Antibiotika in der Schwangerschaft?

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Hi,

Pylera enthält neben einem Bismut-Kalium-Salz und Citronensäure als antimikrobielle Bestandteile ein Tetrazyklin und Metronidazol.

Von keiner der Substanzen ist eine fruchtschädigende Wirkung im ersten Trimenon der Schwangerschaft bekannt.

Mir ist nicht verständlich, warum die Ärztin zu einer Abtreibung rät und ich schließe mich der Meinung der anderen Ärzte an.

Sowohl Tetrazyklin als auch Metronidazol können in den ersten 3 Monaten der Schwangerschaft eingenommen werden. Es werden nur deshalb andere Antibiotika bevorzugt, weil sie besser bei Schwangeren untersucht sind.

Tetrazyklin ist erst ab dem 5. Schwangerschaftsmonat kontraindiziert, weil es zu Schäden an den Zähnen des Fötus führt. Es darf daher bei Kindern auch erst nach dem Zahnwechsel (10.-12. Lebensjahr) eingesetzt werden.

Metronidazol kann in der Schwangerschaft jederzeit eingenommen werden.

Pylera darf formal in der Schwangerschaft nicht eingenommen werden, weil es dafür nicht zugelassen ist. Kein Mensch würde einer Schwangeren im Rahmen einer Zulassungsstudie ein Medikament verabreichen, das dem Fötus schaden könnte, solange man andere Medikamente hat, die gut erprobt sind (Penicilline und andere). Aber wenn es sein muss, dann gibt man auch Wirkstoffe, die formal nicht zugelassen sind. Das ist erlaubt und wird in der Praxis immer durchgeführt.

Wenn es nun passiert ist, weil du nichts von der Schwangerschaft wusstest, dann ist das nicht zu ändern.

Ich würde beim Frauenarzt um eine verständliche Erklärung bitten, warum die Schwangerschaft nicht fortgeführt werden sollte. Auf der Seite, die beangato dir genannt hat, kannst du selbst nachschauen. Die Seite ist von der Charité in Berlin und die haben die größte Erfahrung.

Gib als Wirkstoffe "Doxycyclin" und "Metronidazol" ein. Tetrazyklin ist als Wirkstoffgruppe selbst nicht geführt. Für beide Medikamente wird als Konsequenz nach Einnahme in der Schwangerschaft "keine" angegeben. Also nichtmal besondere Vorsorgeuntersuchungen auf Schäden.

Weise den Frauenarzt darauf hin und lass dir explizit erklären, warum er das anders sieht. Vielleicht hat er Hintergrundwissen über das Bismut-Salz, die mir unbekannt sind.

Wenn du dann noch unsicher bist, wende dich doch per Mail oder telefonisch an die Experten in Berlin. Falls die dich nicht beraten, können sie dir sicherlich eine Anlaufstelle nennen.

Pharmakovigilanz- und Beratungszentrum für Embryonaltoxikologie

Charité-Universitätsmedizin Berlin, Campus Virchow-Klinikum

Augustenburger Platz 1, 13353 Berlin

Tel. 030 / 450-525700
Fax 030 / 450-525902

Alles Gute

Es gibt eine Seite da kannst du dein Medikament eintragen und dann wird dir angezeigt ob es in der Schwangerschaft geeignet ist. Wenn es in der Datenbank erfasst ist

https://www.embryotox.de/wirkstoffe-auswahl.html

Den Schwangerschaftstest machst du, wenn du ca 5. Woche bist.2.-3. Woche wäre dann noch vor der Einnistung gewesen? Dann würde es sich nicht auf das Baby auswirken, erst wenn es mit deinem Blutkreislauf verbunden ist. Ich würde da mal bei einem Pränataldiagnostiker nachfragen, der müsste sich da am Ehesten auskennen. Alles gute dir.

Ich würde im Zweifelsfall auf die Frauenärztin hören.

Vlt. magst Du da mal nachfragen:

 https://www.embryotox.de/helicobacter_pylori-erkrankung.html

Bei Embryotox sind das französische und italienische Schema der Helicobacter-pylori-Therapie hinterlegt.

Beide haben kein Tetrazyklin in der Triple-Therapie. Daher passt das leider nicht.

Man kann die Wirkstoffe aber manuell eingeben.

@Maxxismo

Fragen kostet doch nichts.