Blutentnahme/Venenverweilkanüle - Verlauf Nerven und Venen v.a. am Unterarm?

6 Antworten

Hi,

ich nehme mal an, dass Du in der Ausbildung zur MFA bist?

Dann erstmal grundsätzliche Informationen vorneweg - einen Venenpunktion, egal ob für eine Blutentnahme oder eine Infusionstherapie, ist eine invasive Maßnahme und daher erstmal nur Ärzten gestattet (Arztvorbehalt).

Die Aufgabe kann lediglich durch den Arzt delegiert werden, wenn der Anwender die Maßnahme beherrscht - das bedeutet, dass Du die ersten Male keinesfalls ohne fachliche Aufsicht in die Verlegenheit kommen wirst, die Maßnahme selbstständig durchzuführen.

Das wiederum heißt im Umkehrschluss: Du wirst noch mehr als genug Gelegenheit haben, zu üben (und üben zu müssen) und solche Fragen direkt vor Ort zu klären.

mir wurde gesagt, alle oberflächlichen venen die man gut tasten kann könnte ich nehmen.

Man kann prinzipiell jede periphere Vene punktieren - Voraussetzung ist eben, dass man eine findet.

aber wie kann ich da aufpassen? woher weis ich, wo der nerv verläuft?

Nur dort "hineinpiecksen", wo Du dir sicher bist, dass es eine Vene ist - wo eine oberflächliche Vene entlang läuft, kann kein Nerv übergelagert sein; wohl aber darunter und neben dran.

kann ich auch auf der oberseite des unterarms stechen oder findet man dort eh nichts?

Kann man, meist findet man sogar gut punktierbare Venen.

falls doch, wie kann ich verhindern den radialisnerv zu treffen?

Analog zur Ellenbeuge: Nur dort "hineinpiecksen", wo Du dir sicher bist, dass es eine Vene ist.

Die Gefahr, den N. radialis zu treffen, ist bei der "Anästhesistenvene"/"Maria hilf" auf der Radialisseite des Unterarms im Bereich des Handgelenks am größten.

LG

Geduld ... das lernst Du wirklich alles beim sogenannten "Spritzenschein". Es bringt sowas von überhaupt nichts, diese Frage hier im Internet zu stellen, denn wie bitte soll ich Dir so zeigen können, welche Stellen in Ordnung sind oder nicht. Also, lass Dir das vernünftig zeigen und gut ist es.

Mal ´ne andere Frage: Du schreibst bei einer anderen Antwort, dass Du kein Medizin studiert hast oder studierst. Wieso bitte musst Du dann Braunülen oder auch Venenverweilkanülen legen? Das darf ausschließlich ein Arzt oder ein Anästhesiefachpfleger. Ansonsten darfst Du lediglich Blut abzapfen und subcutan und muskulär Spritzen geben.

Viel Erfolg beim Lernen

Sorry, es scheint da neue Bestimmungen zu geben. Ich nehme alles zurück (zumindest was die Erlaubnis des Legens einer Braunüle angeht) und behaupte das Gegenteil. :-)

Das hier anschaulich zu beschreiben ist nicht möglich. Das musst du in deiner Ausbildung lernen. Leider habe auch ich gehört, dass das Ausbildungsniveau in Deutschland gesunken ist und Deutschland bzw. die Politik langsam aufwachen müsste. Darum gut überlegen, wen man in Zukunft wählt!

Was ich dir aber unbedingt mit auf dem Weg geben möchte! Halte die Hygiene- Vorschriften beim Blut abnehmen ein. Auch wenn es bedingt durch Stress, Zeitmangel etc. manchmal schwierig ist. LG

In ständiger Regelmäßigkeit sehe ich Blutabnahmen, die den Tatbestand einer Körperverletzung erfüllen zum Beispiel das Abtasten der Vene NACH der Desinfektion mit un-sterilen kontaminierten Handschuhen bzw. Fingern.

Die meisten sprühen das Desinfektionsmittel auf die Haut und warten aber nicht die vorgeschriebenen 30 Sekunden Einwirk-zeit ab die der Hersteller vorschreibt, sondern wischen das Desinfektionsmittel mit einem Tupfer gleich wieder ab.

Weiterhin tasten sie mit ihren Finger noch einmal die Vene bevor sie in die Vene stechen. Es ist vollkommen egal ob die Person dabei Einweghandschuhe trägt oder nicht, denn sie hat in der Zwischenzeit schon wieder so viele Dinge angefasst die mit Keinem belastet sind und die Keime sich dann am Finger oder Handschuh befinden (Stau-Gummiband, Unterlage bzw. Stütz-Kissen, Ablage, Stuhl, Griffe von Schubladen oder Kühlschrank, die Hand des Patienten usw.). Wenn sie danach auf die desinfizierte Haut die Vene abtastet, bringt sie wieder Keime auf die Haut die dann beim punktieren (stechen) mit in die Haut oder Vene geschoben werden können. Also kann man sich in diesem Fall auch die vorherige Desinfektion der Haut sparen. Sie ist damit überflüssig bzw. unwirksam geworden.

Manche nehmen überhaupt kein Desinfektionsmittel sondern nur einen trockenen Tupfer oder auf dem Tupfer ist so wenig Desinfektionsmittel das man sich das Desinfektionsmittel auch gleich sparen kann.

