Ärztehopping bei Rezepten (kein BTM) strafbar?

2 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

nein ich denke nicht das das strafbar ist. Am Ende bist du selbst dafür verantwortlich was du einnimmst und in welcher Menge. Lediglich der Arzt könnte sich strafbar machen dir etwas in einer Dosierung zu verschreiben die nicht empfohlen wird. Sollten dann unerwünschte Arzneimittelwirkungen auftreten macht er sich vor Gericht angreifbar. Aber da beide Ärzte nichts voneinander Wissen sind sie aus dem Schneider. Du selbst wirst sicher nicht dafür belangt etwas in einer falschen Dosierung eingenommen zu haben. Aber falls schwerwiegendere Nebenwirkungen daraus entstehen und du krank wirst kann es natürlich sein das die Krankenkasse nur bedingt zahlt.

Ob es sinnvoll ist die doppelte der empfohlenen Dosis gegen Haarausfall einzunehmen sei mal dahin gestellt. Eine höhere Dosis ist auch immer mit einer höheren Rate an Nebenwirkungen verbunden ohne meist einen verstärkenden Effekt auf die gewünschte Wirkung zu haben.

In einer Übersichtsarbeit aus dem Jahr 2017, in der 11.909 Behandlungsfälle aufgearbeitet wurden, entwickelten 1,4% der mit Finasterid behandelten Männer eine persistente erektile Dysfunktion (PED). Jüngere Männer, die länger als 205 Tage mit Finasterid behandelt wurden, hatten gegenüber kürzer behandelten Männern ein etwa 5fach erhöhtes Risiko für eine PED.

  1. Quelle:  Kiguradze T et al.: Persistent erectile dysfunction in men exposed to the 5α-reductase inhibitors, finasteride, or dutasteride, PeerJ March 9, 2017

LG und viel Erfolg!

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Vielen Dank für deine ausführliche Antwort! Du hast sicher beruflich damit zu tun. Wünsche dir einen schönen Tag :)

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Ja, ich lasse das lieber. Das Risiko der Nebenwirkungen ist mir dabei zu hoch :)

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der Kontrollwahn in Deutschland ist sehr verrückt. Es gibt keine Apotheke, die weniger als 1 Million Jahresumsatz macht. Arzneimittel sollten nach Möglichkeit überhaupt nicht genommen werden -- es gibt immer sehr viele Alternativen. Jeder sollte aber so viele Medikamente einnahmen, wie er mag - und wenn es ihm nicht gut bekommt ist es letztendlich eine eigene Entscheidung. Strafbar sollte das nicht sein.