Ärger im Fitnessstudio was tun?
Hallo,
ich habe mich vor einem halben Jahr in einem Fitnessstudio angemeldet, die Ersten zwei Wochen verlief alles prima und ich war sehr motiviert. Danach habe ich mich ganz und gar nicht mehr wohl gefühlt und ich muss mich von mal zu mal hin zwingen und komme jedes mal eher in geduckter Haltung zu an und habe einfach keine Lust mehr!
Darum habe ich mir nochmal mein Vertrag raus geholt und laut diesem gibt es nur eine Möglichkeit.
"Bei einem ärztlich attestierten dauerhaften Trainingsverbot hat der Kunde das Recht zur außerordentlichen Kündigung. Die außerordentliche Kündigung hat schriftlich zu erfolgen...."
Gibt es in meinem Fall keine Möglichkeit vorzeitig aus dem Vertrag aus zusteigen? Vertragsende in 6 Monaten. Sehe aber nicht mehr ein da mein Geld zu lassen.
Ich weiß jetzt nicht ob man das wirklich als "Mobbing" bezeichnen kann, ich schreib einfach wie es immer abläuft.
Sobald ich bei uns im Fitnessstudio angekommen bin werde ich wie "fast" jedes mal von unseren zwei Trainer mit verächtlichen Blicken gemustert. Versuche das noch zu ignorieren und geh mich erst mal umziehen. Kaum nach dem ich auf das Cardio-Gerät steige kommt auch schon einer der Trainer zu mir an und fordert mich auf ein anderes Gerät zu benutzen, ich will mich nicht sehen, ich würde es eh nicht wert sein eines der Geräte nutzen zu dürfen. Auch hier versuche ich wieder zu ignorieren, meist wird aber dann gezielter versucht mich in der Ausübung zu hindern (Fuß auf Pedale oder festhalten von Bewegungsstange). Oft sind beide Trainer auch im Doppelpack anwesend.
Andere Trainierende Personen schauen weg und wollen nichts dazu sagen. Da es sich hierbei auch um ein kleines privates Fitnessstudio handelt und die Öffnungszeiten nicht so flexibel sind wie bei McFit und co. habe ich auch kaum eine Chance den Leuten aus dem Weg zu gehen. Habe ein Gespräch mit dem Chef geführt und er meinte ich soll mich nicht so anstellen, die beiden meinen es nicht so. Ich werde also gar nicht richtig für ernst genommen. Nun geht das schon einige Monate so und mir wird mittlerweile auch Schläge angedroht und ich werde aufs übelste beleidigt. Die hier beschrieben Beispiel-Situation ist nur ein kleiner Teil von dem was ich in den letzten Monaten ertragen musste.
Selbst wenn ich mich zwinge zum Fitness zu gehen und auch nach jedem Vorfall den Chef anzusprechen, sich dann nichts ändert und es immer munter so weitergeht, habe ich nun einfach keine Lust mehr und es geht mir seelisch ganz und gar nicht gut.
Ich bin auch schon am überlegen mit dieser Problematik zu einem Hausarzt zu gehen und nach Schilderung meiner Lage, ein Attest zu fordern, falls möglich?!
Danke
5 Antworten
Neben der geschilderten vertraglichen Kündigungsgründe gibt es immer die Möglichkeit, aus "wichtigem Grund" zu kündigen, vgl. § 314 Abs. 1 BGB. Die Begehung von Straftaten (Beleidigung und Körperverletzung, wobei leichte Schläge für letzteres i.d.R. nicht ausreichen sondern meist eine Beleidigung mittels einer Tätlichkeit darstellen) kann einen wichtigen Grund darstellen, der eine fristlose Kündigung rechtfertigt.
Da einige strafrelevante Sachverhalte dabei sind, solltest du Zeugen für diese Vorfälle suchen. Zeichne deinen Besuch mittels versteckter Kamera auf. Wichtig ist, die von dir genannten Vorfälle belegen zu können.
Hast du Beweise, erstatte Anzeige und kündige fristlos.
du wirst beleidigt und dir werden schläge angedroht? wenn das kein witz ist -> red doch mal mit einem anwalt darüber. das klingt sehr nach mobbing. ich wüsste aber nicht, warum ein fitnessstudio so etwas tun sollte. die wollen doch geld haben. andernfalls rede noch einmal mit dem chef darüber, dass dir die anderen schläge angedroht haben. ich weiß nicht, ob die geschichte wahr ist.
Wenn der dich das nächste Mal wieder von nem Gerät wegscheuchen will, folge nicht seinen Anweisungen. Sag ihm, dass du dafür bezahlst und sonst rechtliche Schritte eingehen wirst. Du kannst auch eine Kamera mitnehmen. Ob die offensichtlich filmt oder nich ist egal, denn selbst wenn die sehen dass sie gefilmt werden, müssen die sich ordentlich benehmen. Sonst kannst du mit dem Videomaterial einen Anwalt einschalten. Denn im Vertag steht sicherlich, dass du die Geräte nutzen darfst. Wenn dir das verboten wird, werden die Vertragsbedingungen seitens des Fitnessstudios nicht eingehalten.
Und wie soll man dann aus deiner Sicht Material sammeln, das die Vertragswidrigkeiten der "Trainer" beweist? Außerdem: In dem von dir geschickten Artikel steht nichts davon, ob die Kamera versteckt ist oder nicht. Insofern ist es eben doch egal, weil beides nicht erlaubt ist. Aber du hast recht, dass das mit der Kamera vielleicht doch nicht so einfach ist.
Und wie soll man dann aus deiner Sicht Material sammeln, das die Vertragswidrigkeiten der "Trainer" beweist?
Das ist nicht einfach, aber kein Rechtfertigungsgrund für eine Straftat.
Außerdem: In dem von dir geschickten Artikel steht nichts davon, ob die Kamera versteckt ist oder nicht. Insofern ist es eben doch egal, weil beides nicht erlaubt ist.
Wenn man offen filmt, so dass der andere es erkennbar sieht, und er nicht einschreitet, dann wird das als Erlaubnis gewertet.
Man kann übrigens darüber streiten, ob ein Fitnessstudio zum höchstpersönlichen Lebensbereich gehört, aber in jedem Falle begibt man sich mit heimlichen Filmaufnahmen auf ganz dünnes Glatteis.
Danke für jede hilfreiche Antwort. Das mit den Video-Aufnahmen und dem RA ist sicher der richtige Weg, aber ich möchte da einfach nur noch weg und habe keinen Nerv für Streitigkeiten (Anzeige machen, Beweise sammeln, RA beauftrage etc.) das ist mir alles zu viel :-(
Bitte nicht falsch verstehen aber ich bin innerlich schon so aufgefressen das ich darauf gerne verzichten würde, wenn´s nur irgendwie möglich ist. Daher werde ich den Versuch starten und einen Termin beim Hausarzt machen in der Hoffnung das er mir vielleicht irgendwie helfen kann.
Vielen Dank euch allen die mir hier so mit Rat und Tat zur Seite stehen.
Nein, das ist alles andere als egal, denn da hat man blitzschnell eine Strafanzeige am Hals: http://dejure.org/gesetze/StGB/201a.html
Und das Studio hat das Recht, Filmaufnahmen oder Fotos im eigenen Haus zu verbieten.