Wie läuft eine Medikamentenumstellung vonstatten?
Hallo, ich möchte nächste Woche zu meinem Hausarzt zwecks Medikamentenumstellung, da mein Schmerzmittel kaum noch wirkt und ich davon schon viel zu viel nehmen muss, es handelt sich um Tramadol- Retard100mg und -,Tropfen. Jetzt möchte ich gern wissen, wie so eine Umstellung in der Praxis aussieht. Kann man sofort ohne ein ausschleichen von heute auf morgen das eine Medikament absetzen und durch ein neues ersetzen? Ich frage, weil ich Bedenken habe, was Entzugssymptomatiken betrifft, aber auch Wechselwirkungen beider Medikamente usw., da das Tramadol bestimmt erstmal eine Weile braucht bis es ganz aus dem System verschwunden ist und ich hatte vor 2 Tagen schonmal einen ziemlich heftigen Entzug, als ich mir Tilidin verschreiben ließ, welche aber überhaupt kein bisschen anschlugen, mit kalten Schweißausbrüchen, neidrigem Blutdruck und so was, deswegen meine Bedenken. Hat vielleicht jemand eine Ahnung wie sowas funktioniert? mfg
1 Antwort
Hallo! Also normalerweise weiß dein Arzt ganz genau, wie so eine Umstellung ablaufen sollte und er wird es dir auch ganz genau erklären, welches Medikament du wann und wie oft nehmen sollst.
Wenn man zwischen zwei Opiaten bzw. Opioiden (sind Tramadol und Tilidin) wechselt, kann man eigentlich relativ problemlos von dem einen auf das andere Mittel umsteigen.
Ich habe Anfang des Jahres eine 5 1/2 wöchige stationäre Schmerztherapie gemacht und in dem Zeitraum hat die Schmerztherapeutin auch immer mal wieder das Schmerzmittel gewechselt, um das Optimale für mich zu finden. In der Regel hatte ich da auch keine Probleme mit, zumindest nicht mit irgendwelchen Entzugserscheinungen. Das hatte ich nur einmal, da war dann aber die Dosierung von dem neuen Medikament auch deutlich niedriger als von dem davor.
Hast du denn die Umstellung, bzw. den Versuch ohne genaue Erklärung von deinem Arzt gemacht? Normalerweise sollte er die Dosierung so festlegen, dass es keine Probleme gibt. Es dauert auch nicht so lange, bis der Wirkstoff von Tramadol weg ist, wenn es eine Retardtablette ist, dann ist die Wirkung so um die 12 Stunden. Danach wird das langsam abgebaut. Ich denke also nicht, dass es viel mehr als 1 Tag dauert, bis die Wirkung davon ganz raus ist. Und dein Arzt wird (hoffentlich) schon wissen, was er tut!
Ich nehme auch zur Zeit Tilidin (Valoron) und ich habe mal nachgesehen, bei meinen Tabletten steht sogar im Beipackzettel drin, wie man am besten von den Tropfen auf die Tabletten wechselt.
Aber wenn du solche Probleme mit der Wirkung deiner Schmerzmittel hast, dann würde ich dir raten, dir auf Dauer einen Schmerztherapeuten zu suchen. Da ist die Behandlung und Betreuung doch eine ganz andere als beim "einfachen" Hausarzt. Schmerztherapeuten machen im Grunde nichts anderes und von denen werden häufig auch noch andere Behandlungsansätze gegen die Schmerzen (Akupunktur, Physiotherapie, Entspannungsverfahren, ggf. auch Psychotherapie u.a.) eingesetzt. Leider ist oft die Wartezeit relativ lang, aber es lohnt sich!
Alles Gute, Lexi