Angst nicht mehr Aufzuwachen nach der Vollnarkose?

10 Antworten

Ich habe schon sehr viele Vollnarkosen hinter mir und bin immer wieder wach geworden. Vollnarkosen sind Standard in der Medizin, wirklich fatale Folgen sind sehr selten und betreffen meist Menschen mit chronischen Krankheiten oder Herzproblemen. Mach Dir also keine Sorgen.

Hallo,

du musst keine Angst haben, auch wenn man ein gewisses Restrisiko nie ausschließen kann. Du bist ein gesunder Junge, die nötigen Voruntersuchungen wurden gemacht, also wurden alle möglichen Risiken in diesem Rahmen ausgeschlossen.

Die Narkose, die du bekommst, ist nur sehr kurz, da die Chirurgen für diese OP nicht viel Zeit brauchen. Während du im Narkoseschlaf liegst, bleibt die erfahrene Anästhesistin die ganze Zeit über bei dir und überwacht ständig alle deine Lebensfunktionen. Das heißt, dein Herz-Kreislaufsystem ist unter dauernder Kontrolle und wahrscheinlich bist du nie so sicher, wie im Narkoseschlaf. Deine Atmung übernimmt während der Narkose die Beatmungsmaschine und auch die hat deine Anästhesistin sicher im Blick. Würde irgendwo auch nur die  geringste Unregelmäßigkeit auftreten, würde deine Ärztin sofort darauf reagieren.

Du möchtest wissen, wie es sich anfühlt, wenn man das Narkosemittel gespritzt bekommt. Nun, das ist so ähnlich,  wie wenn du sehr, sehr müde bist und schnell einschläfst. Ich mache mit meinem Anästhesisten immer ein Spiel. Wir vereinbaren, je nach Länge der bevorstehenden Narkose und OP, wohin ich gerne im Traum reisen möchte. Während er dann spritzt, erzählt er mir etwas über das gewählte Reiseziel. Mit diesen schönen Gedanken schlafe ich entspannt ein und wache so auch wieder auf.

Bis man wieder vollständig wach wird, hängt von der Länge der Narkose und den im Anschluss benötigten Schmerzmitteln ab. Bei kurzen Narkosen ist man relativ schnell wieder da. Ein wenig Benommenheit bleibt anfangs noch, was ich aber eher als angenehm empfinde. Es ist so ein Zustand zwischen wachen und träumen, man spürt noch keine Schmerzen, hat noch kein Gefühl für die Uhrzeit und taucht erst langsam daraus wieder auf. 

Auch vor Schmerzmitteln, die du nach so einer kleinen OP bekommst, musst du keine Angst haben, denn das sind keine Medikamente, die, in Kombination mit Narkosemitteln das Bewusstsein trüben oder beeinträchtigen. 

Ein Wort noch zu der Zahl von 1 : 200000 an Sterbefällen nach Nnarkosen, die deines Erachtens noch viel zu hoch liegt. Zuerst - jeder Patient, der verstirbt, ist einer zu viel, das sieht jeder Arzt genauso. Du darfst aber nicht vergessen, dass in dieser Statistik ALLE Sterbefälle nach Narkosen enthalten sind. Auch jene schwerkranker Menschen, jene von Menschen nach Unfällen, Menschen, die durch Alkohol- und Drogenmissbrauch beeinträchtigt sind, aber auch jene Patienten, die dem Anästhesisten aus Dummheit oder falsch verstandener Scham, im Vorgespräch und beim Ausfüllen des Fragebogens, falsche Angaben machen. Wer das macht, verhindert möglicherweise, dass der Arzt die Medikamente richtig dosieren kann und setzt sich so selbst einem enormen Risiko aus. Wenn du nun all diese Fälle aus der Statistik herausstreichen würdest, sähe das Ergebnis wesentlich günstiger aus.

Da ich sehr viel Erfahrung mit Narkosen habe, kann ich dir nur raten, so entspannt wie möglich an die Sache heranzugehen. Dass du bei der ersten Narkose ein mulmiges Gefühl vor der unbekannten Situation und dem Kontrollverlust hast, ist völlig normal und legitim. Wenn jemand behauptet, das sei ihm vollkommen egal, der lügt schlicht und ergreifend. Helfen kannst du dir durch Entspannungsübungen, tiefem Atmen und schönen Gedanken.

Besonders die Zeit vor dem Einleiten der Narkose, wenn du auf dem OP-Tisch liegst und du mit EKG, etc. verkabelt wirst sowie der Zugang für die Narkose, also der Venflon, das kleine Röhrchen in die Vene, gelegt wird, wird vielleicht unangenehm sein, weil alles fremd und neu für dich ist. Da tut es wirklich gut, an etwas Schönes zu denken und sich so abzulenken. Du kannst aber auch im OP noch jederzeit Fragen stellen, wenn dich etwas ängstigst, oder du wissen möchtest, wozu Geräte, die du nicht kennst, dienen. Die OP-Schwestern und OP-Pfleger werden dir gerne und geduldig antworten.

Habe ich alle deine Fragen beantwortet? Wenn nicht, kannst du mir gerne nochmal schreiben.

Alles Gute und liebe Grüße

Lilly

Wenn du vor der OP selbst sowieso keine Angst hast und es für dich auch OK wäre, dabei wach zu sein, kannst du es ja auch mit örtlicher Betäubung machen lassen. Die Entscheidung liegt schließlich bei dir und du kannst es ja so entscheiden wie es für dich am stimmigsten ist. Meine wiederholte Erfahrung, wenn die Ärzte das eine meinen und ich für mich aber etwas anderes für besser halte (auch wenn ich kein Mediziner bin) ist, dass ich i.d.R. gut damit fahre, wenn ich auf mich selbst höre und nicht auf das, was mir andere einreden wollen (Mediziner oder sonst wer...). Ist ja auch wirklich nur ein kleiner Eingriff.

Keine Sorge, die Narkosemittel sind heute schon sehr gut. Bei einer ambulanten Operation bleibst du nur so lange unter Betäubung, solange die Operation dauert, dann bist du gleich wieder wach. Das ist eine flache Narkose ohne Tiefschlaf, somit ohne Bedenken auch verträglich. Ich hatte schon viele Sportverletzungen und wurde unter Vollnarkose betäubt, das machen die Ärzte nicht, wenn sie sich nicht 100% sicher sind bei dir, es wurde ja diesbezüglich sicherlich auch Blut abgenommen. Alles Gute!

Hi, erstmal danke für deine schnelle Antwort. 
Die Anästhesistin hat bei mir kein Blut abgenommen, hoffentlich machen die das morgen vor der OP noch... Ich will sicher sein. Ich wusste nicht, dass das nötig ist, aber jetzt wo du mich darauf hingewiesen hast, würde ich doch lieber mein Blut untersuchen lassen :o

@fromthefuture

Nein, sicherlich liegt es daran, dass du noch so jung bist, somit brauchen die diese Werte nicht. Ich war bei der ersten Operation 20 Jahre älter als du, vermutlich deswegen. Keine Sorge!

@Feuerherz2007

okay, danke :) 

das kann keine versichern, auch die ärtze nicht. ein rest Risiko  besteht immer. deshalb muß man bei jeder OP sein Einverständnis unterzeichnen.