Amtsarzt - Prüfung

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Es ist wichtig, dass ein Arzt – am besten ein Neurologe – dich mit deiner Migräneerkrankung schon länger kennt. Falls die Migräne bei dir bis jetzt noch nicht offiziell von einem Arzt diagnostiziert wurde, würde ich das schnellstmöglich nachholen.

Wenn du speziell wegen deiner Migräne in Behandlung bist, kann dein Arzt dir eine Bescheinigung über Art und bisherige Dauer/Häufigkeit deiner Krankheit schreiben. Das muss dann vom Amtsarzt berücksichtigt werden – obwohl auch der Amtsarzt dir glauben müsste, weil er dir das Gegenteil nicht beweisen kann. Ich würde hier aber kein Risiko eingehen, denn ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten Allgemeinärzte nur ungenügende Kenntnisse über Migräne haben. Selbst manche Neurologen sind diesbezüglich nicht auf dem neuesten Stand.

Ich kann deine Bedenken verstehen. Meine Tochter hatte vor Kurzem Abiturprüfungen. Sie ist – wie ich auch – Migränikerin. Ihr hat in der Zeit der Prüfungen (und auch sonst) die Migränevorbeugung sehr gut geholfen, indem man die Migräneauslöser vermeidet:

Häufig sind Geschmacksverstärker wie Glutamat, die in den meisten Fertigprodukten (Tütensuppen, Chips, xxx-fix - Kochhilfen, Gewürzmischungen, ect.) enthalten sind Migräne auslösend. Einfach auf der Packung unter Zutaten nachlesen.

Histaminreiche Lebensmittel (Alkohol, reife Käsesorten,…) können bei Histaminintoleranz auch zu einem Migräneanfall führen. Aktiv-/Passivrauchen begünstigt ebenfalls Migräne.

Auch Stress kann ein Auslöser sein. Wobei die Migräne häufig erst nach der Stressphase in der Entspannungsphase auftritt. Die Vermeidung von Stress ist wichtig (im Laufe des Tages immer wieder Entspannungsübungen machen).

Ein regelmäßiger Schlaf-/Wachrhythmus und ausreichend Schlaf sind auch förderlich um der Migräne vorzubeugen. Wenn man die Möglichkeit hat einen Mittagsschlaf zu halten, kann das hilfreich sein. Dieser sollte aber nicht länger als 20 Minuten dauern. Generell ist ein geregelter Tagesrhythmus, auch was die Mahlzeiten betrifft, von Vorteil. Ausreichend zu trinken ist sehr wichtig!

Weitere (nicht immer vermeidbare) Auslöser der Migräne sind: Wetterumschwung, Hormonschwankungen (Menstruation oder eine Pille, die Östrogen u. Gestagen kombiniert enthält), grelles oder flackerndes Licht.

Es gibt Migränemedikamente - Triptane (z. B. Sumatriptan) - die im Notfall zuverlässig helfen. Die soll man aber nicht zu häufig einnehmen, da sonst ein medikamenten-abhängiger Kopfschmerz hinzukommt. Die Triptane, die am besten wirken, sind verschreibungspflichtig.

Ein Neurologe ist hier, wie oben erwähnt, auch der zuständige Arzt. Am Besten einer, der auf Migräne spezialisiert ist.

@Emelina

Wie immer umfassend recherchiert und verbunden mit kompetentem Rat - klasse DH!

Danke für den Stern :-)

Ich frage mich nur, wie du so sicher sein kannst, dass es ein Amtsarzt sein muss oder steht das irgendwo geschrieben?

Normalerweise müsste er dir schon ein Attest ausstellen, aber ich nehme an, dass es etwas kostet.

Das Hausarzt -Attest reicht aus, er kennt Dich am besten. Die Wochenend-Migräne ist typisch für aktive Menschen. Wochentags ist ständiger Stress, am Wochenende dann langes Schlafen und als Folge der Entspannung kommt die Migräne. Prophylaktisch solltest Du Dich behandeln lassen!

Nein ein normales Attest reicht leider nicht für diese Prüfung. Da bin ich sicher.

@Tsugi

Dann sollte Dein Hausarzt den Behandlungsverlauf als Attest für den Amtsarzt mitgeben. Wenn dann auch noch ein neurologischer Befund dabei ist,, wärst Du auf der sicheren Seite.