Frühstücksfrage an die, die Brötchen essen

11 Antworten

Einfach Vollkornbrötchen, die für dich lecker aussehen.

Der Rest ist relativ egal.

Die Brötchen, die auf Dauer am besten schmecken, sind auch jene, die am hochwertigsten sind. Vergleiche also einfach verschiedene Produkte von verschiedenen Bäckern und wähle jene, die dir am meisten zusagen.

Mit schlechtem Gewissen, aber auch ohne Genuss zu essen, ist generell eine ziemlich ungünstige Angelegenheit. Denn damit versetzt du dich selbst unter Stress und das ist für deine allgemeine Befindlichkeit natürlich nicht sonderlich gut. Selbst, wenn das Brötchen nun einen "gesundheitsförderlichen" Effekt haben würde, dann würdest du ihn dir spätestens dann zunichte machen. Die Frage sollte also nicht lauten, ob weiße Brötchen, Laugenbrötchen, Käsebrötchen, Körnerbrötchen oder Vollkornbrötchen besser sind, sondern was davon du persönlich lieber magst, denn Geschmäcker und persönliche Verträglichkeiten sind nunmal von Person zu Person unterschiedlich.

Die oft gestellte Behauptung, dass Vollkornbrötchen irgendwie "gesünder" seien, halte ich persönlich übrigens für kompletten Unsinn. Es ist vielmehr das Gegenteil der Fall: Die meisten Menschen vertragen Vollkornprodukte schlichtweg nicht. Ein paar Wochen geht das maximal gut, dann beginnen in der Regel chronische Verdauungsbeschwerden wie Blähungen oder Durchfall. Wir Menschen haben nicht das Verdauungssystem eines Vogels und sind nicht darauf ausgelegt, größere Mengen an unverdaulichen Getreideschalen mit den ganzen darin enthaltenen Ballast- und Giftstoffen (Schwermetalle, Enzyminhibitoren, Lektine, Phytinsäure, ...) zu verarbeiten. Der Verdauung zuliebe würde ich also generell zu hellen Brötchen greifen. Wer man es kerniger mag, dann kann man auch solche mit Dekor nehmen (Sesam, Mohn, etc.), wobei ich hier explizit darauf achten würde, dass das Brötchen selbst nicht mit Vollkornmehl gebacken wurde.

Ich persönlich bin morgens nicht so der Fan klassischer Brötchen, sondern mag eher feine Backwaren (ein bisschen wie die Franzosen), also Buttercroissants, Rosinenbrioche, Plunderschnecken und dergleichen.

Ich dachte Brötchen die aus Vollkornmehl sind, sind besser für die Verdauung geeignet bzw. nicht so "schwer" im Magen liegen und man länger satt bleibt. Es heißt doch ja immer weiße Brote sind "leere Kohlenhydrate" deswegen kann ich das mit der "schlechteren Verdauung" bei Verzehr von Vollkornmehlprodukten nicht verstehen. Danke trotzdem für die ausführliche Antwort. Und nicht falsch verstehen, gegen weiße Brötchen habe ich nichts, nur spielt gerade die "gesündere Variante" eine Rolle, was besser für eine gesunde Ernährung isst.

@Jadejolie

Du hast schon Recht: Heutzutage bekommt man zumeist zu hören, dass Vollkornprodukte besser sein sollen, teils auch von "offiziellen" Stellen wie etwa der Deutschen Gesellschaft für Ernährung.

