Darf man in der Apotheke bei verschreibungspflichtigem Medikament einen anderen Hersteller wählen?
Es geht um Finasterid 1 mg. Der Hautarzt verschreibt es von AbZ, aber da ist es mit 1,44Euro pro Stück sündhaft teuer, während es bei anderen Firmen wie STADA deutlich günstiger ist (warum eigentlich?)... Kann ich in der Apotheke einen anderen Hersteller verlangen?
7 Antworten
Wie kommst du denn darauf? Von AbZ kostet die 28er Packung 38,28 €, von Stada 37,33 €. Das ist jetzt kein riesiger Unterschied. Ansonsten: ja, du kannst in der Apotheke fragen, ob du ein günstigeres Produkt bekommst . Das sollte auch klappen, solange das aut-idem-Feld auf dem Rezept nicht durchgestrichen oder gekreuzt ist.
Bei Kassenrezepten wird das alles komplizierter, aber das ist hier ja nicht der Fall.
Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten auf Kassenrezept muss der Apotheker das preiswerteste Medikament des rezeptierten Wirkstoffes herausgeben, wenn der Arzt auf dem Rezept nicht explizit anordnet, dass es ein bestimmtes Präparat sein soll (Rabattverträge der Krankenkassen mal außen vorgelassen).
Etwas anderes würde der Apotheker nicht verkaufen, da er den höheren Abgabepreis von der Krankenkasse nicht erstattet bekäme.
Wenn der Arzt auf einem Privatrezept einen bestimmten Wirkstoff rezeptiert, kannst du dir als Patient das Präparat aussuchen. Rezeptiert er ein bestimmtes Präparat, musst du mal den Apotheker fragen. Das weiß ich nicht.
Wenn der Arzt Tafil rezeptiert darf der Apotheker alternativ das Präparat von Ratiopharm verkaufen?
Ja.
Kommt drauf an, in der Regel ja. Nur wenn das aut-idem-Kreuz gesetzt ist, muss die Apotheke das namentlich verordnete Präparat abgeben. Kommt oft bei solchen Arzneimittel vor, deren Bioverfügbarkeit kritisch ist und zwischen den einzelnen Anbietern zu sehr schwankt.
In der PKV geht es auf jeden Fall.
Bei Generika muss die Bioverfügbarkeit zwischen 85 und 115 Prozent der Original-Substanz liegen, das kann bestimmt was ausmachen. LG
Vermutlich eine off-label-Verordnung, also eine Verordnung für ein Anwendungsgebiet, für das das Medikament nicht zugelassen ist? Andernfalls zahlt die Krankenkasse Finasterid nämlich.
- Kassenrezept: die Apotheke muss sich an die Rabattverträge halten, also an Arzneimittelhersteller, die die Krankenkasse vorgibt. Manchmal existieren Verträge mit mehreren Herstellern; dann kann zwischen diesen Vertragsartikeln frei gewählt werden. Eine Abweichung von Vertragsartikeln ohne ärztlichen Vermerk (Kästchen "aut idem", links auf dem Kassenrezept) nur als Sonderfall zulässig (z.B. im Not- bzw. Nachtdienst, am Wochenende, wenn kein Vertragsartikel vorrätig ist und das Rezept im ärztlichen Notdienst verordnet wurde).
- Privatrezept (i.d.R. blaues oder grünes Rezept): hier darf der Patient sich einen Hersteller aussuchen; für die Apotheke ist relevant, ob die verschiedenen Präparate gegeneinander austauschbar sind entsprechend der Verordnung (ob Wirkstoff, Milligramm, Applikationsart, Indikation identisch).
Keine Krankenkasse zahlt Finasterid, ist ein lifestyle-Medikament.
@ Russiangirl15
Kommt auf das Präparat, dessen Indikation gemäß Zulassung und das vorgesehene Anwendungsgebiet an.
Präparate mit Finasterid 5mg, die etwa bei benigner Prostatahyperplasie und korrelierenden Miktionsstörungen eingesetzt werden und eine entsprechende Zulassung besitzen, werden von der Krankenkasse gezahlt.
1mg-Präparate mit Zulassung zur Anwendung bei Haarausfall werden natürlich nicht von der KK übernommen.
Ja sorry, ich ging von Propecia aus, ich bin noch am Anfang mit meinen Kursen. LG
Macht ja nichts, wir lernen alle ständig neues. LG
Die Krankenkassen haben mit den Arzneimittelherstellern Rabattverträge. Deshalb sind einige Medikamente billiger (bei jeder Kasse anders geregelt).
Normalerweise kannst du schon den günstigeren Hersteller verlangen. Es kann aber sein, dass hier die Kasse keinen Rabattvertrag hat und das Medikament für dich teurer wird. Frag einfach nach.
ach so, gut zu wissen. Habe nämlich jetzt gerade unabhängig von der Krankenkasse im Online-Versand nach Preisen nachgeschaut..
Normalerweise findest du in den online-Apotheken keine Preise für rezeptpflichtige Medikamente. Nicht rezeptpflichtige Medikamente sind meistens preiswerter, aber du musst dann Versanskosten bezahlen.
und was ist dann das hier z.B. ?
Fin 1 mg ist in jedem Fall verschreibungspflichtig
dieser Link ist keine Apotheke. Du musst schon lesen, was ich schreibe. Und du hast ein Privat- und kein Kassenrezept. Da sieht alles sowieso ganz anders aus. Das hättest du gleich sagen müssen.
Und was ist schon ein Preisunterschied von 1,44 Euro. Da macht doch nicht so einen Aufstand.
Weiß nicht, wie das allgemein ist, aber bei meiner Pille geht das zumindest immer. Einfach mal höflich nachfragen.
Das geht auch, ZB Tafil statt Alprazolam-ratiopharm. LG