Chirurgin als Traumberuf?

9 Antworten

Zum Studium kann ich dir keine Antwort geben.

Der Beruf - erst mal zum Allgemeinmediziner und amschließend spezialisiert - ist als solcher sehr anstrengend.

Stundenlang stehen und zwar ruhig in ungünstiger Haltung. Ständig Rufbereitschaften, Dienst nach Schichtplänen auch an Wochenenden und Feiertagen, oft Überstunden, nicht selten auch mal 24Std Dienste. Verantwortung für Menschenleben.

Ich bin zwar jetzt (als Schwester) schon eine Weile aus dem Krankenhausbetrieb draußen - aber besser ist es bestimmt nicht geworden!

Du solltest dir halt Gedanken machen, ob das mit deiner Familienplanung übereinstimmt.

Auch bei uns gibt es Schichtdienst, Wochenenden und Feiertage, die abgedeckt werden müssen, körperliche Anstrengung un psychische Belastungen. Das ist nicht sehr familienfreundlich und der Freundeskreis leidet.

Ich habe zwar trotzdem einen großen Kreis um mich, aber muss auch auf vieles verzichten.

Der Beruf - erst mal zum Allgemeinmediziner und amschließend spezialisiert - ist als solcher sehr anstrengend.

Der Allgemeinmediziner ist genau so ein Facharzt wie der Chirurg und der Augenarzt. Alle drei Facharztausbildungen dauern etwa 5-6 Jahre. ;-)

Und ja, familienfreundlich ist der Beruf des Chirurgen ganz bestimmt nicht. Immerhin weißt du nie, ob du einigermaßen pünktlich raus bist oder vielleicht einfach doch wieder 4 Stunden länger arbeitest. Zusätzlich zu den zwei Überstunden, die du ohnehin geplant hast.

Und in den Nachtschichten, während andere Fachbereiche pennen, hängst du meistens in der Notaufnahme für irgendeinen Mist. Oder rufst den Oberarzt an, damit er für eine OP reinkommt, die du assistierst. Um halb vier. Das hat den Vorteil, dass er anschließend gleich zur Frühbesprechung dableiben kann.

@Maxxismo

Genau so hab ich das in Erinnerung! Danke für die Bestätigung! :D

@IlmMumK

Zeit hat nicht gereicht:

Danke! Kenne mich leider gar nicht damit aus, welches Studium nun auf welchem aufbaut.

@IlmMumK
  1. Du machst Abi (falls <1,2 direkt zu Punkt 3).
  2. Du machst eine Ausbildung zum Krankenpfleger und anschließend Fortbildung Anästhesie oder Intensivmedizin, falls Abi >= 1,2 ;-)
  3. Du beginnst das Studium.
  4. Nach 4 Semestern legst du völlig übermüdet das Physikum ab (= 1. Teil des Staatsexamens) und bestehst versehentlich, man beglückwünscht dich zum Eintritt in den klinischen Studienabschnitt.
  5. Nach weiteren 6 Semestern im klinischen Abschnitt legst du den zweiten Teil des Staatsexamens ab.
  6. Du machst das praktische Jahr jeweils 4 Monate in Innerer Medizin, Chirurgie und einem Wahlfach. Man nennt dich PJler und scheucht dich umher. Nach 5 Jahren Studium und 140 Prüfungen entlohnt man dich für etwa 40 Wochenstunden großzügig mit durchschnittlich 350,- Euro im Monat.
  7. Du legst die mündlichen Prüfungen in den drei PJ-Fächern und einem zugelosten Fach ab, woraufhin du wieder beglückwünscht wirst und man dich jetzt "Kollege" nennt (= 3. Teil des Staatsexamens).
  8. Optional verteidigst du anschließend noch schnell die Doktorarbeit, die du während des Studiums angefertigt hast (meistens im klinischen Abschnitt nach dem Physikum).
  9. Insgesamt sind 12 Semester vergangen, du hast das Gefühl, dass du überhaupt nix kannst und beginnst mit großem Respekt oder ein bissel Angst die ersten Tage deiner Facharztausbildung. Jetzt bist du Assistenzarzt für die nächsten 6 Jahre.
  10. Man nimmt dir wieder eine umfangreiche Prüfung ab und beglückwünscht dich anschließend. Du wirst nun als Stationsarzt entlohnt und darfst die Assistenzärzte umherscheuchen. Aber nur so viel, bis der Oberarzt meckert. Der hat den Job, den du selbst gern haben willst.
  11. Nach kurzer Zeit wirst du Oberarzt oder lässt dich als Facharzt ambulant nieder.
@Maxxismo

Lach!!!

