Dissoziative Identitätsstörung "kontrollieren"?

4 Antworten

Nein.

Nichtmal bei der leichten Form der DIS ist das möglich, da "sieht man zu" kann es aber nicht kontrollieren (wird bei mir vermutet).

Sie werden immer durch spezielle Situationen ausgelöst und man kann sie nicht kontrollieren. Bei einer schweren Erkrankungen kann man sich nichtmal daran erinnern (Amnesien).

Hab aber gehört, dass man es in der Therapie lernen kann, es zu beeinflussen. Aber dazu brauch man, bestimmt sehr starken Willen.

Dann stehst du noch am Anfang - es ist tatsächlich möglich durch Kommunikation und Systemarbeit ein Alltagsteam aufzubauen. Versuch es mit Mediation oder hinterlasse deinen Alters Nachrichten. Für Weitere Informationen kannst du dir den folgenden YouTube Channel ansehen, der mir sehr geholfen hat!

https://www.youtube.com/channel/UCCkrAkJop-j4oAQb0sHBYrw

Die Frage ist zwar schon etwas älter, aber damit auch die Erkenntnisse. Man kann lernen es zu kontrollieren, indem man eine gute Kommunikationzwischen seinen Alter Egos aufbaut und dann lernt, wie man die gewünschte Persönlichkeit triggert. Beispiel aus meinem Leben:

Eine Persönlichkeit ist eine Zwangsneurotikerin und schmeißt an sich auch gerne den Haushalt. Wenn man also ein Bild so verschiebt, dass es schief hängt, kommt sie raus. Bei guter Kommunikation schafft man auch den Switch, wenn man sie lieb darum bittet.

Des Weiteren ist eine Rückführung der Persönlichkeiten häufig nicht möglich - da man mit dieser "Art zu Denken", also als Multi aufwächst, kennt man auch keine anderen Denkstrukturen. Manchmal liegt das Trauma auch so weit zurück, dass man die Erinnerung daran nie verarbeiten kann und somit eine Rückführung sogar schädlich wäre. Letztendlich ist das immer individuell bedingt.

Die Störung, die du beschreibst, ist wissenschaftlich höchst umstritten, auch wenn sie einen Diagnoseschlüssel im ICD-10 besitzt. Gehen wir also einmal davon aus, dass sie wirklich existiert.

Die Abspaltung von Persönlichkeitsanteilen findet unter extremen psychischen Druck statt (z. B. sexueller Missbrauch in der Kindheit durch Primärbindungspersonen / Introjektion) und dient grob gesagt dazu, die Person an eine eigentlich nicht verkraftbare Situation anzupassen. Nehmen wir mal als Beispiel einen Jungen, der durch seine Eltern missbraucht wird. Möglicherweise wird er unter diesem Druck und den Konflikten (Normalerweise suche ich Schutz bei meinen Eltern; Diese Bindungspersonen üben aber Gewalt auf mich aus; Ich bin absolut schutzlos; Ich erschaffe eine Person in mir, die den Schutz bietet den ich brauche und die so stark ist, dass alles zu ertragen) eine weitere Persönlichkeit entwickeln, die es ihm ermöglicht, die traumatischen Erfahrungen aus seiner "eigenen" Persönlichkeit auszulagern um so die daraus resultierenden Konflikte aus dem Bewusstsein zu verbannen.

Es ist natürlich möglich, dass das Hervorkommen dieser Persönlichkeit durch spezielle Reize getriggert wird (z. B. wenn jedes mal während des Missbrauchs eine spezielle Musik läuft, kann genau diese Musik so stark mit dem Missbrauch in Verbindung gebracht werden, dass sie die abgespaltene Persönlichkeit aktiviert). Insofern kann sich die Aktivierung der verborgenen Persönlichkeitsanteile schon der bewussten Kontrolle entziehen.

In einer Therapie würde das Ziel wahrscheinlich so aussehen, dass entweder die Kongruenz des Triggers (Musik) und der Missbrauchserfahrung gelöst wird, sodass die andere Persönlichkeit nicht mehr ungewollt zum Vorschein kommt, oder, dass die dieser Persönlichkeit zugrunde liegenden Konflikte und Traumata gelöst werden, sodass diese gar nicht mehr benötigt wird. Oder beides.

Das Ziel ist also, der anderen Persönlichkeit die Grundlage zu entziehen und nicht, mit ihr eine "WG" zu gründen.

Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen und falls du noch Fragen hast, immer gerne ^^

Wenn man diese Störung selber hat, dann ist sie alles andere als umstritten. Es gibt zwar Therapeuten und Psychiater, die nicht daran glauben, aber die haben diese Störung ja nicht.

Es ist durchaus ein anzustrebendes Ziel für einige Systeme ein Alltagsteam zu erstellen und sich abzusprechen, auf einander zu achten und damit ein Leben zu führen.

Ich empfehle für diverse weitere Unklarheiten den YouTube Channel "The Entropy System" und darunter folgendes Video:

https://www.youtube.com/watch?v=8Pvu3wMiCj4

Ja, die Betroffenen können in der Therapie lernen, die Persönlichkeitswechsel zu kontrollieren. Das ist zwar sehr wichtig, aber nur ein Teilerfolg, denn die Therapie zielt eigentlich darauf ab, das Erlebte zu verarbeiten & die vielen Persönlichkeiten wieder zu einer zusammenzusetzen. Von selbst können sie es nicht kontrollieren, aber ich glaube irgendwann merkt man, dass etwas nicht stimmt.

Der erste Part ist richtig, allerdings ist eine Zusammenführung der Persönlichkeiten nicht immer möglich und manchmal auch gar nicht erstrebenswert. Eine DIS bekommt man schon im Kindesalter und meistens wird sie erst im Erwachsenenalter richtig diagnostiziert. Man kennt also häufig keine andere Form des Denkens, außer des Dialogs. An erster Stelle steht also die Kommunikation zwischen den Alters, um ein Alltagsteam aufzubauen. Bei vielen bleibt es auch dabei. Aber manchmal gelingt auch eine Integration - allerdings ist die auch nicht immer notwendig.