Das Problem ist eben, dass diese Empfehlung nicht auf tatsächlichen Erfahrungen beruht, sondern auf einem reinen Theoriegebilde. Es wirkt natürlich erstmal logisch, dass ein ungeschältes Getreide mehr Nährstoffe besitzt als geschältes Getreide. Und ohnehin gilt alles, was irgendwie weiterverarbeitet wird, als unnatürlich und ungesund. Nur ist es leider so, dass die Getreidepflanze gerade die Schale als eine Art Abfalllager und Giftdepot benutzt. Die ganzen Schwermetalle aus dem Boden werden in der Schale gespeichert. Ebenso verschiedene pflanzeneigene Gift, mit denen sich die Pflanze davor schützt, von Insekten gefressen zu werden. Diese Substanzen nimmt man bei Vollkornprodukten dann zu sich und gerade diese sind teils für den Menschen giftig. Die Sache mit der Verdauung kommt daher, dass sich bei hohem Ballaststoffanteil in der Nahrung das Stuhlvolumen erhöht und die Darmpassage verkürzt wird. Das wird dann gerne so interpretiert, dass die "Verdauung Schwung gebracht wird". Jedoch ist eine kurze Darmpassage nicht unbedingt immer etwas Vorteilhaftes, sondern es kann schlicht bedeuten, dass der Körper den Ballast so schnell wie möglich loswerden will, weil der Darm sehr empfindlich ist und sich vor Reizungen schützen möchte. Von "leeren Kohlenhydraten" kann bei hellen Backwaren auch keine Rede sein, denn letztendlich sind in "Weißmehlprodukten" ziemlich genau die gleichen Kohlenhydrate enthalten wie in Vollkornprodukten. Getreide besteht zum größten Teil aus Stärke, einem komplexen Kohlenhydrat. Also auch helle Nudeln, weißer Reis und helle Brötchen bestehen vor allem aus Wasser und komplexen Kohlenhydraten. Dabei ist es völlig egal, ob das Getreide geschält ist oder nicht. Bei ungeschältem Getreide sind lediglich die Schalenanteile noch dabei, aber da steckt ohnehin nichts drin, was der Körper verwerten kann, also auch keine besonderen Kohlenhydrate.

Ich würde mich nicht nur mit der Theorie beschäftigen, sondern mit tatsächlichen Erfahrungswerten. Bisher habe ich noch nicht einen einzigen Menschen kennen gelernt, deren Befindlichkeit sich bei dauerhaftem Konsum von Vollkornprodukten verbesser hat. Im Gegenteil: Meist haben sie es ein paar Wochen oder maximal Monate versucht und mussten dann zum Arzt, weil sie zunehmend Verdauungsbeschwerden bekamen, von ständigen Blähungen bis heftigen Durchfallattacken. Als die Betroffenen dann wieder auf vollkornfreie Backwaren umgestiegen waren, waren die Beschwerden nach kurzer Zeit wieder verschwunden, da sich der Darm regenerieren konnte. Schau auch mal in Richtung Nachbarländer. In Ländern wie Frankreich, Italien oder Spanien haben dunkle Brote kaum eine Bedeutung. Dennoch ist die Lebenserwartung dort höher als in Deutschland

Wir Menschen sind eben keine Wildtiere mit einem stark spezialisierten Verdauungssystem (Kropf, Labmagen, stark saurer Magen, langer Dickdarm, ...), sondern wir haben uns an weiterverarbeitete und leicht verdauliche Kost angepasst. Wir leben nicht mehr in der Steinzeit und ernähren uns von Getreidebrei, sondern wir haben über die Jahrtausende gelernt, dass Getreide für uns bekömmlicher ist, wenn wir es schälen, mahlen, zu einem Teig mischen, fermentieren (Sauerteig-/Hefeführung), backen, kochen. Das alles ist ein Riesenaufwand. Wäre "naturbelassenes" Getreide besser für uns, wieso hätten unsere Vorfahren denn diese immens aufwändigen Verfahren entwickelt? Wir Menschen sind eben gut darin, Rohstoffe, die uns eigentlich nicht bekommen, dennoch so zu modifizieren, dass wir sie essen können. Wir töten Keime durchs Braten und Grillen ab, weil wir keinen so sauren Magen haben wie fleischfressende Tiere. Wir kochen Kartoffeln, backen, braten oder frittieren Kartoffeln, um so den Gehalt an giftigem Solanin zu reduzieren. Und wir verarbeiten eben auch Getreide aufwändig weiter, um das Gute zu behalten und das Unbekömmliche zu entfernen, weil wir eben keinen Kropf und Muskelmagen haben wie Vögel.

Letztendlich ist der eigene Körper der beste Ratgeber. Probier es einfach selbst aus: Fühlst du dich mit Vollkornbrötchen besser, dann bleib einfach dabei. Solltest du es jedoch auf Dauer nicht vertragen, dann sind helle Brötchen die bessere Alternative, denn was bringt es, dass irgendjemand behauptet, Vollkornprodukte seien "gesünder", du aber dadurch Verdauungsbeschwerden hast? Das wäre ja komplett unlogisch. Finde heraus, was dir persönlich gut tut, hör auf dein Gefühl und deine Körpersignale und lass dich dabei nicht von außen beeinflussen. Weder von selbsternannten Ernährungsexperten und auch nicht von mir.

