Kann ein Leistenbruch auch ohne Operation geheilt werden?

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Die definitive Therapie des Leistenbruches ist die Operation. Konservative, also nicht operative Therapieansätze, gibt es bei großen Bruchlücken, die ein eher minimales Risiko einer Einklemmung haben. Bei Patienten mit solchen Brüchen und zusätzlichen Risiken kann eine konservative Therapie überlegt werden. Dabei werden Bruchbänder benutzt, um den Bruch nicht weit austreten zu lassen. Die Einklemmung eines Leistebruches, der auch durch einen Chirurgen nicht in die Bauchhöhle zurückgebracht werden kann, stellt eine dringende Operationsindikation dar. Hierbei kann neben Fettgewebe aus dem Bauchraum vor allem Darm einklemmen. In diesen Situationen kommt es zu einem Darmverschluss, der nur operativ behandelt werden kann.

Die Operation des Leistenbruches in den Chirurgischen Kliniken, aber auch bei den niedergelassenen Chirurgen, ist ein Routineeingriff. Das Ziel der Behandlung der Leistenhernien ist der dauerhafte Verschluss der Bruchlücke. Die Erfolgsrate bei den Operationen der Leistenbrüchen ist hoch. In ca. 5% der Fälle kommt es zu einem Rezidiv (Wiederauftreten) des Leistenbruches. Die Operation wird heutzutage ambulant durchgeführt. Die Patienten sollten jedoch von einer Begleitperson abgeholt werden, da sie auch einige Stunden nach der Operation unter der Wirkung der Narkosemittel stehen.