Seit längerer Zeit Schleim im Hals?
Hallo liebe Community. Kurz zu mir, Ich bin 25 Jahre alt, rauche nicht und bin keiner erhöhten Feinstaubbelastung ausgesetzt.
Ich habe seit Winter immer mal wieder Schleim im Hals. Mal mehr, mal weniger. Es war auch für kurze Zeit mal weg (ca. 2 Wochen lang), aber es ist wieder gekommen. Im Winter hat man mir gesagt: Das ist die trockene Luft, keine Sorge. Nun haben wir Frühling und mir wurde gesagt, dass es von meiner Pollenallergie kommen kann.
An manchen Tagen ist der Schleim auch so schlimm, dass ich vermehrt am Husten bin. Gefühlt minütliches räuspern ist sowieso schon Standard. Ich weiß zwar nicht, ob es einen Zusammenhang gibt, aber ich habe vermehrt auch Nackenverspannungen (meist einseitig).
Meine Nasenschleimhaut ist auch meist immer zu trocken (trotz Meersalz-Nasenspray).
Ein Besuch beim HNO-Arzt ist auch schon geschehen. Das Ergebnis: Primär reaktiv-entzündlich bedingt, rechtsbetonte zervikale Lymphadenopathie. Im Übrigen sonomorphologisch unauffälliger Befund.
Hierzu sollte ich erwähnen, dass ich 4 Wochen vor der Sonographie eine Erkältung hatte.
Es wird einfach nicht besser, deshalb schreibe ich hier mal in die Community. Vielleicht hat jemand so was Ähnliches schon mal gehabt oder Erfahrung mit solchen Symptomen.
Gruß, euer PatPat
1 Antwort
Mir fällt da sofort Reflux ein. Also der Rückfluss von Magensäure in die Speiseröhre und bis hoch in den Rachenraum. Gelangt die Magensäure häufiger bzw. regelmäßig bis in den Rachenbereich, wird die sehr empfindliche Schleimhaut dort durch die hochaggressive Magensäure stark gereizt. Um sich vor dieser Säure zu schützen, wird dann von der Schleimhaut dort mehr Schleim gebildet.
Häufig merkt man diesen Reflux als Sodbrennen, also einem Brennen im Bereich der Speiseröhre/Brust. Es kann aber auch vorkommen, dass man kein Brennen spürt, dann kann es aber trotzdem Reflux sein, nämlich der sog. stille Reflux. Still, weil man halt nicht direkt was davon spürt. Der stille Reflux fällt meist erst durch anhaltende Beschwerden im Rachenbereich auf. Ebenso können Säuregase bis in die Atemwege gelangen und dort zu Hustenreiz (den du ja auch beschreibst) führen.
Mit ein paar Maßnahmen kannst du selber relativ leicht ausprobieren, ob das Reflux sein könnte. Achte mal eine Zeit lang darauf, dass du möglichst nach 18 Uhr bzw. allerspätestens 3 Std. vor dem Schlafengehen nichts mehr isst. Und Abends generell nur leicht verdauliche Kost. Achte auch insgesamt bei der Ernährung darauf, dass du eher säurehemmende Lebensmittel wählst und säurelockende Lebensmittel meidest (Listen findest du im Netz, z.B. bei den Ernährungsdocs/NDR). Neben der Anpassung der Ernährung wäre auch eine Anpassung des Lebensstils möglicherweise hilfreich, d.h. kein Nikotin, kein Alkohol, ggf. Übergewicht und Stress reduzieren.
Du kannst auch versuchen, das Kopfende deines Bettes um ca. 30° höher zu stellen, dann kann die Säure im Liegen nicht so leicht bis in den Rachenbereich kommen, da sie "bergauf" müsste. Unterstützend kannst du auch mal versuchen, vor dem Schlafengehen Gaviscon zu nehmen. Das ist ein Präparat auf Algenbasis, das quasi einen Deckel auf der Magensäure bildet und diese so am Hochsteigen hindert.
Wenn du diese Maßnahmen mal für einige Zeit ausprobierst und deine Beschwerden besser / der Schleim in dieser Zeit weniger wird, dann liegt der Verdacht nahe, dass du einen Reflux hast, dann wäre es natürlich auf Dauer sinnvoll, das ganze auch mal ärztlich abklären zu lassen, z.B. mittels Magenspiegelung und ph-Metrie.
Vielen Dank für deine Antwort.
Ich werde deine Tipps mal ausprobieren und darauf achten.