheinung vor.

Wenn es sich lediglich um ein ADS handelt, ist Ritalin nicht zwingend nötig.

Die ADS behandelt man in erster Linie mit Verhaltenstherapie, und zwar ist da ein Strukturtraining angesagt.

Eine Ritalin-Behandlung kommt erst dann ins Gespräch, wenn der behandelnde Verhaltenstherapeut feststellt, dass er in der Therapie nicht weiter kommt, weil der Patient zu unkonzentriert ist.

Dann beratschlagen sich der Kinder- und Jugendpsychiater und der Verhaltenstherapeut, ob es eventuell von Vorteil wäre ein Medikament zu verabreichen, wofür ein Einverständnis der Eltern nötig ist.

Es gibt auch noch andere Medikamente als Ritalin, könnte durchaus sein, dass ein anderes Medikament für Dich besser wäre.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Es könnte auch ganz einfach an der Art des Unterrichts liegen und du ihn zum Einschlafen langweilig findest.

Mal so: Es hat schon seinen Grund, dass Ritalin verschreibungspflichtig ist.

Willst du wirklich wissen, ob du ADS hast, geh zu dem Kinder- und Jugendpsychiater (Fachrichtung Autismus und AD(H)S), der dir die Asperger-Diagnose gegeben hat.

ständig sagen mir meine Eltern,Lehrer, Meine Nachhilfe und auch Freunde, dass ich Konzentrationsstörung habe.

Warum?

Manchmal habe ich sogar selber das Gefühl, beispielsweise schlafe ich mitten im Biologie oder Religionsunterricht ein, weil ich mich nicht konzentrieren kann.

Aber du hast schon genügend Schlaf nachts?

Mein Kopf kann sich bis zur 4. Stunde stark konzentrieren, danach schaltet er ab.

Klingt für mich normal...

Ich habe schon das Asperger-Syndrom, wäre es beim Gdb von Bedeutung, wenn ich noch ADS hätte?

Das sind keine Krankheiten, das sind Bezeichnungen für bestimmte Verhaltensweisen. Was du tun musst, ist die Ursache finden und dort ansetzen. Medikamente bringen dich nur in eine Abhängigkeit und haben erhebliche Nebenwirkungen. Diesen Weg würde ich persönlich nie gehen.

Mein Bruder hat ADHS,weswegen er Ritalin nimmt, laut Arzt müsste ich bei ADS Ritalin nehmen, um mich besser konzentrieren zu können.

Das ist aus meiner Sicher der falsche Weg. Wenn du dich nicht konzentrieren kannst, dann gibt es dafür eine Ursache und die muss man finden und abstellen. Der Weg, dich mit Drogen so hinzutrimmen, dass du erwartungsgemäß funktionierst, ist falsch, weil er dich dauerhaft abhängig macht und überhaupt nichts an den Ursachen ändert.

Für die Ursachen gibt es nur drei Möglichkeiten: Ernährungsfehler, Schadstoffe, belastenende Lebenssituationen. Dort kann man aktiv werden.

Ein erster Schritt wäre Ernährungsfehler abstellen (Kein Fabrikzucker, keine Auszugsmehle, stattdessen echte Vollkornprodukte. Keine Fabrikfette, sondern naturbelassene Öle und Fette. Viel Frischkost statt Fabriknahrung, Konserven und Präparaten). Das hat gerade bei Konzentrationsstörungen eine enorme Wirkung. Wenn man dann noch Schadstoffe meidet und dafür sorgt, dass man nicht unter Dauerstress steht, kann sich das eigentlich nur bessern.

Hat Ritalin Nebenwirkungen?

Natürlich. Ihr habt das im Haus. Lies den Beipackzettel, dort ist das meiste aufgeführt.

Zu dem Schlaf 8 Stunden Schlaf.

@AutisticLuca

Zu der Ernährung, mein Bruder ist untergewichtig, isst das was sie sagen, hat diese Störungen aber trotzdem. Wir haben dicke Kinder in der Schule und komischerweise gut in der Schule. Ich hatte diese Konzentrationsstörung erst ab der Pubertät, davor nicht.

@AutisticLuca
Zu der Ernährung, mein Bruder ist untergewichtig, isst das was sie sagen, hat diese Störungen aber trotzdem.

Aus meiner Sicht würde ich vermuten, er ist untergewichtig und hat die Störungen, weil er ißt, was sie sagen. Wenn du beschreibst, wie seine (oder deine) Ernährung aussieht, kann ich dazu gerne etwas sagen.