Ohje, du Ärmster! In welcher Glückwunsch-Schleife hängst du zwischenzeitlich fest?

Ich wünsch dir jedenfalls viel Erfolg bei deinen Prüfungen!

Und behalte deinen Humor bei! Den find ich klasse!

@IlmMumK

15 Tage bis zum zweiten Teil des Staatsexamens. Also Studium quasi durch, nur noch das PJ anschließend.

@Maxxismo

Dann drück ich dir ganz feste beide Daumen (und die großen Zehen)!

Zur Facharztausbildung hast du ja schon was gesagt bekommen.

Zum Studium:

Es dauert lange, es ist ziemlich hart, sehr spannend, oft frustrierend, manchmal willst du alles hinschmeißen, einige Wochen kannst du nicht schlafen, irgendwann hast du irgendwie das Physikum (nach zwei Jahren).

Danach bist du im klinischen Abschnitt. Du hast jedes Semester einige Wochen Vorlesungen, anschließend mehrere Wochen Blockpraktika in den verschiedenen Fachrichtungen (insgesamt 25 oder so). Das wiederholt sich jedes Semester.

Wenn ein Lehramtsstudent erzählt wie viele Semesterwochenstunden er machen muss, dann weinst du kurz in dich hinein und versuchst Gewalt aus dem Spiel zu lassen. Während du deine 16 Klausuren vorbereitest. Unser Rekord waren 18 Klausuren in einem Semester. Und in den Semesterferien machst du dann deine Famulaturen oder promovierst ein wenig vor dich hin. Das macht sich ja auch nicht von allein.

Aber das ist egal. Wir hatten Spaß, wir waren oft völlig angenervt, aber am Ende sind wir ziemlich stolz auf das was wir da geleistet haben.

Ich schreibe übernächste Woche das zweite Staatsexamen, habe noch nie so viel gelernt, wie in den vergangenen fünf Monaten (am Anfang waren noch die letzten Kurse parallel). Und trotzdem war es irgendwie eine gute Zeit. Du lernst so wahnsinnig viele Dinge und wenn der erste Bekannte zu dir kommt und dich um Rat fragt und du wirklich etwas fundiertes sagen kannst, dann weißt du, wofür du dir die Mühe gemacht hast. Weil du in einer vermeindlich so einfachen Antwort locker vier Jahre Lernerei über den Körper, seine Biochemie und Physiologie und über die Erkrankung sowie die Therapie packen musst und das plötzlich auch kannst.

Wenn es das ist was du machen willst, dann lass dich nicht aufhalten und wirf dich hinein. Du darfst fünf Jahre lang alles machen was dir hilft:
lachen, weinen, dich einschließen, Party machen, bei Klausuren bescheißen, dich durchmogeln, in mündlichen Prüfungen rumdrucksen bis der nette Prüfer dir endlich die Antwort in den Mund legt, dich blöd fühlen wie der erste Mensch, eine Nacht durchlernen und ein gutes Gefühl haben, dir vor Frust statt in die Uni zu gehen mit der besten Freundin den Schädel zuballern...

... nur du darfst nicht aufgeben. Im ersten Semester geht es voran, danach geht es immer zwei Schritte vor und einen zurück. Nach dem Physikum geht es nur noch nach vorne. Im 6. Semester hast du gerafft, wie das funktioniert und dann hält dich nix mehr auf. Du hast die eine Freundin, die immer nen Plan hat. :-)

Der blöde Neurologieprof fragt im mündlichen Testat jeden kleinen Mist ab? Kein Problem. Vier Wochen Zeit, Lernplan, Wochenenden streichen, fluchen, sehr viel fluchen über den blöden Penner, am Ende irgendwie bestehen. Abhaken.

Es ist wahnsinnig aufregend, wenn man sein Stethoskop auf fremde Haut legt legt und einem plötzlich aufgeht, was mit "ohrnahen Rasselgeräuschen" oder einem "spätsystolischen Klick" gemeint ist.

