Sieht Arzt A, was Arzt B verschrieben hat?
Ich muss zu meinem bisherigen Hausarzt (A) noch einen zweiten Arzt (B) konsultieren, möchte jedoch nicht, dass B sieht, was mir A diagnostiziert oder verschrieben hat.
Da mir auch nach einiger Recherche nicht ganz klar ist, was auf dem Chip der neuen Gesundheitskarten gespeichert ist, gibt es hier sicher jemanden, der mir weiterhelfen kann.
Vielen Dank!
3 Antworten
Auf dem Chip sind nur gespeichert: Name, Vornahme, Geburtsdatum, Adresse, Mitgliedsnummer, Krankenkassennummer, Versichertenstatus, Gültigkeitsdatum. Sonst nichts.
Sollte Arzt A Röntgenbilder von dir haben, und Arzt B möchte diese haben, z. B. um unnötige Doppelaufnahmen zu vermeiden, musst du diese Bilder bei Arzt A anfordern. Die Schweigepflicht gilt auch unter Kollegen.
Du solltest aber folgendes bedenken: Du wirst bei der Neuaufnahme einen Anamnesebogen ausfüllen müssen, in dem du auch nach Medikamenten gefragt wirst, die du regelmässig oder bei Bedarf einnimmst. Diese Medikamente lassen Rückschlüsse auf deine Erkrankungen zu. Du kannst diese Aussage verweigern; schlimmstenfalls verweigert der Arzt dann deine Behandlung. Das Risiko, dass es zu Komplikationen kommt, geht der Arzt nicht ein. Möchtest du bei Arzt B nur eine 2. Meinung, sag das bitte gleich.
Der Arzt A wird dann nur sehen, dass Du bei Arzt B warst.
Also wenn man zum Hausarzt geht, dann kann dieser sehen, wann man zuletzt bei einem Hausarzt war oder in einer Klinik, aber den Grund kann man nicht einsehen.
Momentan sind darauf nur die Daten gespeichert, die für die Abrechnung relevant sind. Bei allem anderen müsstest du erstmal deine Zustimmung geben.
Allerdings wäre es nicht verkehrt, Arzt B mitzuteilen, was A verordnet hat, weil er dann ggf. bei seiner Wahl eines Medikaments aufpassen muss.