Ich habe auch schon Fälle gesehen, wo die Person mit ihrer Hand die Nadel etwas verbogen hat damit sie gerader in die Vene kommt. Das diese Nadel dann nicht mehr steril ist und die Bakterien und Viren so in die Vene gelangen leuchtet wohl jeden ein. Auch der Tupfer der nach der Blutabnahme auf die Punktionsstelle gelegt wird ist oft mehrfach mit un-sterilen Fingern oder Handschuhen angefasst worden, so dass sich auch hier wieder sehr viele Keime auf dem Tupfer befinden die dann auf die offene Wunde gelegt werden. Auch eine kleine Punktionsstelle ist eine offene Wunde und muss auch so behandelt werden zumal ein direkter Zugang in eine Vene besteht.

Man sollte dann zumindest den Tupfer noch einmal mit Hautdesinfektionsspray behandeln bevor man ihn auf die Punktionsstelle legt. Manchmal wird nach der Blutabnahme mit dem Tupfer schon auf die Punktionsstelle gedrückt obwohl die Nadel noch in der Vene ist. Man darf aber erst drücken, wenn die Nadel herausgezogen wurde.

Oft wird auch nicht auf die richtige Reihenfolge (Farbe) der Blutröhrchen geachtet welches dann den Befund ungenau machen kann oder der Pat. macht zu lange eine Faust. Dann steigt der Kalium-wert, weil Blutkörper platzen und Kalium freisetzen. Der Arzt vermutet dann bei der Auswertung eine Nierenerkrankung. In Wirklichkeit war es nur ein Blutabnahmefehler.

Um einen Eisenmangel (z.B. bei einer Anämie) festzustellen darf nicht nur das Serum-eisen gemessen werden sondern auch das Ferritin. Im Ferritin befindet sich nämlich unser gespeichertes Eisen welches man dazu zählen muss. Aber weil das ein Laie alles nicht weiß, moniert dies auch keiner und keiner merkt bzw. weiß was da gerade alles falsch gemacht wurde und welche Bakterien und Viren er gerade in die Haut oder Vene bekommen hat.

Dies geschieht in Deutschland jeden Tag tausendfach. Wir können nur froh sein, dass ein gesunder Mensch so ein gutes Immunsystem hat welches die meisten Bakterien und Viren erfolgreich bekämpfen kann.

Gefährlich wird es aber dann, wenn ein Mensch kein gutes Immunsystem hat oder sein Immunsystem gerade geschwächt ist (alte Menschen, kranke Menschen, verletzte Menschen, Menschen mit Chemotherapie, Allergiker usw.). In diesem Fall kann eine harmlose Blutabnahme fatalen Folgen haben die bis zu einer Sepsis führen kann.

Genauso schlimm ist es, wenn ein Mensch durch eine Blutabnahme mit einem MRSA infiziert wird den er dann nicht wieder eliminieren kann, wenn er resistent ist.

Dabei wären doch all diese Fehler so einfach zu verhindern. Natürlich werden Menschen bzw. Patienten jeden Tag mit Bakterien, Viren, Pilzen usw. infiziert bzw. angesteckt (Krankenhaus, Arztpraxen, Ambulante Praxen, Zahnarzt, Einkaufzentren, Theater, Konzerte usw.) aber rechtfertigt dies eine unhygienische Blutabnahme?

Dies stellt ein Eingriff in den Körper dar. Vieles lässt sich nicht vermeiden, aber einiges schon. Übrigens bei einer Blutabnahme in der Arm-beuge spielen Roll-Venen keine Rolle, weil man im "Y" Bereich ein-stechen sollte. Wird aber gerne als Ausrede verwendet, wenn es die Person nicht gut kann.

@ede45

Super … Du hast mir gerade eine ganz wichtige Erklärung dafür gegeben, dass meine Kaliumwerte in der Klinik immer viel zu niedrig und beim Hausarzt eher zu hoch sind. DANKE. Das wusste ich nämlich nicht und mein Hausarzt scheinbar auch nicht.

@Sternenmami

Vielen Dank! Leider gibt es noch sehr viel mehr Fehler die eine Blutanalyse verfälschen bzw. die keine Korrekte Blutanalyse ermöglichen. Das betrifft aber nicht die Blutabnahme selber sondern der Weg ins Labor etc. Leider wird auch Jens Spahn im Gesundheitswesen nicht viel ändern. Es gilt nach wie vor "billiger, weiter, höher" und das in so einem reichen Land wie Deutschland! Also wählen gehen und nicht zu Hause bleiben!! Die Lobbyisten müssen aus der Politik raus!! Siehe Autoindustrie. LG

Du Punktierst da wo du hinreichend Grund hast eine Vene zu vermuten. Man kann nicht sicher Nerven ausschließen, aber es ist extrem selten auf einen zu treffen, wenn man alle Sorgfaltspflicht walten lässt. Bei Zugängen versuche immer so distal wie möglich zu bleiben und wenn dir nur die Ellenbeuge bleibt, stell sicher das du die Vene getroffen hast und nicht die Arterie. Das passiert viel häufiger als irgend ein Anderer Punktionsschaden und es gibt nichts Schlimmeres als einen Patienten, der wegen sowas unnötig einen Arm verliert.