Fußpflege/Podologie bei schwer Demenzkranken

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Ich habe bei meiner Tätigkeit als Fußpflegerin im Altenheim viele Demenzkranke gehabt - und noch. Man muß sich eben ein bißchen auf diese Menschen einstellen, wenn sie einem was erzählen, darf man nicht sagen, das stimmt nicht, usw. man muß versuchen, in dem Gespräch zu bleiben und ruhig zu wirken und zu beruhigen. Bis jetzt konnte ich noch jedem seine Füße machen. Es ist natürlich schon etwas aufwändiger und erfordert oft schon viel Nerven und guten Wilen.

genau. ich hatte heut auch einen neuen fall und die patientin war extrem unruhig, lautstark und hat auch getreten etc. mit ruhe und gedult und gutem zureden ging es dann doch.logo das ergebnis ist nicht das idealbild aber zweckmäßig und ordentlich. und da is einfach wichtiger das die patientin nicht (durch ihre unruhe bedingt) verletzt wird. wenn ich neupatienten habe frage ich immer vorher ob ich etwas beachten muss bzw. was es für ne peron ist also vom verhalten her. dann kann ich mich psychisch und auch zeitlich drauf einstellen und habe dann wenigstens keinen zeitdruck im nacken.

Guter Wille alleine reicht nicht immer aus! Sie hatten mit Sicherheit noch keinen so schwierigen Patienten, der nichts und wieder nichts zulässt. "Meine" Podologen haben sich immer gleich verabschiedet, mit der Begründung - zwingen könne man ihn ja nicht. Tja, und nun?

hilft es auch nicht, wenn du die Mutter im Arm halten könntest, sie beruhigen? Ich finde es gemein, dass sich die Fusspflegerin zurück zieht. Irgend eine Möglichkeit muss es doch geben, den Füssen deiner Mutter Sorge zu tragen. Bin empört! Dass du ihre Füsse nicht pflegen kannst, ist doch klar. Bei alten Menschen ist es jedoch wichtig. Und wenn eine Podologin von aussen zu deiner Mutter kommt, eine , die sich mit alten Menschen auskennt?

meine Mutter hat motorische Störungen - hinzu kommt, dass sie wenn du sagst bleib ruhig sitzen, das sofort wieder vergessen hat.

Ich bin gerade dabei sämtliche Fußpfleger aus dem Umkreis zu kontaktieren - bisher ohne erfolg - ist wohl noch zu früh.

Mein Vater war auch demenzkrank, allerdings ruhig dabei. Er hat die "Fußpflege" immer
genossen, weil ich sie bei ihm durchgeführt habe.
Sicherlich spielt auch Sympathie mit. Wäre es z.B. möglich, dass Du Deine Mutter abholst und mit ihr zu einer anderen Fußpflege gehst? Denkst Du da wäre möglich, das mal auszuprobieren? Was hat Deine Mutter denn für Problemfüße?

Sie ist nicht mehr ohne Krankentransport transportfähig und ich möchte ihr jeden Wechsel in der Umgebung eigentlich ersparen, da sie dadurch noch unruhiger wird.

Sie ist am ruhigsten und zufriedensten, wenn sie in der WG ist.

@Spassbremse1

OK, habe mir das gerade nochmal durch den Kopf gehen lassen.
Hast Du mal gesehen WIE die Fußpflege gemacht wird?! Viele haben ein "Gerät" das eigentlich auch sehr laut ist. Ich könnte mir vorstellen, dass das Deine Mutter vielleicht stört. Vielleicht solltest Du absprechen, dass die Fußpflege ohne...ich sag mal...elektrische Geräte gemacht wird. Geht ja auch. Wäre das eine Lösung?!

@Kinderbuecher

Nein, sie hat Problemfüße - sonst würde ich das machen.

@Spassbremse1

Was heißt denn jetzt Problemfüße?! Vielleicht kann ich Dir Tipps geben, bin ausgebildete Fußpflegerin.

@Kinderbuecher

Wenn bereits ausgebildete Fußpfleger damit Probleme haben ... Meine Frage geht dahin, wie das spastisch Erkrankte oder Menschen mit massiven unkontrollierbaren Störungen handhaben.

Hat damit jemand Erfahrungen?

@Spassbremse1

Ich habe viele Kunden mit Spastiken, arbeite u. a. auch in einem Behindertenheim. Man muß nur abwarten, bis die Spastik nachläßt - oder mit sanftem Druck gegenhalten.

Überhaupt kein Problem.

Man darf nur auf die Personen keinen Druck ausüben und muß Geduld haben. dann klappt es wunderbar.

