Eichung der Zapfsäulen

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Ja du hast recht mit der Annahme, dass auch zu viel abgegeben werden kann. Aber auch das ist i.d.R. die Menge eines Schnapsglases bei einer Tankung von 50 Litern.   Die ZS haben eine Genauigkeit bzw. einen Messfehler von 0,1%  Diese Genauigkeit wird zwar nicht von unserem Eichgesetz gefordert (besonders nicht von dem neuen :o) aber die Technik gibt es nunmal her.  Daher kann der Kunde an der Tankstelle das eigentlich vernachlässigen. Für die Gesellschaften die den Sprit verkaufen macht sich das bei der Menge an Tankungen schon bemerkbar. Daher sind sie bestrebt an den Zapfsäulen möglichst wenig abzugeben (innerhalb der Eichtoleranz wohlgemerkt). Aber das lässt unser Eichgesetz gar nicht zu: Da nicht alle Geräte auf 0 = keinen Messfehler eingestellt werden können, muss die eine Hälfte der ZS zu viel und die andere Hälfte zu wenig abgeben. Darauf achten die Eichämter sehr genau.   Wenn die Eichämter nicht kommen, heißt das ja nur, dass sie später kommen. Und wenn sie dann Manipulationen entdecken (alle Kolbenmesser sind verplombt) gibts richtig Stress. Und darauf lassen sich die Gesellschaften nie im Leben ein.   Sicher kann eine Zapfsäule auch mal defekt sein und weit außerhalb der Toleranz liegen. Die Chance an eine solche zu geraten ist aber äußerst gering.   PS: Die Menge wird natürlich nicht in der Pumpe gemessen sondern i.d.R. über Kolbenmesser mit 2, 3 oder 4 Kolben, je nach Hersteller. In der Pumpe bzw. mit der Pumpe wird dafür gesorgt, dass keine Luft in das Messwerk gerät.   PPS: Die Prüfung mit einem Glaskolben ist eine eher schlechte Kontrollmöglichkeit, da die Mindestabgabemenge an einer ZS gemäß Eichgesetz mindestens 2 Liter sein muss. Und das Gefäß muss zugelassen sein für die Aufnahme von Vergaserkraftstoffen der Gefahrenklasse A1. Aber teoretisch ist das natürlich möglich.

Bei einem Wasserzähler geht die Alterung zu Lasten des Versorgers. Der Zähler wird vom Wasserstrom gedreht. Leckverluste gehen ungezählt zum Kunden.

An der Tanksäule arbeitet eine Pumpe (elektrisch betrieben). Fließt Benzin an der Pumpe vorbei, fließt es zurück.

Die Pumpe ist gleichzeitig das Meßorgan.

Was meine Vorredner geschrieben haben entspricht erst einmal schon der Wahrheit ! Allerdings sollte man auch etwas interna Wissen mit in die Geschichte bringen. Es gibt eine Eichtoleranz von wenigen %. Einmal im Jahr kommt der Nette und Freundliche Servicemann der Tanktechnik vorbei und sollte die einzelnen Qualitäten Auslitern. Alle diese Servicekräfte werden bei Ihren Schulungen angewiesen den mittelwert dieser Toleranz zu gunsten der Tankgesellschaften Auszulittern. Deshalb gibt es hier auch nie den Fall, das irgend jemand an der Zapfsäule mehr Treibstoff als gemessen erwirbt. Aber alles im Gesetzlichen Rahmen. In der Zeit, vor ca 15 Jahren, wo Super Verbleit als Treibstoff noch angeboten wurde, gab es Probleme mit dem verflüchtigen des Treibstoffes im System. Als hintergrund muss man natürlich wissen das Super Verbleit nur noch selten getankt wurde. So konnte sich das Medium im System über mehrer Tage verflüchtigen. Dieses hatte dann Auswirkungen darauf, wenn ein Kunde den Zapfhahn aus der Zapfstelle nahm, ein geringfügiger Betrag und eine Literzahl ohne Tankvorgang am Display erschien. Dieser entstand durch den erneuten Druckaufbau im System. Da viele Kunden dann auf einen erneuten Tankvorgang im Kassensystem bestanden, wurde an den entsprechenden Zapfpunkten ein Offset eingestellt. Dieser sorgte dafür, das beim Tankvorgang die Angezeigten Daten ab einem halben Liter Angezeigt wurden. Computer machen soetwas möglich ! Also, wer in seinem Tank mehr tankt als im Datenblatt steht, kann sich wahrscheinlich damit berühigen, das alles im Gesetzlichen Rahmen stattgefunden hat. Lächerlich aber im gegenzug zum Tara an den Kassenanlagen unserer Märkte. Im Einzelhandel werden empfindliche Strafen vergeben, für manchmal nicht einem Gramm Kunstoff.

Das kann natürlich auch sein, aber Stern TV hat das mal an mehreren Tankstellen getestet und es war soweit ich mich erinnere NIE mehr drin. Du könntest es aber sicher selbst mal testen, indem du einfach in ein geeichtes Gerät (Glaskolben ausm Labor o.ä.) reintankst, und dann erst den Wagen betankst. ;)

noch so ein Tipp: Wenn man an eine Tankstelle kommt wo vielleicht die Eichung länger her ist, und sich über diese Schlamperei ärgert, könnte man ja mit einem 20 Liter Kanister, der einen Restinhalt von vielleicht 3 Liter enthält, diesen Kanister Voll Tanken. Wichtig wäre nur dann beim Bezahlen, glaubhaft darauf zu bestehen das dieser Kanister bestimmt Kaputt sein muss, sonst hätte dieser ja 20 Liter gefasst.. Sollte der Tankwart dann wirklich den Verdacht schöpft, das er ca. 3 Liter Treibstoff Diverenz auf einem 20 Liter Kanister hat, ist er bestimmt überzeugt alles mögliche zu tun um eine neue Eichung am System durchzuführen. Spricht man die Tankwärte auf Ihre abgelaufene Plakette an, so passiert nach meiner Erfahrung meist nichts.