Gibt es erwiesenermassen wirksame Alternativen zu Ritalin?

9 Antworten

Liebes Blümchen,

ein bisschen schwanger gibt es nicht. Entweder ein Kind hat AD(H)S oder nicht. Dies diagnostiziert nicht ein Hausarzt sondern ein sehr erfahrener Psychiater oder Psychologe. Wenn es diagnostiziert wurde, vielleicht auch durch eine 2 Expertenmeinung, bedeutet dies, um es mal ganz platt zu sagen, dass im Hirn des Kindes nicht alles so läuft, wie bei "normalen". Dies ist für viele Eltern das große Problem. Diabetes ist schlimm aber gesellschaftlich anerkannt; das gibt es halt und man nimmt Tabletten oder spritzt sich. Ein AD(H)S-Kind braucht ja nicht zwingend "Ritalin". Es gibt sone und sone. Aber wenn es aufgrund seiner Symptome keine Freunde findet, wenn es Ablehnung erfährt, wenn es in der Schule nicht klappt, wenn es ständig Auseinandersetzungen mit Geschwistern gibt, wenn es ständig mit den Eltern aneinandergerät, wenn die Familie als Ganzes darunter leidet - dann ist es mit Öl-Kapseln oder ähnlichem nicht mehr getan. Wieviel Leid will man denn dem Kind und dem näheren sozialem Umfeld zumuten? "Ritalin", besser der Wirkstoff, ist keine "Psycho-Keule". Das ist diffamierend und so überaus entwertend den Kinder gegenüber, denen dieses Medikament hilft. Es ist ein Medikament und kann deshalb Nebenwirkungen auslösen ( das können auch homöopathische Mittel). Ob Ritalin, Medikinet, Equasym oder Concerta, alle haben den gleichen Wirkstoff, allein die, einfach gesprochen, Ummantelung ist anders. Das heißt, wenn Ritalin Nebenwirkungen verursacht, muss das, irritierenderweise, bei Concerta nicht so sein. Aus eigener Erfahrung: ich habe viel zu lange gewartet, meinem Sohn Ritalin zu geben. Als er 13 war habe ich mich zu dem Schritt entschlossen. Er war in Verhaltenstherapie bei einer ADHS-spezialisierten Psychologin, er wurde somatisch abgeklärt (EEG, Blutbild) und es wurde von einem erfahrenen Psychiater verschrieben. Zu Anfang war es ihm übel und er hat über Einschlafstörungen geklagt. Das war nach einer Woche vorüber. Inzwischen ist er 16 und er nimmt es in eigener Verantwortung. Die Erfolge ( Sozialverhalten, Freunde, Schule) hat er registriert und er weiß, dass ihm dieses Medikament, auch wenn es unter Betäubungsmittel läuft, hilft, mit dem Leben besser zurecht zu kommen. Er kann jetzt seine Ressourcen viel besser nutzen. Er nimmt es von Mo - Fr, am WE und in den Ferien setzt er aus. Ich meine, als Eltern sind Skrupel erlaubt, aber irgendwann kommt der Punkt, an dem man sich entscheiden muss unter oben genannten Bedingungen. Und, um deine Frage zu beantworten: wenn eine glasklare Diagnose existiert und die Symptome wie oben beschrieben sind gibt es nach meiner Meinung keine Alternative zu "Ritalin". Ich wünsche dir viel Glück und viel Kraft und viel Mut.

Liebe Grüße

Jorge

Wenn es nicht nicht AD(H)S ist,
würde ich mal den Schlafplatz des Kindes ansehen lassen
(Elektrosmog, Erdstrahlen aller Art, störende Lichtquellen, störende Lärmquellen, ...)
Bei gestörtem Schlaf können ähnliche Symtome auftreten.
Aber auch bei AD(H)S kann guter Schlaf nur vorteilhaft sein.
LG Josef

Richtig, die gesellschaftliche Meinung über Ritalin ist dermassen getürkt, dass es zum Himmel stinkt. Wo sind denn die wirklichen Ursachenforschungen bei den Individuen. -Zu viel Fernsehen -PC -Freizeitausgleich -Trennung der Eltern -Handystrahlen usw... Ärzte sind schon lange keine Götter in weiss mehr. Und an alle: Man darf auch in Zeiten wie diesen selbständig denken, auch wenn das dank Pro7 und Co. verlernt wurde.

@Linda1

Danke für den Link ! Liebe Grüße Josef

Wissenchaftlich nachgewiesen sind : -Amphetamin (ebenfalls ein Stimulans) -Strattera mit dem Wirkstoff Atomoxetin (eher ein Antidepressivum mit Wirkung bei ADHS)

Daneben gibt es einige wenige Medikamemente, die ebenfalls einen Effekt haben können, der deutlich darunter liegt.

Verhaltenstherapie hat ebenfalls eine Wirkung, wenn sie mit einem guten Elterntraining (z.B. nach C. Neuhaus) verknüpft wäre.

Unsinnig bzw. nachweissliche Zeitverchwendung sind : - Ergotherapie mit dem primären Ziel ADHS zu behandeln - Analytische Spieltherapie / Psychoanalyse - Heilpraktiker, die Unruhe mit ADHS gleichsetzen - Nahrungsergänzungsmittel / AFA-Algen Elektrosmogbehadnlung etc. - Alle Angebote, die eine Heilung von ADHS versprechen.

Mehr sonst unter http://web4health.info/de/adhd-menu.htm

@Jorge Auch ich habe einen Sohn der unter ADHS leidet.Wie du schon geschrieben hast ist unsere ganze Familie davon betroffen.Nur stelle ich mir als Mutter die Frage ob ich meinen 8 jährigen Sohn schon soll so mit Ritalin zuknallen (es ist ja doch schon ein Hammermedikament) oder ob es nicht eine Alternative dazu gibt in der Homöopathie.Warum Homöopathie?Ich denke einfach das sind noch nicht so diese Hammermedikamente wie in der Schulmedizin. Das man viel Kraft,Mut und Glück braucht glaube ich muss man Betroffenen nicht sagen.Nur Leute die keine Erfahrung haben mit dieser Erkrankung können manchmal sehr verletzend sein.Wie oft kriegt man wenn auch nur durch die Blume gesagt zuhören was für ein "Schwein"man da habe.Es würde hinten und vorne an Erziehung fehlen.Da braucht man schon sehr viel Kraft darüber zustehen. LG Karin

AD(H)S kann auch mit Homöopathie gelindert werden. Siehe: http://www.migraene-homoeopathie.de/ads/alternative.html Ich würde den Algemeinarzt einfach mal an-mailen und Fragen zu Ritalin Alternativen stellen.

Homöopathie kann angeblich alles lindern...