Geistige Abwesenheit - krankheit oder nicht?

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Das kann schon (Asperger-)Autismus sein - wenn er denn zusätzlich auch noch Symptome aus dem sozialen Bereich und dem Wahrnehmungsbereich hat, Reizüberflutungen, Stimming, Stereotypien, Rituale, Probleme mit dem Lesen von nonverbalen Signalen. Das klingt jetzt nach irre viel, muss aber nach außen nicht zwingend stark auffallen.
Das kann und sollte aber nur ein auf Autismus spezialisierter Psychiater diagnostizieren. Ferndiagnosen sind nicht möglich.

Zwei Hinweise zu deinem Text:

dass es sich hier eventuell um eine spezifische form von leicht ausgeprätem autismus handeln könnte.

Autismus ist ein Spektrum und lässt sich nicht linear in leicht und schwer einteilen.
http://dasfotobus.wordpress.com/2012/12/21/leichter-autismus-schwerer-autismus/

Meine erster Gedanke, war das Asperger-Syndrom, bei welchem es sich ebenfalls um eine art Autismus handelt, die aber nach meinem wissen scheinbar eher bei kindern auftritt oder so.

Das Asperger-Syndrom gehört zum Autismus-Spektrum. Autismus ist stets angeboren und unheilbar. Es tritt also nicht eher bei Kindern auf, denn Kinder mit Asperger-Syndrom werden erwachsen. Und AS geht dabei nicht weg.

Achja, eine Krankheit ist Autismus übrigens nicht. Eine Tiefgreifende Entwicklungsstörung laut ICD und zumeist auch als Behinderung einzustufen.

Sollte das zutreffen, dann ist er vermutlich stark vertieft in sein Spezialinteresse in der beschriebenen Situation oder aber im Shutdown, einer möglichen Folge eines Overloads.

@Rechercheur

das ist eig immer so. selbst wenn man die person ist mit der er redet, hört er nicht richtig zu. wenn er geziehlt zuhören möchte, kann er das. eine reizüberflutung tritt bei ihm daher auch selten auf denke ich. eher vllt viel stress durch verhalten der elter und großeltern ihmgegenüber.

@jonatanh

Reizüberflutungen können durch viele Dinge ausgelöst werden.
Flackernde Lampen, Gerüche, Sonnenlicht, Berührungen, Etiketten in der Kleidung ...
Es kann eben jeden Sinn betreffen und ist sehr individuell.

könntest du die aufgelisteten Symptome vllt kurz erläuter. ich bin mit meinem latein am ende ^^

@jonatanh

Die können nach außen sehr vielfältig sein und sind auch nicht bei jedem Autisten gleich.
Ich empfehle dir, den Austausch mit Autisten in Boards oder Chats, wo sich Autisten austauschen. Oder auch das Lesen von Blogs von Autisten.

Auf Autisten prasseln Reize auf alle Sinne recht ungefiltert ein, während ein NA (Nicht-Autist) ganz automatisch filtert. Das führt zu Overloads, die in Meltdowns oder Shutdowns münden können.
Wenn ein Autist sich gut kennt, zieht er sich oft rechtzeitig zurück, wenn er kann.
Autisten neigen dazu, Stimming/Stereotypien zu zeigen, wenn ein Zu-Viel oder ein Zu-Wenig an Reizen ausgeglichen werden muss. Das kann sich vielfältig äußern. Bekannt sollten Schaukeln und Händeflattern sein, es kann sich aber auch ganz andrs äußern.

Rituale sind vielen Autisten wichtig, sie geben Sicherheit. Bestimmte Dinge mmer in der gleichen Reihenfolge oder zur gleichen Zeit zu machen. Das kann von kleineren Ritualen, wie im Supermarkt immer den gleichen Weg zu gehen, auch wenn man mal aus der hinteren Hälfte des Supermarkts gar nichts braucht, bis hin zu komplett durchstrukturiertem Tag gehen.

Und dann eben die Schwierigkeiten, nonverbale Sigale zu lesen. Also Gestik, Mimik und was so zwischen den Zeilen gesagt wird. Das führt dann oft zu Missverständnissen und oft auch zu sozialen Problemen.

Also, das ist jetzt ganz grob beschrieben. Wirklich genau würde das wohl, um auch alle Unterschiede zu erfassen, eine Bücherwand füllen.

@Rechercheur

danke noch einamls für die schnelle antwort und das schnelle kommentieren.

ich denke ich werde deinem rat malk nachgehen und mich da weiter in foren dsrüber informieren.

Zu den verschiedenen Symptomen:

Er ist sehr oft sehr Geschafft, wenn gearbeitet, Gelernt oder "Party" gemacht hat. Er legt sich dann meist schlafen, und zwar sehr lange.

Er fast, bis gar keine ordnung in seinem leben, hat aber trotz allem irgendwie eine rutine in seinem leben. Er macht bestimmte dinge zu bestimmten zeiten, wobei ich das auch noch als normal empfinden würde, da ich pers. das genau so mache und davon überzeugt bin, kein autist zu sein. Legasteniker ja, aber ansonsten bin ich dneke ich normal ^^ wenn man das so sagen kann xD

und natürlich die zwischenmenschlichen signale. Sarkasmus und ähnliches versteht er gelegentlich nicht, aber das mag auch an seiner geringen aufmerksamkeit liegen. Es ist manchmal schwer mit ihm zu reden, wenn man mit ihm kommuniziert ohne genau das zu meinen was man sagt, das habe ich schön häufiger gemerkt, was mich, das muss ich zugen, auch des öfteren etwas aufregt, aber wenn das teil dessen ist, werde ich da in zukunft auf jeden fall vorsichtiger und präzieser sein...

