Frage an Diabetiker. Was ist besser : Insulinpumpe oder ein pen?

14 Antworten

Das kann man nicht so allgemein sagen. Man muss eine Menge persönliche Dinge des Patienten wissen. Ich bin seit 47 Jahren Diabetiker und seit 15 Jahren habe ich einige verschiedene Insulinpumpen (jetzt ACCU-CHECK Spirit) getragen. Persönlich möchte ich nicht mehr darauf verzichten. Das Leben mit dem Diabetes ist erheblich einfacher geworden. Jede der 24 Stunden kann ich, je nach Blutzuckerwert, mit der Insulinmenge programmieren. Dadurch sind die Werte erheblich konstanter. Heute kann ich etwas probieren z.B. eine Praline. Anschließend "gönne" ich mir dafür einen Bolus. Früher hätte ich immer den Pen benutzen müssen. Das ist erheblich hinderlicher. Eine Pumpe ist nicht anfällig gegen Verstopfung und Abriss des Katheter! Wenn er abreißt, ist er nicht richtig befestigt/angeklebt. Eine Verstopfung ergibt sich, wenn der Katheder nicht öfter gewechselt wird. Für mich ist das Schwimmen hinderlich, da ich dann die Pumpe ablegen muß. Aber ich muß ja nicht Schwimmen! Bei allen anderen Sportarten stört sie mich nicht. Damit Duschen ist kein Problem.

Bin seit 28 Jahren Diabetikerin und teste wg. Kinderwunsches seit 6 Wochen grad die Pumpe. Ich mag sie eigentlich überhaupt nicht, weil sie erstens dauernd an mir dran ist. Zweitens empfinde ich das Nadelwechseln und Insulinaufziehen und Reservoirwechseln bei der Pumpe nervtötend. Das dauert alles viel länger. Das dauert alles länger als beim Pen und ich muss das Insulin wieder aufziehen - das kommt mir vor wie ein Rückschritt. Vor 20 Jahren habe ich zum letzten Mal Insulin in eine Spritze aufgezogen. Außerdem hatte ich in den 6 Wochen schon 3x extreme technische Schwierigkeiten, wie Luftblächsen im Schlauch und Verstopfungen der Nadel, die Konsequenz waren Entlgeisungen in beide Richtungen. Zusätzlich sieht man die Einstichstellen total gut. Die vom Pen sah man höchstens, wenn etwas schief gegangen ist. Einmal habe ich bei der Entfernung der Nadel auch fontänenartig geblutet, das war auch wundervoll. Wenn die Pumpe technisch funktioniert, habe ich allerdings schöne Werte. Trotzdem will ich die Pumpe wieder loswerden; mein Plan ist es, zuerst die Schwangerschaft mit Pumpe durchzustehen und danach zu meinem altbewährten Pen zu wechseln.

Diese Frage kann man nicht allgemeingültig beantworten - dazu muss man eine Menge persönliche Dinge des Patienten wissen. Ich persönlich lebe mittlerweile seit 22 Jahren mit meiner Insulinpumpe und würde sie für nichts auf der Welt mehr hergeben wollen. Zuerst habe ich mich ziemlich gegen den Einsatz dieses Geräts gewehrt und mich nur zu einer Testphase von zwei bis drei Tagen überreden lassen - danach war ich dann aber voll überzeugt. Wegen eines ausgeprägten sogenannten "Dawn-Phänomens" (ein sehr hoher Insulinbedarf zwischen 3 und 5 Uhr morgens und zwischen 15 und 17 Uhr am Nachmittag, und im Gegenzug dazu ein auffällig niedriger Insulinbedarf in der Mittagszeit und gegen Mitternacht) habe ich mit dem Pen trotz 17 Spritzen pro Tag (5 davon während der Nacht) keine Nüchtern-Blutzucker unter 300 mg% erreichen können. Mit der Pumpe kann ich rund um die Uhr normnahe Werte erreichen.
Wenn ich allerdings auch mit dem Pen die Möglichkeit zu passablen Werten gehabt hätte, wäre ich mit einer Pumpen-Testphase sicher niemals einverstanden gewesen...

