Extreme Vergesslichkeit, woran kann das liegen?
Hallo Leute, bin Mitte 20. Und in meinem Leben ist so einiges schief gelaufen. Jetzt bin ich extrem vergesslich. (So schlimm, dass ich schon Angst habe, dass ich eine juvenile Demenz habe.) Und frage mich, welches meiner Erlebnisse der Grund dafür sein kann.
Erstmal bin ich in schlechten Verhältnissen aufgewachsen. Meine Eltern waren Messis und Alkoholiker. Ich wurde dann immer tagsüber in Beteuerungen geschickt aber habe noch dort gewohnt. Wurde mit 9 Jahren zu alt für die Betreuung, war dann nur zu Hause und da ging es mir zum Esten Mal richtig schlecht. Es gab dort nie eine Struktur. Häufig wurden nichtmal Geburtstage oder Weihnachten gefeiert. Und es gab auch viel Gewalt von den Eltern und einem älteren Geschwisterkind. Mein anderes Geschwisterkind ist früh gestorben als ich sehr klein war.
Dann nach der Grundschule von 10 bis 14 wurde ich extrem gemobbt, weil wir halt kein Geld hatten. Weshalb ich insgesamt 4 mal die Schule gewechselt habe, bis ich mich endlich irgendwo eingefunden habe. Seitdem habe ich aber niemandem mehr wirklich vertraut und keine echten engen Freundschaften mehr aufgebaut.
Ich war auch als Kind schonmal beim Psychologen, weil ich Zwangsneurosen hatte seit ich denken kann und später habe ich Anti-Depressiva bekommen. Die ich aber abgesetzt habe, weil ich sie nicht vertragen habe.
Mit 15 bin ich dann schwer erkrankt, habe meine halbe Jugend im Krankenhaus verbracht und bin kaum noch zur Schule gegangen. Habe dann alles im Krankenhaus gelernt. Insgesamt hatte ich fast 20 Vollnarkosen und mir ist ein Organ entnommen worden. Mein Abi habe ich wenige Tage nach meiner Krankenhausentlassung an den Nachholterminen geschrieben und mein Durchschnitt war sehr viel schlechter als meine Zeugnisse früher.
Nach dem Abi war ich noch nicht ganz gesund. Und habe 2 Jahre noch weiter immer wieder ins Krankenhaus gemusst und ansonsten kleine Jobs und Praktika gemacht. Erst nach diesen zwei Jahren habe ich dann angefangen zu studieren als ich auch schon aus dem Lernen raus war.
Dann ist ein Elternteil von mir gestorben, wo ich dabei war und das war auch ziemlich traumatisch.
Dann ging das Studium los und ich habe gemerkt, dass mein Gehirn inzwischen echt Matsch ist. Habe Tag und Nacht nur gelernt, während die anderen auf Partys waren und hatte trotzdem nur schlechte Noten und bin durch mehr als die Hälfte der Prüfungen durchgefallen. So dass ich das Studium irgendwann auch abgebrochen habe. Nun weiß ich auch nicht, was ich machen soll.
Insgesamt bin ich dankbar, dass ich relativ resilient bin und vieles nun hinter mir liegt. Aber ich kann mir nichtsmehr merken, nichtmehr lernen, obwohl ich so viel Zeit darein investiere. Das legt mir im Leben viele Steine in den Weg. Und meine Professoren haben mich immer ausgeschimpft, dass ich faul sei und nicht lerne, da ich schlechte Noten schreibe. Obwohl das nicht stimmt, genau im Gegenteil. Hatte mein Leben damals nur aufs Lernen ausgerichtet. Es kam aber irgendwie nichts dabei rum. Warum?
1 Antwort

Hallo liebe/r Yuyu, 🙏
Ohjeohje, das sind ja schlimme Zeiten, die Du durchgemacht hast. 😢 Echt furchtbar, kein Wunder dass es Dir so schlecht ging all die Jahre, und auch jetzt noch.
Kinder haben ein Recht darauf, auf zuverlässige Eltern, wo sie in Frieden und Geborgenheit aufwachsen können.... 🙏
All das ist Dir verwehrt geblieben, und so führte eines zum anderen. Ich glaube die schweren Krankheiten mit den OPs sind auch nur deswegen entstanden, weil es Dir psychisch so schlecht ging.
Aufgrund aller dieser Erlebnisse hast Du einen großen Berg an Schmerz in Dir drin. Dieser Schmerz blockiert Dein Gehirn.
Manche Kinder, wenn diese zu sehr misshandelt werden, entwickeln sogar eine geistige Behinderungen... 😢
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Was Du aus meiner Sicht tun kannst:
Hab nicht so hohe Erwartungen: Muss es ein Studium sein? Mache eventuell eine normale Ausbildung, da ist der Schwierigkeitsgrad viel niedriger.
Hab Verständnis für Dich selber. Du kannst Dich nicht vergleichen mit gesunden Menschen, die in Frieden und Harmonie aufgewachsen sind.
Yuyu, Du bist überlebende/r aus einem Horrorhaus. Aus meiner Sicht brauchst Du nur 1/10 von dem leisten, was andere leisten. 💖
Versuche Dir ein neues eigenes Leben aufzubauen, ein positives neues Leben. Kappe alte Verbindungen die Dir nur schaden.
Mache weiter Psychologische Therapien, denn der ganze Schmerz ist noch in Deinem Körper drin. Der Schmerz, der will verarbeitet werden.
Versuche Dir Lebensweisheiten anzueignen, ich empfehle Dir den Autor: Anselm Grün. Der hat gute und sanfte Worte für Dich & Dein Leben....
Versuche ein bisschen auf gesunde Ernährung zu achten, bewege Dich ein bisschen jeden Tag, und entspanne Dich gut. Damit wirkst Du Deinen Problemen entgegen. Yoga wäre auch super, um Deinen Körper zu fühlen und um mit Dir in Berührung zu kommen.
Ich wünsche Dir alles gute, und gute Besserung. Es ist ein langer Weg, aber der Weg ist das Ziel... bleibe einfach auf dem Weg der Heilung. Dann wird es immer besser mit der Zeit. 🙏 💖
liebe Grüße,
Bernd