Magenspiegelung, geschockt, läuft das immer so ab?
Leute ich war heute das erste mal bei einer magenspiegelung und ich bin schockiert! Ich haben mich noch nie so schlecht aufgehoben gefühlt.
Also folgendes:
Vor dem Termin gab kein Vorgespräch mit dem Arzt oder sonst wem, lediglich am eingriffstag musste ich einen lapidaren Anamnesebogen ausfüllen , und wurde nach kurzem Aufenthalt im wartebereich auch schon direkt in den Eingriffsraum gerufen.
Dort wollte mir die Schwester „schonmal“ einen Zugang für die Sedierung legen…
Zu dem Zeitpunkt wusste ich nichtmal dass ich eine Sedierung kriege, geschweige denn was ich für ein Medikament bekomme.
Die Schwester legte mir den Zugang nicht korrekt, und auf Hinweise, dass der Zugang schmerzhaft ist meinte sie nur „das ist ein Zugang den wir für Säuglinge nutzen, also da müssen sie nun durch, ist ja auch bald vorbei“ was zum Teufel? (Habe mittlerweile einen fucking Tischtennisball-großen Bluterguss in der Armbeuge)
Ich wies sie noch darauf hin, dass meine Nasenatmung behindert ist(weil ja kein Arztgespräch geführt wurde und ich immerhin einen Schlauch im Hals stecken hab..)
Nachdem ich dann doch nochmal in einen anderen Raum geschickt wurde, wurde ich auf der Liege auch schon in Seitenlage kommandiert, wusste gar nicht mehr wie ich meinen Arm halten sollte, weil der Zugang so kacke lag. Die nächste Schwester meinte nur, die Kollegin wird den Zugang schon richtig gelegt haben.
Kurzerhand wurde mir ein Stopfen mit Sauerstoffanschluss in die Nase gesteckt (DURCH DIE ICH EH NICHT ATMEN KANN?!:€/@@) , der Arzt kam aus irgendeiner Ecke und frage kurz warum ich da bin, ich hatte nichtmal zuende gesprochen da drehte er sich weg mit den Worten “jaja okay ich weiß Bescheid” und schon wurde mir das sedierungsmittel gespritzt, ohne dass mir Bescheid gegeben wurde.. und ja ich weiß viele vergessen das bla bla, aber nope, der ganze Ablauf hat sich quasi in mein Gehirn gebrannt weil ich kurz davor stand mir das Teil aus dem Arm zu reißen und unverrichteter Dinge wutentbrannt die Praxis zu verlassen.
Im Aufwachraum hat der Arzt für 10 sek den Kopf zwischen die Vorhänge gesteckt und meinte „Ergebnis kommt morgen, alles soweit okay“ später habe ich dann ein Rezept für irgendein Medikament bekommen, obwohl ja alles okay ist..🙄
Aus dem aufwachraum wurde ich noch taumelnd und nicht ansatzweise bereit für irgendetwas rausgeschickt.
Ich bin irgendwie im Wartezimmer angekommen und direkt wieder eingeschlafen, dort solle ich im übrigen auf keine Ahnung was warten.
Irgendwann als ich wieder einigermaßen in der Lage war zu sprechen habe ich gefragt auf was ich denn warten soll, und die meckernde MFA meinte dass ich auf meine Abholung warte, der ich ja noch nichtmal Bescheid gegeben habe, dass ich fertig bin weil ich ja nicht wusste, dass ich fertig bin 😩.
Was zum teufel war da los? läuft das ambulant immer so ab?
Ich wünschte ich könnte die emotionsachterbahn mit euch teilen, ich bin wirklich schockiert und komme sogar selbst aus der Medizin..
liebe Grüße und danke für Antworten!
3 Antworten
Es gibt halt auch in der Medizin unfähige Leute bzw. sehr empathielose Leute. Das scheint bei Dir der Fall gewesen zu sein. Ich hatte bereits selbst diverse Spiegelungen und unterschiedliche Vorgehensweisen was das Verhalten bezüglich der Behandlung betrifft und auch die zwischenmenschliche Beziehung.
Eine Aufklärung vor der Untersuchung hatte ich genau einmal, bei allen anderen Untersuchungen wurde mir auch nur ein Aufklärungsbogen in die Hand gedrückt. Dass das so rechtens ist, glaube ich nicht.
