Schnappen oder Springen im Zusammenhang mit schmerzhafter Kalkschulter?
Hallo,
heute war ich nun wieder beim Orthopäden wegen meiner Kalkschulter (seit Oktober 2018)Nur widerwillig spritzte er noch einmal und meinte, das es die letzte sein wird, weil die Abstände immer kürzer werden. Therapie bei erneutem Rezidiv Stosswelle oder OP. Ich berichtete ihm von zeitweisen und bewegungsabhängigen Schnappen oder Springen in der Schulter, es schmerzt aber nicht. Er sagte jedoch nichts weiter dazu.
Daher meine Frage, ist die Ursache das Gelenk, so fühlt es sich für mich an, oder eher ursächlich von der Sehne?
Seiner Meinung nach, wäre die Stosswellen Therapie auf eigene Kosten mit bis zu 5 Behandlungen die erste Wahl....OP eher nicht, da dann ein Loch in der Sehne entsteht und innerhalb von zwei Wochen nicht heilt.....ich bin hin und her gerissen, was ich mache....Stosswelle privat bezahlen und hoffen unter den 70% zu sein, wo es sich bessert oder OP und eine längere AU in Kauf nehmen, aber eine höhere Erfolgsquote?
Noch dazu das es unter Umständen zu einer Ruptur der Sehne kommen kann und die AU offensichtlich noch länger andauert. Davor habe ich ehrlich gesagt Angst, zumal durch wiederholte Injektionen Sehnen "brüchig" werden können.....
Liebe Grüße
3 Antworten
Hallo, ich würde auf jeden Fall die Option der Stoßwellentherapie bevorzugen! Ich selber habe eine Teilruptur der Supraspinatussehne durch eine aktivierte Schultereckgelenkarthrose. Dadurch ist die Gelenkfläche stark aufgeraut und hat für die Teilruptur gesorgt. Desweiteren hat sich dadurch die Gelenkkapsel entzündet und eine Schleimbeutelentzündung gebildet und auch noch zu einer Entzündung der langen Bizepssehne geführt.
Ich lasse eine ACP (Eigenblut) Therapie durchführen. Das ist nur ein Versuch mit einer 50%tigen Chance auf Besserung im Sinne von Vernarbungen der Sehne, aber ich würde alles tun, um eine Schulter OP zu vermeiden!
Eine Schulter OP ist im Nachgang sehr sehr langwierig, eh man den Arm und die Schulter wieder bewegen darf und belasten kann.
Kortisonspritzen helfen super, sind aber sehr mit Vorsicht zu genießen. Wie Du schon schreibst, kann es dadurch, durch zu häufige Wiederholungen, zu weiteren Problemen kommen.
Auch mein Orthopäde hat nach MRT Diagnosestellung eine weitere Kortisonspritze abgelehnt.
Bevor ich mich operieren lassen, würde ich vorher IMMER versuchen, alle Möglichkeiten der konversativen Therapie auszuschöpfen!
Hallo, ja, ich kann den Arm bewegen und auch anheben. Ich hatte nur mittelmäßige Schmerzen, zum Beispiel beim Auto fahren, immer wenn ich mit dem linken Arm das Lenkrad nach oben drehen musste oder beim Haare föhnen. Ich bekam ein KortisonSpritze, die half auch super, aber nur gut 2 Wochen. Weitere 4 Wochen später bekam ich dann noch mal ein, aber damit ging der Schmerz schon nicht mehr ganz weg. Das machte meinen Orthopäden stutzig und er ließ ein MRT machen, na ja, und da kam der ganze Befund raus.
Er erklärte mir, eine Teilruptur heilt nicht. Man könnte lediglich versuchen, dass es durch die ACP Therapie zu einer Vernarbung käme. Eine OP rennt uns nicht weg. Weiterhin erklärte er mir, dass ich nach einer OP für 6-8 Wochen dieses Armkissen tragen müsste, um den Arm ganz ruhig zu stellen und nicht aktiv zu bewegen.
Bei einer OP würde die Sehne angenäht werden, die Gelenkflächen geglättet und somit wieder Platz geschaffen.
Die Heilung würde insgesamt sehr sehr lange dauern. Sicherlich um die 3 Monate eh man den Arm wieder einigermaßen bewegen könnte,
Als Physiotherapeut kann ich natürlich nur als allerallerletztes zu einer OP raten. Zuviele Patienten haben danach nur wenig oder sogar keine Besserungen gehabt, oder das Beschwerdebild veränderte sich nur.
Die Cortisonspritzen sind auch nur eine Notlösung, die drohenden Nebenwirkungen sind Dir ja bekannt,wie ich Deiner Frage entnehme.
