Private KV mit negativer Bonität?
Hallo,
bei meinem Anliegen geht es eigentlich mehr um persönliche Erfahrungen als um eine richtige Frage.
Ich bin seit gut 5 Monaten selbständig, aber momentan noch gesetzlich versichert. Nun ist es so, dass ich monatlich 550Euro für die freiwillige gesetzliche Versicherung zahle und mir das einfach zu viel ist.
Mit negativer Bonität aus Altlasten ist es allerdings bei den üblichen Versicherern quasi unmöglich eine private Versicherung abzuschließen und darum wollte ich fragen, ob ihr vielleicht Anbieter kennt, die das Risiko bei negativer Bonität trotzdem eingehen.
Bei der Versicherung geht es mir eigentlich auch nur um den gesetzlichen Aspekt. Ich bin sogut wie nie krank und ein hoher Selbstbehalt und der Verzicht auf Krankentagegeld ist absolut kein Problem, wenn nötig würde ich alle Behandlungskosten allein tragen. Die Versicherung sollte einfach möglichst billig sein und den gesetzlichen Aspekt absichern.
Würde mich freuen, wenn ihr vielleicht ein paar Versicherer kennt.
3 Antworten
Ich würde mir einen Wechsel aus "Kostengründen" gut überlegen. Die Frage im Augenblick ist, ob das System mit der PKV überhaupt zukunft hat, wenn (wie bald in Hamburg) die Beamten entscheiden dürfen, ob sie auch in die GKV gehen dürfen. Dann würde ein Riesenteil der PKV-Patienten wegfallen und die Preise könnten auf die anderen umgelegt werden.
Wenn du nur die gesetzlichen Aspekte abgedeckt haben willst, dann interessiert das normal keinen Leistungserbringer. Falls du einen Arzt brauchst, dann verlangen die oft den 2,3 fachen Satz oder mehr und du würdest von deiner PKV nur den 1,0 fachen Satz bekommen.
Ich würde auch an die nächsten Jahre denken. Frau, Kinder, etc. würden evtl auch mitversichert werden müssen. Und ab spätestens diesem Zeitpunkt ist die GKV sehr praktisch. Wenn man überlegt, dass man noch 10 Jahre draufzahlt und danach froh ist, dass es eine Familienversicherung in der GKV gibt.
Es sind nur ein paar Denkanstöße, die mir zur Zeit viele Personen sagen, die sich im Nachhinein nicht mehr in die PKV begeben würden.

Soweit ich weiß, gibt es noch immer bei den gesetzlichen den sog. Studententarif, der aber auch für frische Selbstständige gültig ist.
Du musst dazu ein geschätzes Einkommen angeben und das wird von Zeit zu Zeit überprüft. Für diese Zeit bist Du mit ca. 155 € ges. krankenversichert. Frag mal danach. LG

Bei der BEK gibt/gab(?) es diese Möglichkeit, jedenfalls war es noch vor 8 Jahren so, weiß ich aus einer Erfahrung in der Familie. Womöglich musst Du mal andere GKV anfragen. LG
Hallo,
jedes Unternehmen der privaten Krankenversicherung (PKV) entscheidet völlig selbständig, ob ein Versicherungsantrag angenommen wird oder nicht. Wenn das Risiko, dass die Beiträge später nicht gezahlt werden, überdurchschnittlich hoch ist, neigen viele PKV-Unternehmen zu Antragsablehnungen. Die Bestimmung dieser "roten Linie" ist bei jedem Unternehmen unterschiedlich (teilweise auch je nach Tarif). Die Versicherung kann seit 2009 den Vertrag nicht mehr einseitig beenden. Ggf. ist in 1 oder 2 Jahren bei positiver Entwicklung der Bonität die Aufnahmechance besser.
Als Selbständiger kann man später nicht mehr zurück in die gesetzliche Krankenversicherung wechseln (auch nicht als Arbeitsloser oder Rentner).
Ich bin so gut wie nie krank und ein hoher Selbstbehalt und der Verzicht auf Krankentagegeld sind absolut kein Problem, wenn nötig würde ich alle Behandlungskosten allein tragen.
Es ist sehr unwahrscheinlich, dass diese Aussage bis zum Lebensende zutreffen wird. Was ist dann? Auch Leistungen, die man jetzt nicht benötigt, können sehr teuer werden, wenn man sie dann doch überraschend braucht.
Am besten über die Kosten für diese Leistungen informieren:
- Reha nach Schlaganfall
- Leistungen nach Burnout
- Chemo- und Strahlentherapie bei Krebs
- Hilfsmittel für Blinde
- Therapien bei MS und Parkinson
Der Wechsel aus der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) in die PKV ist ähnlich wichtig wie ein Hauskauf.
Am besten mit der jetzigen Krankenkasse ganz in Ruhe die Möglichkeiten für geringere Beiträge durchgehen (z.B. anhand von § 240 SGB V).
Gruß
RHW
Danke für die Antwort, aber das was du da sagst ist mir völlig bewusst und darüber habe ich auch schon unzählige Vorträge meiner jetzigen KK gehört. Ich bin erst 23 Jahre alt und wenn wir mal davon ausgehen, dass ich im Schnitt 2500 Euro im Jahr bei der gesetzlichen mehr zahle ( Hanse Merkur als Beispiel mit 280 Euro ) ergibt das auf 20 Jahre auch einen Mehraufwand von 50.000 Euro. In meinem Alter sehe ich den Wechsel zur privaten falls möglich, noch nicht all zu dramatisch.
Die DAK hat das so scheinbar nicht. Also schon für Studenten, aber nicht für Existenzgründer.