Was das Raustaumeln betrifft, halte ich schon für grob fahrlässig und ich würde das gegebenenfalls melden.
Was die Sedierung betrifft, Du kannst jederzeit eine Behandlung abbrechen und auch sagen, dass eine solche unterlassen werden soll. Du bestimmst über Deinen Körper, abgesehen vielleicht in einem Notfall. Bzw. Du zuvor genau aufgeklärt werden möchtest.
Lasse Dich von diesem Vorfall nichtso negativ beeindrucken.
Alles Gute!
Dass das so rechtens ist, glaube ich nicht.
Das stimmt. Mir wurde gesagt, wenn nicht 24 Std. vorher aufgeklärt wurde, dürfte man streng genommen gar nicht spiegeln. Du unterschreibst ja auch, dass du ausreichend Bedenkzeit hattest.
Oh man, da hast du ja offenbar echt die A-Karte gezogen. Da kann man ja nur die Hände über dem Kopf zusammenschlagen. Da ist vieles gelaufen, wie es definitiv nicht laufen sollte.
Ich hatte seit 2011 mehr als 40 Spiegelungen (irgendwann habe ich aufgehört zu zählen ;-) ), seit 2017 mind. 4 pro Jahr. Aber sowas habe ich noch nicht erlebt. Bei mir sind die meisten Spiegelungen zwar stationär gewesen, aber die Abläufe kenne ich auch von ambulanten.
Das fängt ja schon bei der fehlenden Aufklärung an. Diese muss mindestens 24 Std. vorher erfolgen, sonst dürfte die Untersuchung streng genommen gar nicht gemacht werden. Und zu dieser Aufklärung gehört nicht nur die Erklärung, was gemacht wird und wie, sondern auch die Aufklärung über die Sedierung. Ist dies nicht so erfolgt, ist streng genommen alles danach eine Körperverletzung. Du musst ja auch unterschreiben, dass du ausreichend Bedenkzeit hattest und alle deine Fragen beantwortet wurden. (Das Problem ist, wenn man das dann einmal unterschrieben hat - egal wann - sind die aus dem Schneider)
Bei mir war es einmal so, dass bei einem stationären Aufenthalt kein Arzt am Vortag der Untersuchung gekommen war. Da musste ich dann am Morgen der Spiegelung den Bogen ausfüllen und ausdrücklich unterschreiben, dass ich mit der Untersuchung einverstanden bin, obwohl ich erst unmittelbar vor der Untersuchung aufgeklärt wurde und nicht am Vortag. Bei mir ist das jetzt nicht so schlimm gewesen, weil ich ja alles kenne. aber wäre es beim ersten Mal so gewesen, hätte ich das sicher nicht gemacht. Inzwischen verzichte ich auch auf die Aufklärungen und sag den Ärzten, dass sie nicht nochmal alles erzählen müssen, da ich das ja kenne (ein Assistenzarzt meinte mal, ob ich ihm das alles erzählen wolle, ich kenne das sicher schon besser als er :-D ) und unterschreibe dann den Bogen so. Aber wenn man das ganze Procedere nicht kennt, dann geht sowas m.E. gar nicht.
Dass man dich "taumelnd" entlassen hat, passt dann leider auch ins Bild, auch das hätte nicht ohne Begleitung geschehen dürfen.
Insgesamt gesehen, war das da tatsächlich die reinste Katastrophe. Es wäre sogar fast zu überlegen, ob man das mal der Krankenversicherung und/oder Ärztekammer meldet (obwohl das meist nicht viel bringt), damit andere Patienten vor solchen Erfahrungen verschont bleiben. Eine Bewertung auf entsprechenden Portalen wie z.B. Jameda würde ich auf jeden Fall empfehlen.
Das tut mir echt leid für dich, dass du sowas erleben musstest, ich hoffe, du kannst dich schnell davon erholen und es dann abhaken.
Alles Gute für dich!
Es wird überall an Personal gespart, das will die Politik und die Krankenkassen so. Alle im Krankenhaus sind überarbeitet, unterbezahlt und ihre aufopfernde Arbeit wird nicht gewürdigt. Da kann es öfter zu solchen (unhaltbaren) Zuständen kommen.