Psychologie: sich selbst abhärten?

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Hallo, ich bin Psychotherapeutin und Hexe. Du erinnerst mich sehr an meine Jugend. Ich war mal genau so wie du. Heute bin ich ein riesiger Baum – bin verbunden mit Himmel und Hölle. Mich haut nichts mehr um. Ich habe es auch geschafft mit meiner übertriebenen Sensibilität zu leben. Das ist nicht nur ein Nachteil. Es kann auch ein Vorteil sein. „Die Hilflosigkeit und Angst, dass die alternativen Wege, die ich raussuche, womöglich auch nicht wirklich fruchten, treibt mich noch zur Verzweiflung.“ Alternative Wege, damit meinst du hoffentlich nicht solche Autoren wie Bärbel Mohr. Lass die Finger von diesem Schund. Du solltest eine Psychotherapeutin haben, die sich mit dem Unbewussten auskennt, da gibt es aber fast keine. „Professor“ Gerda Maiwald schreibt auf ihrer Internetseite: „Leider muss ich Ihnen auch sagen, dass nur wenige Therapeuten das Bewusstsein bzw. die hohe Kunst der Bewusstseinserweiterung besitzen. Sie können aber auch das Glück haben in der Nähe eines sehr "Weißen Menschen" leben zu dürfen bzw. gelebt zu haben.“

Gerda Maiwald hat Recht, aber eine weise Frau ist sie nicht. Ich würde mich nicht von Frau „Professor“ behandelt lassen. Rolf Degen, ein Psychologie, hat ein interessantes Buch über Irrtümer der Psychologie geschrieben. Er hat leider Recht – fast kein Therapeut kann was.

Was macht man, wenn fast kein Therapeut was taugt und die ganzen Bestsellerautoren nur Mist geschrieben haben? Es gibt ein Buch, das fast keiner kennt, aber in diesem Buch steht die Wahrheit. Es ist von Douval. Er hat die Lehrbücher der Hexenkunst geschrieben. Mich hat dieses Buch total verändert. Natürlich kann man so ein Buch nicht jedem in die Hand geben. Die meisten Menschen sind schon mit einem Mathematikbuch total überfordert. Du bist intelligent und sensibel. Damit erfüllst du schon mal die Grundvoraussetzungen. Nicht jede kann sich auf den Weg zur weisen Frau machen.

Du brauchst keine Antidepressiva schlucken. Es hat viele Nebenwirkungen. Der Münchner Psychiater Dr. Nikolaus Hock behandelt sogar Schizophrenie mit Homöopathie. Bestimmt gibt es in deiner Stadt einen Arzt, der sich mit Homöopathie auskennt. Und nun noch kurz zu deiner Mutter. Warum geht es ihr so schlecht? Wenn du erst 22 bist, dann ist sie vielleicht in den Wechseljahren? Was hat sie für künstliche Hormone genommen? Auf www.homeopathy.at/hormone kannst du dich informieren. Ein verantwortungsbewusster Arzt setzt als erstes immer die Homöopathie ein, wenn diese zu schwach ist, kommt natürliches Progesteron und erst dann kommen künstliche Hormone. Wenn deine Mutter geistig nicht mehr so fit ist, könnte es sein, dass ihrem Gehirn Progesteron fehlt. Im Hormonspeicheltest sollte Östradiol zu Progesteron im Verhältnis 1:200-300 vorhanden sein. An Unikliniken laufen überall Studien mit Progesteron. Es wird bei Demenzkranken getestet, bei Schlaganfallpatienten, bei Schädelhirntrauma.

Man muss immer mit sich leben, denn man kann kein anderer sein. Was um dich herum geschieht ist sicher nicht einfach, aber trotzdem musst du deine Kräfte auf realistische Ziele ausrichten. Wenn du Angst um deine Leber hast, dann tu was, lass dich untersuchen, lebe gesund, stärke deine Leber. Nicht alle alternative Wege führen dazu, alle Krankheiten zu heilen, aber sie können unterstützend wirken und die Selbstheilung anregen. Wichtig ist aber auch, wenn du deiner Mutter eine Stütze sein willst, dann musst du stark sei. Stark sind die, die unter Tränen lachen und damit anderen eine Freude machen. Es nützt nichts, wenn du dich zerfleischst, schaue nach vorn, man kann nicht alle Dinge ändern, man muss aber lernen mit ihnen umzugehen und damit zu leben.