@jonatanh

Ja, also, wenn Arbeit, lernen und Party zum Beispiel viel mit Menschen zu tun haben, kann das auch gut passen.
Der Kontakt mit Menschen entzieht vielen Autisten Energie, während er vielen Nicht-Autisten auch Energie geben kann.

Hat er keine Ordnung oder nur keine von außen erkennbare Ordnung?
Ich kenne das von mir, bei mir sieht es nicht zwingend ordentlich aus, aber wehe, jemand anders legt was irgendwohin, wo es meinem Empfinden nach nicht hingehört. Oder teils auch allein die Position eines Gegenstands. Ich stellte gerade kürzlich fest, dass ich es absolut nicht haben kann, wenn meine Zahnpastatube mit dem Label nach hinten steht.

Ja, genau, Dinge wörtlich zu verstehen, das kann ein Symptom sein.
Aber bevor du dich da jetzt drauf versteifst, bedenke stets, dass das wirklich nur ein auf Autismus spezialisierter Psychiater diagnostizieren sollte und auch von anderen Störungen abgrenzen kann, also eine Differentialdiagnostik durchführen kann.

Gut möglich, dass er Autist ist, aber wir können's nicht sicher feststellen. Du kannst ihn ja mal nach einer professionellen Diagnose fragen.

Die Symptome, die du beschreibst, kommen, wie viele andere auch, vor allem durch die Wahrnehmungsstörung, die Teil des Autismuses ist.

Doch stimmt es nicht, dass das Asperger-Syndrom mehr bei Kindern auftritt, denn die Autismus ist unheilbar und man hat ihn sein ganzes leben.

Ja...wurde ich auch schon drauf hin gewiesen. Da hab ich wohl irgedetwas überlesen oder falsch verstanden.

@jonatanh

Oder es wurde - wie so vieles zum Thema - falsch dargestellt. Leider gibt es Tonnen von Klischees und Vorurteilen zum Thema Autismus.

Asperger Autismus ist eine Form von Autismus, nichts anderes. Was es sonst noch sein könnte ist ADS, aber Autismus scheint schon gut zu passen. Viele Asperger Autisten gehen auf normale Schulen und manche wurden erst als Erwachsene diagnostiziert.

Den Überblick im Sport schwer zu behalten könnte auch zu Autismus passen, weil Autisten oft sehr viele Details wahrnehmen und weniger zwischen wichtig und unwichtig unterscheiden.

Was für unnatürliche Bewegungen macht er denn beim Sport?

Ich meine jetzt speziell beimspielen von beispielsweise Mannschafts-Ballsportarten. obwohl man ihmdie Bewegung, bsw. das schießen beim Fußball, oder das "Baggern" beim volleyball, er setzt sie sehr eigen und motorisch fraagwürdig um. sieht lustig aus, aber ich wusste einfach nicht was da hinter steckt, desswegen hab ich das auch in die frage gepackt, man weiß ja nie was alles zusammengehört ^^

@jonatanh

Das kann mit Asperger-Autismus zusammenhängen. Mich möchte ich beim Sport gar nicht sehen müssen. ^^

Ich denke mal eher, dass ihn irgendwas beschäftigt.... Wenn er so gut wie gar nicht mit sich reden lässt... Probier es noch mal! Also mit dem Reden... Weißt du denn, ob irgendein Vorfall vorgekommen ist? Er könnte aber tatsächlich auch krank sein.

so verhät er sich schon seit geraumer zeit (6 jahre ca. - davor kann ich es nicht beurteilen, da erinnere ich mich nicht mehr dran)

@jonatanh

Hm, ja, also, um Autismus zu sein, müsste er schon sein Leben lang Symptome gehabt haben. Nicht zwingend sein Leben lang exakt dieselben.

Es könnte sein das die Schilddrüse von deinen Freund nicht richtig funktioniert . Das müsste er beim Hausarzt oder Internisten abklären lassen . Es kann aber auch sein das er an Depressionen leidet .

Welche symptome weißt, die von dir gemeinte schilddrysen-krankheit" denn noch auf, ich wüsste keine weiteren symptome die dafür sprechen würden.

Bei depressionen würde ich dagegen wetten. er hat genug freunde in seinem umfeld, wie mich, die sich um ihn kümmer wenn etwas ist, bzw die im alltag mit ihm zu tun haben, ohne, dass so etwas, speziell mir, aufgefallen wäre.

@jonatanh

Es könnte sein das er an Schilddrüsenunterfunktion leidet . Bei einer Schilddrüsenunterfunktion werden zu wenige Schilddrüsenhormone gebildet. Sie tritt öfters auf als eine Schilddrüsenüberfunktion. Meist sind mehr Frauen als Männer betroffen. Klassische Symptome können Müdigkeit, Konzentrationsstörungen und trockene Haare sein. Die Symptome treten nicht von heute auf morgen auf, sie entwickeln sich schleichend nach und nach. Er müßte das beim Arzt untersuchen lassen .