Depression- wer hat Erfahrung(en) mit EKT (Elektrokrampftherapie)

3 Antworten

Hallo!

also drei monate sind gar nichts....und du musst probieren und probieren welche medikamente am besten zu dir passen....das braucht zeit.

antidepressiva machen dein leben nicht besser...es ist nur eine unterstützung. deswegen sollst du nebensächlich auch immer eine psychotherapie machen.

EKT wird nur in sehr schwierigen fällen angewandt. viele leute die ich kenne haben gesagt, dass sich ihr leben dadurch völlig zum positiven verändert hat. die standen aber wirklich alle haarschwarf davor sich das leben zu nehmen.

auch ist es eine fragwürdige methode die auch teilweise psychiater nachdenklich macht.

lg

hallo bienchen12,

danke für die schnelle antwort. ich glaube, dass ich auch ein ziemlich schwieriger fall bin. inzwischen hatte ich im letzten jahr schon 2 längere depressive phasen, wobei die eine noch andauert. seit 2004 habe ich diese ständigen depressionen.

an medikamenten habe ich auch schon die verschiedensten ausprobiert. die ich jetzt nehme, darauf bin ich inzwischen seit langem gut eingestellt und es ging mir nach einigen wochen meist wieder besser.

auch klinikaufenthalte und psychotherapien habe ich hinter mir, nur wenn du gar nicht aufstehen willst oder kannst und auch nur düstere gedanken hast, kommst du auch nicht zur therapie.

nun habe ich meine neurologin mal auf die EKT angesprochen und sie meinte, ich soll mich mal in einer berliner klinik darüber beraten lassen.

wenn das geschehen ist, kann ich dir ja berichten, was da rausgekommen ist

lg

@irakeller

ja gerne, würde mich freuen :)

@irakeller

ja gerne, würde mich freuen :)

Quark, an EKT ist gar nichts fragwürdig, das ist eine anerkannte und effektive Methode zur Behandlung schwerster therapierefraktärer (!) Depressionen.

Die Aussagen von bienchen12 sind leider nicht ganz zutreffend. 1. sind "drei Monate" nicht "gar nichts". Jeder Tag mit Depressionen ist ein Tag zuviel und jeder Tag vergrößert die Wahrscheinlichkeit, dass die Depression chronisch wird. Und 2. Die EKT wird auch nicht mehr nur bei ganz schweren Fällen angewandt. Ich empfehle hierzu einfach mal die Lektüre der medizinischen Leitlinien, die den Standard bzw. aktuellen Stand der medizinischen Forschung wiederspiegeln.

Liebe/r Fragensteller/in,

die EKT ist ein anerkanntes Therapieverfahren, dass sich schon oft bewährt hat. Angewandt wird sie bei Depressionen, aber auch bei manchen Formen der Schizophrenie. Das Wirkprinzip der EKT ist das folgende: Es ist früher aufgefallen, dass Patienten, nachdem sie einen epileptischen Krampfanfall hatten danach berichteten, dass ihre depressive Symptomatik sich gebessert hätte. Warum epileptische Entladungen die depressive Symptomatik verbessern, weiss man bis heute nicht - aber dass sie es tut ist klar.

Bei der heutigen EKT induziert ein Anästhesist eine Kurznarkose (um Schmerz oder unangenehme Wahrnehmungen auszuschalten) und gibt ein Muskelrelaxans (dass der Krampfanfall sich nur im Gehirn abspielt und nicht auf den Körper übergeht -> keine Verletzungsgefahr). Dann werden Elektroden angelegt und für wenige Sekunden eine Spannung angelegt, die dann einen Krampfanfall auslöst. Nach abklingen des Krampfanfalls wacht der Patient wieder aus der Kurznarkose auf und fühlt sich meistens unmittelbar besser.

Die möglichen Nebenwirkungen sind vorübergehende Verwirrtheitszustände und Gedächtnisstörungen, die ebenfalls nur temporär sind und nach wenigen Stunden bis Tagen vergehen.

Leider ist die Wirkung einer EKT meistens nicht von Dauer, so dass mehrere Anwendungen hintereinander (meistens sechs bis zwölf über zwei bis vier Wochen verteilt) notwendig sind.

Allerdings denke ich auch, dass es nach "nur" drei Monaten der Behandlung vielleicht verfrüht ist, über EKT nachzudenken. Du solltest dieses Thema am besten mit deinem Psychiater eingehend besprechen. Oft lässt sich auch schon durch den Wechsel der Medikamente plötzlich ein gutes Ergebnis erzielen, nicht alle Medikamente wirken bei jedem.

Du solltest dich auch fragen, warum du dich ausgerechnet für die EKT interessierst. Ich will dir nicht zu nahe treten, aber vielleicht gehst du ja davon aus, dass bei der EKT deine Probleme für dich "von außen" ohne dein Zutun und irgendwelcher Änderungen deinerseits behoben werden. Das kann und wird leider nie der Fall sein. Auch die EKT befreit dich nicht von der Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie und vor allem einer guten Psychotherapie.

Sollten noch Fragen offen sein, stehe ich gerne Rede und Antwort ;)

LG und gute Besserung,

Mindgame