Früher war ich schon sensibel, aber irgendwie ist das noch schlimmer geworden.

Sensibel zu sein, ist keine Schande. Jung zu sein, auch nicht. Dazu stehst Du unter enormer Belastung, persönlich und familiär. Und da wunderst Du Dich, wenn Du "mit den Nerven fertig" bist? Ich nicht.

Lassen wir mal den ganzen Hexenkram beiseite und beschäftigen uns mit Deinen Problemen:

  • Ein dreijähriger Liebeskummer ist nicht realistisch. Für mich sieht es so aus, als hättest Du bisher einfach keine Zeit und keine Kraft gehabt, Dich mit diesem Problem auseinanderzusetzen, wegen Deiner ganzen anderen Belastungen. Da kann dann gefühlsmäßig nichts vorangehen. Leg ihn auf Eis, den Liebeskummer, oder noch besser, blende ihn aus. Er belastet Dich zusätzlich. Du hast genug andere Baustellen, die jetzt Deine Kraft und Deine Nerven fordern.

  • Rede Dir bitte nicht ein, Du seiest "übertrieben sensibel". Du bist schwer überlastet, nichts weiter. Mit 22 schon Deinen Kindern eine fröhliche und liebevolle (alleinerziehende?) Mutter zu sein, ist Lebensaufgabe genug. Dazu jetzt noch die Verantwortung und Hilflosigkeit, die Du Deiner Mutter bzw. ihrem Befinden gegenüber spürst...

  • Antidepressiva lehnst Du ab. Das ist schade, da es tatsächlich solche gibt, die Dir helfen können. Sie bauen einen "Schutzwall" um Dich auf und Du wirst gelassener, ohne dass - weitverbreitete Ansicht - Du teilnahmslos und gleichgültig gegenüber den Anforderungen des Lebens wirst. Medikamenteneinnahme bedeutet nicht automatisch "Leberschaden", wie Du es vielleicht bei Deiner Mutter erlebt hast. Du kannst es "besser" machen!

  • Du kannst das alles nicht allein stemmen! Such Dir bitte Hilfe, fordere sie geradezu ein! Konkret bedeutet das z. B., dass Du den Sozialdienst des Krankenhauses kontaktierst, in dem Deine Mutter zur Zeit noch liegt. Ich habe damit beste Erfahrungen gemacht. Lass Dich dort beraten, wie Du Deiner Mutter helfen kannst, wieder mehr Lebensqualität (und Lebensmut) zu bekommen.

  • Geh achtsam mit Dir um. Du wirst gebraucht, und es ist keinem damit gedient, wenn Du jetzt zusammenklappst. In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute und Deiner Familie auch!

Ich denke du bist einfach in letzter Zeit überfordert. So viel ist auf dich eingestürmt, soviele Aufgaben, so viele traurige Dinge. Da ist es doch ganz normal, dass die Kraft nachlässt. Ich bin der Meinung, du solltest dir professionelle Hilfe holen. Alleine ist es zuviel für dich. Du hast schon recht, deine Kinder brauchen dich noch und das solltest du nicht aus den Augen verlieren. Wenn dein Arzt dir nicht helfen kann, so bitte ihn doch um eine Überweisung zum Psychotherapeuten. Der ist der richtige Ansprechpartner für dich. Zwar kann es eine Weile dauern, bis du einen Termin hast, aber bis dahin kannst du dich einfach ein wenig zurück ziehen, etwas kürzer treten, die Seele baumeln lassen, damit du wieder zu Kräften kommst. Aber die Therapie, die halte ich wirklich für wichtig für dich.