Eiweiß Zufuhr bei Diabetiker?

5 Antworten

Viel Eiweiß führt zu vielen Abbauprodukten, z.B. Harnsäure, welche über die Nieren ausgeschieden werden müssen. Bei Diabetes sind die Nieren ohnehin (aufgrund der Ausscheidung von Zucker) schwer am Arbeiten. Zudem belastet der durch Insulingabe nur unsauber geregelte Blutzuckerspiegel den kompletten Organismus, inklusiver aller Organe.

Bei Typ 2 Diabetes könnte durch eine kohlenhydratarme Ernährung die Erkrankung u.U. behoben werden. Proteinreiche Ernährung wäre dann wohl OK. Bei Typ 1 fehlt schlicht Insulin, das wird auch durch Eiweiß nicht besser.

2g Eiweiß pro kg/KG sind unnötig und ungesund. Sowas ist bestenfalls für Bodybuilder im Wettkampf anzuraten - und auch für die nicht gesund. Mit 1g bist du schon über dem normalen Tagesbedarf. Im Hinblick auf deine Diabetes ist das mehr als genug.

Ein interessanter Gedanke kam mir gerade: Kann eine ketogene Diät mit striktem Kohlenhydratverbot Typ-1-Diabetikern ggf. helfen?

Ziemlich brachial, aber ohne über die Nahrung zugeführte Kohlenhydrate kann der Blutzuckerspiegel nicht unkontrolliert steigen. Insulin zur "Deckelung" wäre unnötig.

Das ist allerdings kein Aufruf sowas auf eigene Faust zu testen! Sollen die Forscher unter kontrollierten Bedingungen auskaspern. Das wäre der Aufruf. ;-)

@ArchEnema

Vor der Entdeckung des Insulins war eine solche Diät das Einzige, was einem Diabetiker überhaupt ein bisschen helfen konnte. Dann wurde Insulin entdeckt, und sowohl Typ-1- als auch Typ-2-Diabetiker wurden mit Insulin und einer deutlich ausgewogeneren und gesünderen Ernährung behandelt. Ca. seit den 50er Jahren des 20sten Jahrhunderts gibt es für Typ-2-Diabetiker auch orale Antidiabetika, die vielen Menschen sehr gut helfen.

Warum möchtest du die Errungenschaften des 20sten Jahrhunderts bezüglich der Diabetestherapie in den Wind schlagen und auf eine vollkommen veraltete Therapieform, die die Organe des Erkrankten unnötig in Mitleidenschaft zieht, wieder einführen? Außerdem steigt bei Typ-1-Diabetikern auch ohne Zufuhr von Kohlenhydraten der Blutzuckerspiegel dennoch ins Unermessliche, da die Körperzellen ohne Glucose nicht funktionieren können und der Körper sich seine Glucose selbst herstellt, sobald keine Kohlenhydrate aus der Nahrung mehr zur Verfügung stehen. Bei der Herstellung der Glucose entstehen jede Menge schädliche Abfallstoffe, die den ganzen Organismus schwer belasten. Weder Fett noch Eiweiß können die Glucose ersetzen - sie dienen lediglich als Grundstoffe für die Herstellung der benötigten Kohlenhydrate.

@niaweger

Warum möchtest du die Errungenschaften des 20sten Jahrhunderts bezüglich der Diabetestherapie in den Wind schlagen und auf eine vollkommen veraltete Therapieform, die die Organe des Erkrankten unnötig in Mitleidenschaft zieht, wieder einführen?

Möchte ich ja gar nicht. War nur so ein Gedanke, der bei Bodybuilding+Diabetes (übrigens eine ambitionierte Mischung, wie ich finde) aufgepoppt ist. Und für die Aussage, dass eine ketogene Diät per se die Organe in Mitleidenschaft zieht (Diabetes mal außen vor) möchte ich dann doch Belege. ;-)

Außerdem steigt bei Typ-1-Diabetikern auch ohne Zufuhr von Kohlenhydraten der Blutzuckerspiegel dennoch ins Unermessliche, da die Körperzellen ohne Glucose nicht funktionieren können und der Körper sich seine Glucose selbst herstellt, sobald keine Kohlenhydrate aus der Nahrung mehr zur Verfügung stehen.

Aber doch nicht beliebig viel, sondern nur eine "sinnvolle" Menge? Dachte ich jedenfalls...

@ArchEnema

Und für die Aussage, dass eine ketogene Diät per se die Organe in Mitleidenschaft zieht (Diabetes mal außen vor) möchte ich dann doch Belege. ;-)

Eine Diät, bei der dem Körper keinerlei Kohlenhydrate zugeführt werden, (du hast weiter oben bereits von »striktem Kohlenhydratverbot« gesprochen) führt unweigerlich dazu, dass der Körper jedes Gramm Glucose, dass er für die Aufrechterhaltung aller lebenswichtigen Funktionen zwingend benötigt, selbst herstellen muss. Die bei der Herstellung entstehenden Abfallstoffe schädigen alle Organe. Ist doch logisch - oder?

Aber doch nicht beliebig viel, sondern nur eine "sinnvolle" Menge? Dachte ich jedenfalls...