Ich habe Dir zwei (von vielen) Videos herausgesucht, die Dir helfen sollten, - hoffe ich sehr für Dich. Im ersten V. wird schön anschaulich erklärt, wie es zum Impingement kommt und welche Fehler der Betroffene nie machen sollte. Das Zweite zeigt dann praktikable Übungen für daheim. Klar muss Dir sein, dass diese Übungen einige Zeit durchgeführt werden müssen, ehe sie soweit Wirkung zeigen, dass Du zufrieden bist. Das liegt schlicht daran, dass Du die Beschwerden schon solange hast. Zusätzlich zu den Übungen solltest Du Dir ein paar Massagen gönnen, denn so eine Enge in der Schulter ist mMn immer die Folge einer viel zu starken und viel zu lang andauernden Muskelverkürzung, also die Folge einer starken Verkrampfung. Werden die Muskeln lockerer, dann ziehen sie auch den knöchernen Anteil des Schulter-/Armgelenkes nicht mehr so heftig aufeinander. Falls der Arzt sich weigert Massagen aufzuschreiben, was sehr wahrscheinlich ist, dann versuche eine Verordnung für KG zu bekommen und "verhandele" dann mit dem Physio, dass er Dir statt dessen Massagen auf diese Verordnung gibt. Wenn das alles nicht klappt, dann bezahl ein paar Massagen selbst, das Geld ist dann mMn besser angelegt, als für die Stoßwellen.
1.) https://www.youtube.com/watch?v=adZvmgrCbKs&t=1s
2.) https://www.youtube.com/watch?v=CJvcPRTosdM&t=150s
3.) https://www.youtube.com/watch?v=SWSXHDJK-Yw
Das dritte Video ist noch ein weiterer Vorschlag für weitergehende Übungen, aber erst für den Fall, dass sich das Problem Deiner Schulter dank der Massagen und der ersten Übungen etwas gebessert hat. Ideal wäre es, die Schultermuskeln als erstes drei - vier Mal massieren zu lassen, erst dann nach drei - vier Massage mit der ersten Übung beginnen. Die Dehnung in der Übung klappt umso besser, je lockerer der Muskel geworden ist. Vor den Übungen Wärme auf die Muskeln aufbringen kann auch hilfreich sein. Wenn die Muskeln lockerer sind, dann wird bei den Bewegungen die Sehne zwischen den Knochen entsprechend weniger gereizt, und die entzündlichen Prozesse verringern sich. Dies wiederum reduziert den Schmerz, ...usw. Und bitte kein Diclo....einnehmen, davon wird mittelfristig alles schlimmer, besser ist Paracetamol wenn der Schmerz zu hoch ist.
Ich wünsche gutes Gelingen
Die Kalkschulter (Tendinosis calcarea) ist eine sehr schmerzhafte, oft plötzlich auftretende Erkrankung der Sehnen im Schultergelenk. Es ist aber nicht das Schultergelenk betroffen. Es lagern sich Kalziumsalze („Kalk“) im Ansatzbereich der Sehne ab. Jeder Zehnte hat Kalkablagerungen in einer Sehne der Schulter.
https://www.schoen-klinik.de/kalkschulter
Gute Besserung!
LG
Das ist es ja mit den Cortisonspritzen, ich hatte die letzte (nr.4) am 02. Dezember, aber 0 Wirkung, es hat auch nicht weh getan, ganz im Gegensatz zu heute. Ich musste Ibuflam 600 nehmen und dann wurde es langsam ein wenig besser. Die Schulter ist auch geschwollen bis zum Oberarm.
Stosswelle hat man mir schon 2018 angeboten auf private Kosten. Aber damals war es finanziell einfach nicht drin mit ein paar hundert Euro, auch wenn das meiner Gesundheit Wert sein muss, so Aussage des Orthopäden, ich kann die Euros ja nicht herzaubern. Also suchte ich im Februar 2019 meinen jetzigen Orthopäden auf und er stimmte der Spritzentherapie zu.
Dazu müsste erneut eine Röntgenaufnahme gefertigt werden, was aber nicht so das Problem wäre. Damals hatte der Kalk eine Dicke von 0,8mm und einen Durchmesser von 1,7 cm.... zwischenzeitlich könnte sich etwas verändert haben.
Im Netz auf verschiedenen Seiten steht eine AU bis zu 6 Wochen oder auch nur 4 Wochen bei einer OP, letzteres aber nicht, wenn Sehnen geschädigt sind..... jobmäßig kann ich es mir nicht erlauben 🥺 mit so einem langen Zeitraum, zumindest bis August.....oder ich nehme die Stosswelle in Angriff. Ich weiß es einfach nicht, man müsste in die Zukunft schauen können, das wäre super.
Danke für deine Antwort.