@spike72

Zu deiner Frage: Wäre "naturbelassenes" Getreide besser für uns, wieso hätten unsere Vorfahren denn diese immens aufwändigen Verfahren entwickelt? Vielleicht auch, weil die Menschheit verschiedenes mit Getreide ausprobieren wollte und durch die anderen Brotsorten dann andere Geschmäcker entstanden sind. Und dadurch man immer neue Sorten entwickelt hat, weil der "einseitige" Geschmack dann zu einseitig wurde und der Mensch Abwechslung brauchte. Dass es Leute gibt, die Vollkornbrot nicht vertragen, war mir nicht so bewusst und die, die das essen, sind meistens welche, die sich "gesund" ernähren wollen. Denn wenn es denen nicht um die "angebliche" vielleicht gesündere Variante von Brot gehen würde, würden diese auch einfach normale Brötchen essen. Es gibt ja so viele Ergebnisse bei Google, dass Vollkornprodukte gesünder sind und so..aber auch das Problem, dass manche Menschen es nicht vertragen, besteht. Vielen Dank für deine Aufklärung. Letztendlich ist es auch egal ob man Weißmehlprodukte verzehrt, nur sollte man sich abwechslungsreich ernähren und nicht jeden Tag weiße Semmeln zu sich nehmen in der Früh :)

@Jadejolie

Es ist schon ein sehr umstrittenes Thema und letztendlich geht es mir vor allem darum, dass man eben Dinge nicht schwarz/weiß sehen darf und man Lebensmittel nicht pauschal in "gesund" und "ungesund" einteilen kann. Ich könnte auf deine Punkte noch ausführlicher eingehen und ein wenig über die Verarbeitung von Getreide und anderen Produkten erzählen, allerdings würde das vielleicht den Rahmen sprengen und ich weiß nicht, ob dich das interessiert.

Ob einem etwas gut tut oder nicht, muss man am Ende des Tages für sich selbst herausfinden, da eben jeder Mensch unterschiedliche Dinge unterschiedlich gut verträgt. Viele machen den Fehler, blind auf Ernährungsempfehlungen von außen zu hören, obwohl es ihnen nicht gut tut.

Iss, was du an Brötchen magst - ohne schlechtes Gewissen.

Ein schlechtes Gewissen ist schlecht für Magen und Psyche.

Ein oder zwei Brötchen, egal welche, machen keinen wesentlichen Unterschied in der Gesamtbilanz deiner Ernährung.

Gruiß, earnest

Ich versteh schon was du meinst. natürlich darf man sich auch mal ein Croissant gönnen oder ähnliches aber ich meinte jetzt speziell welche Brötchen für eine gesunde Ernährung gut wären

Hi. Du kannst Vollkornbrötchen, Sonnenblumenkernbrötchen, Kürbiskernbrötchen, Mehrkornbrötchen, Moonbrötchen, Sesambrötchen essen. Was dir eben am besten schmeckt. Vollkornbrötchen, Sonnenblumenkernbrötchen, Kürbiskernbrötchen, Mehrkornbrötchen sind am gesündesten. Aber noch gesünder ist natürlich Vollkornbrot oder so was. Nur ich vertrage das irgendwie nicht. Da bekomme ich immer Luft im Bauch vom Vollkornbrot. Aber jeder ist da anders. Die oben genannten Brötchen kannst du ohne schlechtes Gewissen essen, aber natürlich sollte man auch nicht zu viel davon essen.

Danke :)

Kommen die Moonbrötchen vom Mond? Oder sind sie sichelförmig? =)

@LolleFee

Och nö... Hab ich jetzt doch wieder einen Schreibfehler gemacht. Das sollte eigentlich Mohnbrötchen heißen.

Wochentags esse ich Vollkornbrot zum Frühstück.

Am Wochenende gönne ich mir als Luxus weiße, Mohn-, Sesam-, Mehrkorn-, Vollkorn- usw. Semmeln, je nachdem worauf ich so Appetit habe.

:-) AstridDerPu