Da denkst du falsch: ohne die Zufuhr von Insulin kommen die Körperzellen an die dringend benötigte Glucose nicht heran. Die Zellen wissen nicht, dass genügend bzw. zuviel Zucker im Blut vorhanden ist - sie wissen nur, dass keine Glucose in die Zellen hereinkommt. Daher melden die Zellen einen Mangel an Glucose. Darauf reagiert der Körper mit der Bereitstellung weiterer Glucose, die aber ohne Insulinzufuhr an dem Mangelzustand der Zellen nichts ändern kann. Der Blutzuckerspiegel steigt daher bei einem Typ-1-Diabetiker ohne Insulingabe innerhalb weniger Stunden ins Unermessliche, obwohl der Diabetiker nichts zu sich nimmt.

Ich zum Beispiel trage seit 1987 eine Insulinpumpe - bei dieser Art der Behandlung wird ausschließlich sehr schnell wirkendes Insulin verwendet, und wenn die Insulinzufuhr unterbrochen wird, beginnt der Zuckerspiegel sehr schnell zu steigen. Es ist schon vorgekommen, dass sich während des Schlafs in der Nacht der Schlauch von meinem Bauch gelöst hat. Je nach dem, ob sich der Schlauch möglicherweise schon kurz nach dem Zubettgehen oder erst in den frühen Morgenstunden vom Bauch gelöst hat, sind dann die morgendlichen Nüchternwerte nur leicht erhöht oder im nicht mehr messbaren Bereich oberhalb von 600 mg/dl bzw. 33,3 mmol/Liter. Fehlt das Insulin während der gesamten Nacht, dann kann ich am nächsten Morgen mit einem handelsüblichen Blutzuckermessgerät gar keine Messung mehr durchführen, da die Geräte maximal Werte bis 600 mg/dl (entspricht ca. 33,3 mmol/Liter) messen können. Und daran sind sicher keine süßen Träume Schuld, und im Schlaf essen tu ich auch nicht. Und eine solche Steigerung des Blutzuckers ohne Nahrungsaufnahme hat mit dem Begriff »sinnvolle Menge« wohl auch nicht mehr allzuviel zu tun, oder?

@niaweger

OK, das war dann ein Denkfehler meinerseits. :-/

Die bei der Herstellung entstehenden Abfallstoffe schädigen alle Organe. Ist doch logisch - oder?

Finde ich nicht. Die Gluconeogenese ist ein ganz normaler Stoffwechselvorgang. Wäre ja blöd, wenn dadurch alles kaputtgehen würde...

@ArchEnema

Die Gluconeogenese ist ein ganz normaler Stoffwechselvorgang.

Insoweit hast du recht. Allerdings ist der menschliche Körper nicht darauf ausgelegt, seinen gesamten Kohlenhydratbedarf durch Gluconeogenese abzudecken. Gluconeogenese dient normalerweise nur dazu, um Hungerzeiten zu überbrücken. Und genauso, wie der Körper bei einer langen Hungerzeit leidet, leiden die Organe auch dann, wenn ohne eine Hungerzeit der gesamte Kohlehydratbedarf durch Gluconeogenese abgedeckt werden muss. Der einzige Unterschied wäre hier, dass man auch ohne Kohlenhydratzufuhr die meisten Vitamine und Mineralien dem Körper zur Verfügung stellen kann, wenn keine echte Hungersnot herrscht.

um gottes willen! schon wieder ein trainer der nur aus zusatzproteinverkauf aus ist! lass die finger davon, damit du diene gesundheit nicht weiter schädigst. alle tierischen proteinen sollten für dich tabu sein...

Die These, das viel Eiweiß die Nieren belastet, wurde niemals schlüssig bewiesen. Nur wirklich nierenkranke Menschen wie Dialyse-Patienten müssen sich mit der Proteinzufuhr zurückhalten. Solltest Du gesunde Nieren haben, darfst Du ruhig eiweißreich essen, und zusätzlich Proteinshakes zu Dir nehmen. besonders empfehlenswert ist das Soja-Protein Megamax, dieses mit Sojamilch anrühren.

Der sportler1988 ist Diabetiker und hat daher in Zukunft mit eingschränkter, diabetisch bedingter Niereninsuffizienz zu rechnen. Eine gewagte Aussage von dir, eiweißhaltige Nahrung und Shakes zu empfehlen!

Diese hohen Eiweißwerte in der Ernährung sind völlig überholt! Der erwachsene Körper benötigt ca. 0,9 g je Kilogramm Körpergewicht täglich. Sport erhöht den Bedarf nicht, das ist allerdings noch nicht bei allen angekommen.

Es gibt mehr als eine Studie, die das nachgewiesen hat.

Eine hohe Eiweißzufuhr belastet die Niere, man tut sich also nichts Gutes damit. Wenn der Körper eh schon eine Erkrankung hat, sollte man auch eher pfleglich mit ihm umgehen ;-)

Der Hinweis, viel trinken zu müssen, verdeutlicht übrigens, daß es schädlich für die Nieren ist. Warum sollte ich etwas unbedingt ausschwemmen müssen, was angeblich doch so förderlich für den Körper ist?

Hallo!

Bei uns wird im Moment noch eine Eiweißzufuhr von 10-20% der Tagesaufnahme an Speisen für Diabetiker veranschlagt. Allerdings wird in Amerika, aufgrund von einiger, kleiner Studien die leider nur auf wenige Wochen begrenzt waren, eine Aufnahme von 15-30% empfohlen.

Hier ein Link dazu:

http://www.diabsite.de/aktuelles/nachrichten/2007/070516c.html

Trotzdem wäre ich sehr vorsichtig damit. Denn sicherlich willst du deine Niere nicht schädigen und das könnte leider Passieren!

Ich wünsche dir alles Gute und allzeit gute Blutzuckerwerte!

Gruß Lirin