Fragen zum Untersuchungsbericht vom Kardiologen
Guten Tag
ich habe in den letzten 3 Jahren 2x unter spontan auftretenden Herzrhytmusstörungen mit Vorhofflimmern gelitten, welche letzten Dezember mittels Kryotechnik abladiert wurden.
Soweit lief alles komplikationslos und der Doktor ist zufrieden.
Derzeit nehme ich Medikamente wie folgt: Pradaxa 150mg jeweils eine morgens und abends Nebivolol 5mg eine halbe Tablette morgens Flecainid acetat 100mg jeweils eine morgens und abends.
Bis auf ca. 15-20 nervige über den ganzen Tag verteilte Extrasystolen geht es mir gut. Letzte Woche war ich zur Nachuntersuchung bei einem Kardiologen zwecks Absetzen/Ausschleichen der Medikamente. Dieser hat mich durchgecheckt und war abermals zufrieden.
Was mir aber jetzt in seinem Bericht auffällt und mich ein wenig beunruhigt ist folgender Satz: "Linker Ventrikel enddiastolisch grenzwertig gross, die Kontraktionen sind allseits regelrecht; das Myocard ist nicht verdickt"
Was bedeutet dieser Satz? Grenzwertig Dick? Muss ich mir Gedanken machen? Zu mir: Männlich, 35Jahre alt, 185m gross, ca. 98kg.
4 Antworten
Das würde ich an deiner Stelle besser den Kardiologen fragen, der kann dir auch die Fachausdrücke näher erklären. Wenn er nach der letzten Untersuchung insgesamt zufrieden war, ist auch dem Bericht nichts Gegenteiliges zu entnehmen.
Hallo,
der enddiastolische Diameter des linken Ventrikel (LVEDd) ist der Durchmesser der linken Herzkammer (LV) am Ende dessen Füllung und kurz bevor er sich zusammenzieht. Er hat dabei seine maximale Ausdehnung erreicht. Wenn im Arztbrief von "grenzwertig groß" gesprochen wird, heißt das, dass ein Zuwachs des enddiastolischen Diameters für eine sogenannte "dilatative Kardiomyopathie", also einer krankhaften Erweiterung der Herzkammer sprechen würde.
"Kontraktionen allseits regelrecht" bezieht sich auf die gut vorhandene Fähigkeit des Herzens, sich zusammenzuziehen. Dabei wird im Echo auf die Zunahme der Dicke der Herzwand während der Systole, also des Zusammenziehens geachtet. Bewegen sich einzelne Anteile der Muskulatur weniger, sieht man dies im Echo durch geringere Dickenzunahme des Gewebes während der Systole und man spricht von einer regionalen Hypokinesie oder auch Wandbewegungsstörung. Bewegen sich Anteile der Muskulatur gar nicht, spricht man von regionalen Akinesien. Eine Minderbewegung des ganzen Herzens wird als globale Hypokinesie bezeichnet. Die Ursachen sind vielfältig, eine sehr häufige Ursache darunter ist ein abgelaufener Herzinfarkt.
"Das Myocard ist nicht verdickt" meint, dass die Herzwand sowie die Herzscheidewand, das sogenannte Septum, welche beide als dicksten Anteil die Muskelschicht des Herzens, das sogenannte Myocard, enthalten, nicht über die Normen hinweg verbreitert sind. Sollte dem so sein, spricht man von einer (konzentrischen oder exzentrischen) Hypertrophie. Auch hier sind die Ursachen vielfältig.
Noch Fragen offen? Wenn ja, frag ruhig.
Lieben Gruß :)
Es ist mir bewusst, dass ich hier keine Ärztliche Beratung erwarten kann. Ich habe nur gehofft, jemand könnte mir das nur mal näher erläutern, damit ich bis zur nächsten Kontrolluntersuchung ein wenig ruhiger schlafen kann. Ich glaube kaum, dass eine Arztpraxis mir soetwas am Telefon erläutern wird.
Alles in Ordnung...