Umschulung und Psychische Probleme?

4 Antworten

Dass Du bei dem Stress müde bist, ist für mich absolut verständlich! Das ist ja jeden Tag eine massive Belastung und macht halt müde.

Wie Du selbst sagtest, würde ich mir schnellstmöglichst einen Therapeuten suchen, vielleicht auch mit dem Hausarzt drüber sprechen und auch Selbsthilfegruppen nutzen, sollte das etwas für Dich sein. Der Hausarzt und die Selbsthilfegruppen können auch zur Überbrückung gut sein.

Es kann schon beides gut sein, gegebenenfalls muss man es eben aufeinander abstimmen. So dass Dich nichts von beidem so stresst, dass Du das ein oder andere aufgeben musst. Ich hoffe, Du verstehst wie ich das meine. Auch den Arbeitgeber zu informieren, kann sehr sinnvoll sein.

Es gibt übrigens auch so etwas wie ein Nachteilsausgleich, so etwas kenne ich von der Schule und dem Studium. Vielleicht ist so etwas auch während einer Ausbildung möglich. Wobei ich in Deinem Fall eher erlernen würde sozusagen solche Situationen "besser" zu händeln.

Alles Gute!

SSIDK 
Fragesteller
 04.09.2022, 12:28

Vielen Dank für die Antwort.

Ich bin mir sicher, dass ich beides schaffen würde. Nur weiß ich nicht ob es mir die Anstrengung die nächsten 2 Jahre wert ist.

Für mich würde die Möglichkeit bestehen, dass ich 1 Jahr Auszeit nehme bei gleichem Einkommen. In der Zeit könnte ich in Ruhe eine Therapie/Kur machen und nur auf mich Konzentrieren. Nur hab ich dann die Befürchtung den Arbeitswillen zu verlieren.

Noch ein paar Infos zu mir:

  • sehr introvertiert
  • keine Interesse an anderen Menschen

Ich habe gehofft das die Ausbildung als Fachinformatiker mehr in einem Büro stattfindet und ich möglichst nicht viel Menschenkontakt habe.

Dort wo ich jetzt bin muss ich alltäglich von A nach B laufen, Leuten persönlich bei Problemen helfen. Und jede Station im KH besuchen ( Patientenaufnahme, Telefonservice,...) .

Ich bin eigentlich kein Mensch der gleich aufgibt aber ich sehe mich dort glaube ich nicht. Aber vlt. sucht sich mein Gehirn auch nur den leichteren Weg für die nächsten 1-2 Jahre. Ich weiß nicht mehr weiter und morgen früh um 9 geht es wieder los..

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SSIDK 
Fragesteller
 04.09.2022, 12:35

Und zu der Ausbildung.. Ich muss eine 3 Jährige Ausbildung innerhalb von 2 Jahren erlernen und fange damit im 2 Lehrjahr an. Mir wurde schon gesagt, dass es eine harte Nuss wird und es viel Zeit und nerven abverlangt. Das hört sich noch besser an :D

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Traumfang  04.09.2022, 19:10
@SSIDK

Ich war selbst schon mal in einer ähnlichen Situation in Bezug darauf, ob ich mir eine Auszeit nehmen soll oder nicht. Bei mir war gesundheitsbedingt. Ich habe mich damals meinen Ausbildern anvertraut und bereue diesen Schritt bis heute überhaupt nicht. Ganz im Gegenteil. Es war allerdings auch so, dass ich meinen Ausbilder voll auf meiner Seite hatte und dieser mir auch nach meiner Auszeit sehr unter die Arme gegriffen hat. Eine leichte Zeit war es für mich überhautp nicht, besonders die Zeit nach der Auszeit war sehr schwierig und anstrengend. Es ist aber durchaus möglich so etwas durchzuziehen, man sollte nur wie in meinem Fall Leute haben, die einen da unterstützen und das auch durchgehend, was viele eben nicht tun. Auf mich wurde damals auch viel Rücksicht genommen. Ich würde es, wenn Dir wohl dabei ist, u.a. mit Deinem Arbeitgeber besprechen. Vielleicht wäre es auch eine Option, dass Dein Hausarzt (ich weiß nicht wie gut er über Deine Situation informiert ist) mal mit Deinem Arbeitgeber spricht oder wenn Du einen hast Dein Therapeut oder Psychiater.

Kannst Du selbst sagen, warum Dich Menschen wenig interessieren? Ob es mit Deiner Angst oder Unbehagen in diversen Situationen wie Du sie oben beschrieben hast zusammenhängt? Ich bin selbst eher introvertiert, das heißt aber nicht, dass Gespräche mit anderen Menschen unmöglich sind. So etwas kann man auch erlernen, braucht gegebenenfalls nur viel Geduld.

Ich würde wirklich zusehen, dass Du Dich wem anvertraust und über all das sprichst. Alleine so ein Gespräch kann ja schon entlastend sein.

Ich denke, man kommt in so gut wie jedem Beruf mit Menschen in Kontakt und muss das ein Stück weit vielleicht auch erlernen damit umzugehen. In dem einen Beruf hat man halt weniger Kontakt, in einem anderen mehr. Gegebenenfalls könntest Du ja eine Tätigkeit machen und das in Deinem Beruf, wo Du möglichst wenig Kontakt zu Patienten oder auch Kunden hast. Um das aber machen zu können, denke ich, ist es nahezu unumgänglich ein Gespräch mit Deinem Arbeitgeber zu führen, sonst kann man halt u.a. nicht richtig auf Dich und Deine Bedürfnisse eingehen.

Was meinst Du genau mit dem leichteren Weg und ob es Dir die 2 Jahre wert sind?

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Bevor wieder ein Therapeut einen Jungen und physisch wie psychisch gesunden Mann irgendwas andichtet empfehle ich folgendes: machen Sie die Ausbildung, die sie gerne machen, es ist total normal nervös zu sein, der eine mehr, der andere weniger, und ganz wichtig: suchen sie sich ein Hobby, vielleicht etwas im Sportbereich, es ist für den gesamten menschlichen Organismus gut, wenn man sich auch mal körperlich anstrengt und totmuede ins Bett fällt, da man sich ausgepowert hat - vielleicht sind Sie etwas unterfordert…

Würdest Du gern etwas zu den geistigen Ursachen von sozialer Phobie und Panik erfahren? Also der psychologische Kernunrsprung und die Kernlösung (aus " Der Schlüssel zu Selbstbefreiung" C. Beerlandt), welche Lösungsansätze die Homöopathie bietet und welche Hilfe Vipassana-Meditation sein kann?

Ich recherchiere gern und kann Dir Infos zusenden, wenn Du das Gefühl hast, das es eine Hilfe sein kann.

Mit der Müdigkeit solltest du mal ins Schlaflabor. Bist du sicher, wirklich 6-8 Stunden im Tiefschlaf zu sein? Viele erden ungemerkt mit der Schlafapnoe geweckt und kommen nur aus dem Tiefschlaf, sind müde und wissen gar nicht, dass sie nicht gut geschlafen haben. Dafür gibt es ein Schlaflabor.