Und wenn die Oberärztin dich in der Notaufnahme zur Omi schickt, die psychisch völlig durch den Wind ist und alle nervt mit ihrem Herzproblem bei bildschönem EKG, dann kommt der Tag wo du 40 Minuten lang explorierst und dein Gesprächs-Empathietraining in die Waagschale wirfst, all dein Wissen zusammenkratzt und die Oma dir erzählt, dass sie ja auch so Schmerzen am Vorderfuß hat und manchmal Aspirin nimmt. Und dass sie das ganze andere Zeug nicht schluckt, weil sie davon schwindlig wird.
Und dann geht die Tür auf und die Oberärztin kommt rein, fragt ob du weitergekommen bist (die grinst schon, weil sie meint die Omi hätte dich mit blabla gefesselt und du kämest nicht weiter) und du übergibst ihr die Patientin und merkst an, dass du gern eine BGA machen willst, um eine Blutung auszuschließen. Ein verwunderter Blick, du erzählst von dem Aspirin und fehlenden Magenschutztabletten, faselst was von einem Magenulkus was vielleicht grad blutet und Omi die Brustschmerzen macht und hörst: "Nicht schlecht, Herr Kollege. Gut gemacht. Hier ist das Labor. Guck auf den Hb." Und Tadaaaa! Die Dame blutet akut während alle meinten, die hat einfach nur einen an der Murmel. Sie hat nämlich panische Angst vor der Neurologie, weil sie das mit Psychiatrie gleichsetzt (das war früher das selbe) und will mit dem Schwindel da nicht hin. Deswegen hat sie den Kollegen nur die halbe Wahrheit erzählt. Die schlaue Oberärztin hatte das natürlich auf dem Schirm, aber als Anfänger ist das schon mal nett.

Wenn du sowas auch erleben willst... welcome to the jungle. ;-)

Puh, watn Text.

Sehr gute Antwort, bloß haben Menschen weder Vorderfuß noch Hinterfuß. Es heißt Vorfuß und Rückfuß. Sonst kichern die Radiologieassistentinnen.

@Barbdoc

#hahaha... Stimmt.



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Der erste Schritt zum Beruf des Chirurgen stellt die Absolvierung des Studiums der Humanmedizin dar, deren Zugang durch die ZVS mit hohen Zulassungsbeschränkungen geregelt wird, sodass der Numerus Clausus oft bei Abiturnoten von 1,0 bis 1,5 liegt. Nach dem Bestehen des Ersten und Zweiten Staatsexamen eines Studiums, das im Durchschnitt etwas mehr als 6 Jahre in Anspruch nimmt, besteht dann die Berechtigung sich als Facharzt eines bestimmten Bereichs ausbilden zu lassen.


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Da man bereits während des allgemeinen Studiums alle medizinischen Fachbereiche kennen lernt und ein Basiswissen erwirbt, fällt es einem zumeist nicht schwer, sich für eine bestimmte Richtung der Medizin zu entscheiden.


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Die chirurgische Facharztausbildung erwartet dabei grundsätzlich vom Anwärter eine hohe Belastbarkeit, die auch körperlich zu Grunde liegen muss, da das lange Stehen bei Operationen durchaus sehr anstrengend werden kann. Doch auch innerhalb dieser Fachrichtung muss man sich entscheiden zwischen insgesamt 8 verschiedenen Fachgebieten.

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Jeder denkt dabei natürlich zuerst an den Allgemeinchirurgen und den Unfallchirurgen, andere Disziplinen sind aber auch die Herz-, Thorax- oder Gefäßchirurgie, sowie die Kinderchirurgie und die Plastische Chirurgie. Alle diese Bereich erfordern deswegen eine unterschiedliche Ausbildung, da hier teilweise ganz andere Vorgehensweisen an den Tag gelegt werden.
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Eine Ausbildung zum Chirurg dauert dabei in der Regel zwischen 4 bis 6 Jahren, abhängig von der Fachrichtung.

Informative Antwort!

4 bis 6 Jahre nach dem Studium Humanmedizin !

@swissss

6 Jahre! Es gibt keine 4jährige Facharztweiterbildung mehr.

Du musst Medizin studieren.
Alle weiteren Planungen haben dann noch lange Zeit.

Schaffst du die Abi-Durchschnittsnote von mindestens 1,2 ?

Lebe nicht in Deutschland und würde dort auch nicht studieren :) Notendurchschnitt ist egal

Reicht dein Notenschnitt überhaupt für ein Medizinstudium??