hallo ich bin selber typ 1 diabetiker seit 5 jahren und habe selber das down phänomen komme morgens in der regel mit 240 bis 280 raus obwohl ich mit meist 120 schlafen gehe kann wie sie sicher wissen mein basal insulin aber nicht erhöhen tags über bei der arbeit brauche ich dagegen sehr wenig bringt die pumpe wirklich so viel was mache ich denn wenn sie um sagen wir mal 4 uhr 12 einheiten abgibt und das war zuviel weil ich am vor abend sport gemacht habe und merke dann weil ich noch schlafe die hypo nicht das macht mir noch ein wenig angst obwohl mein diabetologe der meinung ist das grade ich sie brauche eben wegen des down phänomens können sie mir da weiter helfen

@tituzs

es gibt auch pumpen die denn blutzucker "kontrollieren" und dann nur insulin abgeben wenn es nötig ist

@Celine17

Soweit ich weiß, sind allerdings die hierfür erforderlichen Blutzucker-Sensoren bisher noch unerschwinglich teuer und werden daher nur in Ausnahmefällen und nur für einen begrenzten Zeitraum von den Krankenkassen übernommen. Wenn dann die Grundeinstellungen der Pumpe mit Hilfe dieser Sensoren irgendwann korrekt eingerichtet sind, müsste man also wieder zum »normalen« Pumpenbetrieb übergehen, bei dem man sich in entsprechenden Abständen den Blutzuckerwert wieder konventionell ermitteln und an die Pumpe weitergeben muss.

@tituzs

was mache ich denn wenn sie um sagen wir mal 4 uhr 12 einheiten abgibt und das war zuviel weil ich am vor abend sport gemacht habe und merke dann weil ich noch schlafe die hypo nicht

Wenn man regelmäßig Sport macht, dann lernt man auch, wie stark und für wie lange der Insulinbedarf durch welchen Sport sinkt. Dann kann man durch wenige Knopfdrücke die Insulinabgabe der Pumpe genau für den entsprechenden Zeitraum auf genau die richtige Dosis reduzieren. Wenn du zum Beispiel weißt, dass du nach dem Fußballtrainig am abend noch 10 Stunden lang nur 80 % deines normalen Bedarfs an Insulin brauchst, dann gibst du das deiner Pumpe genau so ein, und nach Ablauf dieser Zeit stellt sich die Pumpe wieder auf ihre normale Leistung ein.

wenn sie um sagen wir mal 4 uhr 12 einheiten abgibt

Eine Insulinpumpe gibt niemals so viel Insulin von sich aus auf einmal ab - da wird eine Basalrate einprogrammiert, die auf deinen ganz persönlichen Insulinbedarf abgestimmt ist, und dann werden zum Beispiel in der Zeit von 0:00 uhr bis 3:00 Uhr in jeder Stunde insgesamt 1,5 Einheiten ganz langsam abgegeben, von 3:00 Uhr bis 6:00 Uhr beispielsweise 2,5 Einheiten, und danach vielleicht bis um 9:00 Uhr 2,0 Einheiten. Diese unterschiedlichen Raten kann man mit den meisten modernen Geräten stündlich bis halbstündlich unterschiedlich einprogrammieren, falls das erforderlich ist. So etwas wie 12 Einheiten, die auf ein Mal abgegeben werden, gibst du nur für eine Mahlzeit bzw. für die Korrektur eines erhöhten Blutzuckerwertes selbst in die Pumpe ein. Das läuft nicht automatisch.

Ich hatte erst ne Pumpe. Aber ich konnte damit nicht Duschen und das hat mal total genervt außerdem ist das im Sportunterricht total fies^^ Naja hat beides seine Vor und -Nachteile, ich denke man kann nicht sagen was wirklich b e s s e r ist. Total Menschabhängig!!!

Ich habe seit 9 Jahren Diabetes Typ 1 und brauche seit her nur den Pen! Man ist viel flexibler so.. Finde ich :)