Seit Geburt extreme Magen- und vor allem Darmprobleme. Nichts geht mehr. Was tun?
Seit meiner Geburt leide ich schon an akuten Magen- + Darmbeschwerden, d. h. ich habe seitdem Verstopfung, Blähbauch etc. & es wurde bis jetzt keine richtige Ursache gefunden. Bald habe ich eine Darm- inkl. Magenspiegelung. Mir wurde oft Blut abgenommen, Sonographie etc. alles war unauffällig. Mein Hausarzt meinte, dass ich dazu noch Luft im Bauch habe und weniger Kohlenhydrate zu mir nehmen soll. Ich habe ständig einen extrem aufgeblähten Unterbauch, sprich, wo der Darm sitzt, obwohl ich normal einen flachen habe. Das schaut dann aus wie eine Schwangerschaft im 3. oder 4. Monat und schwanger bin ich nicht. Das kommt von der Verstopfung, die ich bereits erwähnt habe. Ich nehme jeden Tag Abführmittel und darmanregende Tabletten ein, die ich verschrieben bekomme habe, denn ohne die läuft nichts mehr. Obwohl man morgens deutlich sehen und spüren kann, dass der Darm prall gefüllt ist, kommt meistens nichts. Wenn, dann ist der Bauch danach meistens wieder flach. Das Ganze belastet mich psychisch stark, da ich ständig akute Schmerzen habe, Völlegefühl & man sich einfach unwohl fühlt, wenn man nicht "richtig entleert ist". Unter diesen Folgen leide nicht nur ich, sondern auch mein Umfeld. Teils sind die Schmerzen so stark, dass ich mich in der Schule kaum noch konzentrieren kann & das ist besonders jetzt unvorteilhaft, da ich dieses Jahr meine Abschlussarbeiten schreibe. Ich denke derzeit oft daran, mir - so hart es klingen mag - das Leben zu nehmen. Ich möchte normal leben. Ohne Schmerzen, Beschwerden, diesen blöden, kaputten Darm & die davon kaputte Psyche und ohne Medikamente. Kein Arzt hat bisher wirklich was gefunden. Es wird natürlich weiter gesucht. Aber das dauert & zieht an den Nerven. Vor allem, da ich jeden Morgen mit dem Gefühl aufwache, dass wenn ich keinen guten Tag (bzgl. Darmentleerung) habe, ich den ganzen Tag mit Schmerzen rumlaufe. Ich achte darauf, fast jeden Tag raus zu gehen, viele Ballaststoffe zu mir zu nehmen & ausreichen zu trinken (das sind bei mir 2,5 - 3 l pro Tag) & habe auch probiert, Flohsamenschalen einzunehmen. Was ich schonmal weiß, ist dass ich keine Milchprodukte, Fructose & Eier vertrage & diese weglasse, da ich sonst Übelkeit, einen Blähbauch, schlecht Luft etc. bekomme. Weizen Produkte bzw. Mehlsorten die kein Vollkornmehl sind, lasse ich weg, da die ohnehin nicht allzu fördern für den Darm ist. Darum lebe ich zu 90% vegan. Und nein, ich habe keine Mangel an irgendwas (was den Arzt genauso wundert) & alle Blutwerte sind im Normalbereich, bis auf meine roten & weißen Blutkörperchen und meine Blutplättchen, von denen ich zu wenige habe (wurde schon beim Onkologen/Hämatologen getestet und da war auch nichts). Hat jemand von euch evtl. etwas ähnliches? Irgendwelche Tipps oder Ideen, was es sein könnte/was ich noch tun kann? So langsam weiß ich nicht mehr weiter & kann auch nicht mehr, da es immer schlimmer wird...
1 Antwort
Das hört sich für mich wie starke Motilitätsstörungen im Magen-Darm-Bereich an. Leider ist es so, dass das viele Ärzte nicht so auf dem Schirm haben und sich nicht so gut damit auskennen.
Ich hatte z.B. auch immer einen aufgeblähten Bauch, ständiges Völlegefühl, Übelkeit und Erbrechen und sehr starken Reflux. Ein Arzt hier im Nachbarort im Krankenhaus meinte nach Magenspiegelung er könne nichts krankhaftes sehen, ich solle mal zum Psychologen gehen. Kurz danach bin ich auf eigene Faust zu einem Spezialisten gegangen (obwohl ich dazu 100 km fahren musste) und der hat dann nach wenigen Untersuchungen festgestellt, dass ich eine massive Magenentleerungsstörung (Gastroparese) habe. Dass also mein Magen sich viel zu langsam entleert. Mittlerweile liegt meine Entleerung nur noch bei 10-25%, d.h. der Bauch ist immer voll und deswegen sehe ich auch manchmal aus wie schwanger. Inzwischen hat diese Motilitätsstörung sich auch auf den Darm ausgeweitet, so dass ich manchmal auch nur 1-2x/Woche auf Toilette kann. Ich werde mittlerweile ergänzend künstlich ernährt und bin auch täglich auf Infusionen gegen Übelkeit und mit starken Schmerzmiteln angewiesen.
Leider gibt es eben in Deutschland nicht wirklich viele Ärzte, die sich mit dieser besonderen Form auskennen. Bei Bedarf könnte ich dir über PN Adressen geben.
Parallel dazu würde ich dir aber auch empfehlen, mal über eine Psychotherapie nachzudenken. Denn an deinen Äußerungen sieht man ja eindeutig, dass dich das Ganze schwer belastet. Und wenn die Psyche so leidet und du immer durch die Situation gestresst bist, kann auch das ein Faktor dafür sein, dass es auf der Toilette nicht so klappt.
Vielen lieben Dank, ich bin unfassbar dankbar dafür gerade. Davor habe ich nie von sowas gehört und werde definitiv meinen Arzt zu diesem Thema befragen. Ein Spezialist, der mich auf den Kopf stellt und von oben bis unten alles abcheckt wäre sonst die zweite Lösung. Ich wünsche dir viel Gesundheit und nochmal ein großes Dankeschön!