Ich bin schon seit über 30 Jahren in dem Job und habe besonders bei diesen Menschen immer einen guten Draht. Man darf nur nicht ungeduldig und unfreundlich werden. Dafür haben diese Menschen ein feines Empfinden und dann hat man verspielt.

deine mutter ist doch sicher nicht IMMER unruhig? ggf. muss die podologin halt an einem "besseren" tag wiederkommen.. hat das pflegepersonal in der WG keinen tipp? die haben doch mit so etwas öfters zu tun?

Nein, sie überlassen mir als Betreuer die Sache.

Meine Mutter hat schwere Demenz - gute Tage gibt es so gut wie nicht mehr und wenn ist das mal eine Stunde - die Fußpflege hat einen Terminplan - unmöglich auf Abruf. Außerdem hat sie motorische Störungen - diese lassen sich nicht willentlich beeinflussen. Im Gegenteil, wenn du darauf hinweist, wird sie noch unruhiger.

Naja - an einem 'besseren' Tag wieder kommen.... Dazu muß ich ganz einfach sagen, wir Fußpfleger verdienen wirklich nicht so viel und wenn wir für jeden Termin 2 x kommen müssen, dann kann man es sein lassen. Rechne mal die Zeit und die Fahrtkosten, die da anfallen und die NICHT bezahlt werden. - Das geht einfach nicht.

Wir arbeiten ja nicht als Freizeitbeschäftigung, wir müssen davon auch leben können.

Das soll nicht böse klingen, aber sag mal einem Handwerker, dass er einfach wieder kommen soll, der rechnet doppelte Anfahrt und km-Geld + Stundenlohn!!

Aber mit ein bißchen Geduld läßt sich das gut lösen.

@Talkrab

Schön, dass du das nochmal mit deinen eigenen Worten schilderst - ich habe auch volles Verständnis dafür. Leben wollen wir ja alle. Gar keine Frage. Ich vergesse bei all den Problemen mit meiner Mutter auch die Situation der anderen Seite nicht.

Leute, Leute, verdammt schwierige Situation!! Hier wird Ihnen keiner eine hilfreiche Antwort hinterlassen können, mit diesem Problem sind Sie zwar nicht allein, stehen aber allein davor. Da geht es Ihnen genau wie mir, es ist keine (rechtzeitige) Fusspflege möglich. Wenn Sie aber nichts unternehmen um das Problem zu beheben, ich wüsste wirklich nicht wie, und auch kein anderer hier im Forum wird es wissen, dann machen Sie Sich, weil Sie ja die Pflegschaft übernommen haben, zwar nicht stafbar, aber man nimmt Ihnen, auf Grund Ihrer Inkompetenz bezüglich der Körperpflege Ihrer Oma, die Pflegschaft einfach wieder weg. Das Gericht, oder auch der betreuende Richter, setzt den Betreuer neuerdings schon sehr unter Druck. Mir sagte der zuständige Richter, nachdem ich um Hilfe bat, " Wenn sie nicht in der Lage sind, ihrem Mann die notwendige Pflege zukommen zu lassen, keine andere Möglichkeit finden, dann muss ich ihnen die Gesundheitsfürsorge wieder entziehen und einen amtlichen Betreuer einsetzen." Nun, sagte ich, glauben Sie wirklich, dass ein amtliche Betreuer sich die Mühe macht und meinen Mann über einen längeren Zeitraum und das noch mit sehr viel Geduld und Einfühlungsvermögen und viel, viel Zeit, darauf vorbereitet eine Fußpflege bei ihm zu erreichen, die schon längst hätte sein sollen? Die Antwort des Richters erspare ich Ihnen, nur soviel, "DIE GESETZE HABEN SICH BEZÜGLICH DEMENZERKRANKTEN PATIENTEN GEÄNDERT. Finde ich alles wunderbar, aber wie komme ich an eine Podologin, mit viel Zeit, viel Geduld und ein eigene gefüllte Geldbörse, denn bei mir kann sie so bald nichts verdienen - sie müsste meinen Mann erst einmal kennenlernen, ein Vertrauen aufbauen und das zahlt bislang noch keine Krankenkasse. Das ganze Dilemma betrifft auch eine Zahnbehandlung bei demenzerkrankten Patienten - ERSCHRECKEND .................

Das Thema war im Juli 13 aktuell und hat sich für uns erledigt. Mittlerweile haben wir nach dem 2. Probelauf eine Fußpflegerin gefunden, die mit meiner Mutter gut klar kommt und vor allem meine Mutter mit ihr ... das ganze für 17 Euro pro Hausbesuch.