Wir haben dicke Kinder in der Schule und komischerweise gut in der Schule.

Das ist normal.

Vereinfacht gesagt benötigt unser Körper neben den Nährstoffen (Kohlenhydrate, Fette, Eiweiße) Hunderte von anderen Stoffen, um die Nährstoffe zu verarbeiten. Fehlen diese Stoffe in der Ernährung kommt es zu Stoffwechselstörungen. Die betreffen den gesamten Organismus und wie sie sich auswirken, ist bei jedem anders, weil jeder an einer anderen Stelle am anfälligsten ist. Bei Konzentrationsstörungen sind es die Nervenzellen, bei Übergewicht ist es meist der Fettstoffwechsel, bei anderen ist es der EIweißstoffwechsel, die bekommen Allergien oder Hautausschlag, bei wieder anderen der Kohlenhydratstoffwechsel, die bekommen Herzinfarkt oder Schlaganfall.

Die dicken Kinder haben ihre anfälligste Stelle im Fettstoffwechsel, du vielleicht im Nervensystem. Beides hat aber die gleichen Ernährungsfehler als Ursache. Wenn man die abstellt, wird der Organismus wieder mit allem nötigen versorgt und das ist natürlich die Grundvoraussetzung, dass eine Besserung eintreten kann.

Ich hatte diese Konzentrationsstörung erst ab der Pubertät, davor nicht.

Dann kann das auch mit den temporären hormonellen Veränderungen in der Puibertät zusammenhängen. Oder einfach nur mit der Tatsache, dass ab der Pubertät weite Teile des Gehirns mit Frauen und Sex beschäftigt sind und nicht für die Konzentration zu Verfügung stehen. ;) Daraus darf man natürlich keine Krankheit konstruieren, das ist im Grunde normal und zu erwarten. Ging mir auch nicht anders. ;)

Der Punkt ist, dass du an den genannten Bereichen ansetzen kannst und schauen kannst, ob sich dadurch etwas verbessert. Wenn ja, prima. Wenn nein, ist es vielleicht doch nur die Pubertät. :) Es ist bei allen Krankheiten (so es denn überhaupt eine ist) immer wichtig, die Ursachen abzustellen. Medikamente können das nicht - sie unterdrücken nur die Folgen der Krankheit und lassen die Krankheit weiter bestehen. Das kann notwendig sein, wenn man die Ursachen nicht findet und die SItuation unterträglich ist - aber es sollte immer die allerletzte Maßnahme sein.

Hallo AutisticLuca,

du sagst, du hast schon eine Asperger-Diagnose. Bei Autisten ist es meistens so, dass einfach irgendwann die Reize im Umfeld zu viel werden. Dann kann der Kopf natürlich irgendwann nichts mehr an Informationen aufnehmen.

Es könnte aber auch eine Unterzuckerung vorliegen, wenn die Konzentrationsschwäche immer zum gleichen Zeitpunkt auftritt. Dann hilft essen. Das Hirn braucht Nahrung, um arbeiten zu können.

Zum Thema ADS hilft dir evtl. dieser Ausschnitt weiter:

"Die Ursachen des ADS werden seit vielen Jahren erforscht, ohne dass bisher ein abschließendes Ergebnis vorliegt. Gesichert ist, dass es im Gehirn zu einem Ungleichgewicht verschiedener Neuro-Transmitter kommt. Die wichtigsten dabei sind Dopamin, Adrenalin, Noradrenalin und Serotonin. Eine (genetische) Disposition wird vermutet, lässt sich aufgrund der Vielzahl der möglichen Umweltfaktoren bisher aber nicht gesichert belegen. Einige Forscher bestreiten daher, dass es ADS als eigenständiges Krankheitsbild gibt, sondern erklären das „krankheitswertige“ Verhalten als „gesunde“ Reaktion auf belastende Umweltfaktoren."

Stammt von der Internetseite https://www.hochbegabtenhilfe.de/adhs-und-hochbegabung/

Mich wundert die Nachhilfe, die du erwähnst. Asperger-Autisten sind oft hochbegabt. Könnte es sein, dass du mit leichten Aufgaben unterfordert bist und deshalb unkonzentriert bist? Das Hirn will auch mit Wissen und zwar entsprechend der Begabung gefüttert werden.

Ach ja, sei froh, wenn du keine Amphetamine nehmen musst. Die machen nämlich auf Dauer abhängig.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen.
Gruß
Angelique1