Welche Strecke zum Arzt sollte man fahren

4 Antworten

... das kommt darauf an, wenn sollte man immer zu den besten Arzt gehen, auch wenn er etwas weiter weg ist. Es kommt halt immer darauf an, wenn du eine schere Krankheit wie Krebs hast, ist glaube ich sogar die Krankenkasse dazu verpflichtet den für dich besten Arzt auszusuchen.... Natürlich spielt das Vertrauen zum jeweiligen Arzt auch eine Rolle, welche Entfernung "sinnvoll" ist kann man nicht sagen, man sollte zu dem Arzt gehen den man vertraut und den man für den besten auf diesem Gebiet z.B. Hautarzt... hält... MFG. RettSan

Hallo! Diese Frage kann man (bzw. ich) gar nicht pauschal beantworten. Ich versuche es mal zu erklären:

Für die ganz normalen "alltäglichen" Krankheiten habe ich einen Hausarzt vor Ort. Das ist mir auch sehr wichtig, dass der im selben Ort und damit für mich schnell erreichbar ist. Im Notfall kann er dann auch mal schnell einen Hausbesuch machen.

Da es bei uns am Ort (kleines Dorf) keine Fachärzte gibt, muss ich für Facharztbesuche wie z.B. Gyn, Hautarzt, HNO o.ä. sowieso immer in die Nachbarorte fahren. Das sind dann immer 10-15 km.

Wenn es aber um schwerer wiegende Erkrankungen geht, dann suche ich mir einen Spezialisten für dieses Fachgebiet. Und da ist es mir persönlich dann auch egal, ob das ein paar km weiter weg ist.

Ich bin sogar schon 400 km (eine Strecke) für einen Arztbesuch gefahren. Da mir hier in der Gegend niemand bei meinen Beschwerden weiterhelfen konnte, hatte ich u.a. in einer Selbsthilfegruppe nach kompetenten Ärzten auf dem Gebiet gesucht. Von mehreren Betroffenen war mir dann der entsprechende Arzt empfohlen worden. Also bin ich dann auch (allerdings mit dem Zug, ist entspannter) dorthin gefahren. Und für mich hatte sich das auch ausgezahlt, da ich durch diesen Arzt nach über 3 Jahren Ärzteodyssee endlich eine Diagnose bekommen hatte. Die weite Fahrt hatte sich also voll und ganz gelohnt. Zu der Zeit, als ich noch auf der "suche" nach einer Diagnose war, bin ich des öfteren zu Ärzten gefahren, die weiter entfernt waren (quasi quer durch Deutschland, auch 250-300 km), eben weil ich nur dort vermeintliche Fachspezialisten antreffen sollte.

Auch jetzt mit meiner Magenentleerungsstörung bin ich weiter entfernt in Behandlung. Ich war zuerst wegen meiner Magenbeschwerden hier im (Wald-und-Wiesen)Krankenhaus. Da meinte man nach der Spiegelung, ich hätte doch gar nichts und hat mich wieder nach Hause geschickt, trotz aller Beschwerden die ich hatte. Ich habe dann ein bißchen gegoogelt und ca. 100 km entfernt einen Arzt gefunden, der sich auf solche Sachen spezialisiert hat (Kompetenzzentrum). Nach Absprache mit meinem Hausarzt bin ich dann auch dorthin gefahren und wieder hatte es sich voll gelohnt. Er konnte eine Diagnose stellen und eine entsprechende Behandlung einleiten. Zur Zeit muss ich so ca. alle 2-3 Monate hin (fahre auch dort entspannt mit dem Zug hin), es lag aber auch schon mehr Zeit zwischen den Terminen. Wenn irgendwas ist, dann kann ich den Professor auch telefonisch erreichen. Dieser gibt nach Terminen auch immer die entsprechenden Infos an meinen Hausarzt weiter, so dass ich mich zwischendurch auch immer an diesen wenden kann.

Also ich würde das so pauschal nicht sagen, für "einfache" Sachen und wenn mir geholfen wird, würde ich halt in der Nähe bleiben, aber bei Bedarf (Spezialisten) eben auch weitere Entfernungen in Kauf nehmen.

Viele Grüße

Ich schrecke vor keiner Entfernung zurück, wenn ich mit den Ärzten in näherer Umgebung nicht zufrieden war. Es ist wichtig, dass man seinem Arzt vertrauen kann und man sich bei ihm wohl fühlt, er zudem noch kompetent rüberkommt! Manchmal dauert das leider auch ein wenig - war bei drei Orthopäden, bis ich den richtigen Arzt für mich gefunden habe. Und da machen mir die 20 Kilometer mehr auch nichts aus...

Hallo Medizin1990!

Den Besuch bei einem guten Facharzt sollte man - wenn möglich - nicht von der Entfernung abhängig machen. Ich fahre auch gern mal 200 km, um mich bei einem erfahrenen Experten untersuchen zu lassen. Für eine häufig notwendige Behandlung ist das natürlich zu weit weg, aber bei uns im ländlichen Raum fallen da durchaus auch mal 50 km an.

Ich selbst lasse mich demnächst am Zwerchfell operieren. Da das leider bisher nur ein Arzt in Berlin macht, muss ich dazu schon fast 6 Std. mit der Bahn fahren, was ich aber dafür gern in Kauf nehme. Da dieser Termin ja geplant ist, kann ich mir ein billiges Ticket der Bahn besorgen. Wenn ich zur jährlichen Kontrolle beim Augenarzt in Dortmund muss, fahre ich mit dem Landes-Ticket der Bahn günstiger als mit dem Auto.

Zu den anfallenden Kosten lesen Sie bitte meinen Tipp: "Krankheitskosten von der Steuer absetzen!"

Alles Gute wünscht walesca