Burnout oder Faulheit?
Hallo,
ich (M/17) habe meine Ausbildung zum Fachinformatiker vor knapp sieben Monaten angefangen. Laut meinem Ausbildungsleiter ist die Ausbildung zum Fachinformatiker eine der Schwersten heutzutage. Er sagt mir ständig, ich soll doch mein Tempo erhöhen und vergleicht mich dann mit ihm, wobei er immer vergisst, dass er seine Ausbildung mit 36 Abgeschlossen hat.
Jedenfalls kriege ich seit ca. 2 1/2 Monaten nur zu hören, dass ich viel zu langsam arbeite, die Arbeit schlecht erledige und ich soll meine KOMPLETTE Freizeit doch dafür opfern um programmieren zu erlernen und/oder zu arbeiten. Mein Körper reagiert darauf mit Kopfschmerzen, Übelkeit, Angst- /Wutzuständen und extremer Müdigkeit.
Aufgrund dessen läuft es auch in der Schule nicht gut. Letztens habe ich 8 Stunden damit verbracht, intesievsts für eine Arbeit zu lernen und habe trotzdem eine 5 kassiert.
Ich reagiere sehr emotional auf verschiedene Situationen, da ich schon einmal bzw. immer noch in einer Depression bin, ist das gerade extremst schwer für mich. Ich bin sehr dazu hingerissen, die Ausbildung abzubrechen, mir ein paar Monate Auszeit zu gönnen und mich währenddessen auf Sachen zu fokussieren, die mir wirklich Spaß machen und möglicherweise auch ein bisschen Geld einbringen.
2 Antworten
Zunächst bitte ich Dich höflich, eine Frage dieser Thematik in gutefrage.net zu stellen, denn hier werden ausschließlich Krankheitsbilder/Symptome besprochen. Bei Deiner Situation kann es zwar sein, dass eine Erkrankung die Basis des Problems ist, aber das eigentliche Problem ist ja Dein Ausbildungsverhältnis und nicht Deine Erkrankung. Trotzdem meine Meinung:
Also mMn ist das kein Burn-Out, denn dafür muss man ja überhaupt erst mal "geburnt" haben. Und zwar jahrelang! Du aber bist erst seit sieben Monaten in der Ausbildung. Früher hieß es, dass Lehrjahre keine Herrenjahre seien.
Ich sehe Deine Problematik als eine Mischung aus der erwähnten Depression und der Überforderung durch diesen unmöglichen Chef.
An Deiner Stelle würde ich nicht hinschmeissen, sondern eine neue Lehrstelle suchen. Denn die neue Lehrstelle mit einem emphatischen Chef:in wird Dir einen völlig neuen Schwung geben, eine völlig andere Motivation auslösen. Sollten Deine Leistungen aber trotzdem nicht besser ausfallen, dann solltest Du Dich beruflich neu orientieren. Viel Erfolg.
Hallo Moritz,
Du darfst Dich nicht unter Druck setzen lassen. Wenn Dein Chef sagt: Das soll bis 18:00 Uhr fertig sein, und Du schaffst es nicht, dann lasse es Dir egal sein. 🙏
Das Problem Deines Chef ist nicht Dein Problem. Du musst Dich innerlich abgrenzen.
Macht Dir das Programmieren denn überhaupt Spaß? Oder fällt es Dir generell sehr schwer? Macht es Dir Freude, am Code zu tüfteln, oder findest Du es schnell zum k***** wenn der Code nicht direkt läuft?
Lernen geht am besten, wenn man Lust auf das Thema hat, und davon begeistert ist. Druck und Stress hingegen sind ganz schlecht.
Die Menschen machen gerne Stress und üben Druck aus, weil die wollen möglichst viel Leistung von Dir in kurzer Zeit. Das kann Dir überall begegnen. Da ist es wichtig sich innerlich von frei zu machen. Sag einfach immer dem Chef dasselbe:
Na klar, ich geb mein Bestes, aber garantieren kann ich nichts, der Code ist fertig, wenn er fertig ist. Dafür ist meine Arbeit aber besonders gründlich/fehlerfrei/Clean-Code (Was auch immer Deine Stärke ist)
Und wenns dem Chef nicht gefällt, muss er Dir halt kündigen, aber trotzdem sehe Du zu, dass Du in Deiner inneren Mitte bleibst. 🙏
Danke für die Antwort.
Der Titel ist ein bisschen blöd formuliert, hatte etwas anderes im Sinn gehabt.
Vielen, vielen dank für den Tipp ich schaue mich mal nach einem anderm Betrieb um.