Wirkt Insulin unterschiedlich schnell, je nachdem, wo es gespritzt wird?

1 Antwort

Wo injiziert wird, spielt sehr wohl eine Rolle; sowohl für Qualität und Ablauf der Resorption als auch unter dem Gesichtspunkt des Schutzes anderer Gewebe, va der Muskulatur. Insulin soll subkutan, also ins Unterhautfettgewebe injiziert werden. Darum sind geeignete Körperstellen solche, die erstens Unterhautfettgewebe aufweisen und die zweitens auch gut erreichbar sind. Aus diesem Grund wird in Deutschland von Injektionen in den Oberarm abgeraten. Denn sticht man in die Muskulatur, beschleunigt das die Resorption erheblich, was zu vorzeitigem Unterzucker (Hypoglykämie) führen kann. Nicht injizieren sollte man auch in die Innenseite des Oberschenkels, denn dort verlaufen in geringer Gewebetiefe Blutgefäße und Nerven. Aufgrund seiner ungünstigen Erreichbarkeit wenig geeignet ist auch das Gesäß.

Aus den unterschiedlichen Resorptionscharakteristiken an unterschiedlichen Körperstellen folgt auch, dass man unterschiedliche Insuline an unterschiedlichen Stellen injizieren kann. Damit hier nicht unversehens etwas zu schnell geht, empfiehlt sich insoweit die Besprechung mit einem Diabetologen oder anderweitig diabeteserfahrenen Arzt.

Empfehlenswert für die Injektion von Insulin ist das Bauchfettgewebe, dessen Mächtigkeit (Dicke) nach außen allerdings erheblich abnimmt. Auch zum Nabel sollte man ca. 3cm Abstand halten. Ferner empfiehlt sich (auch hier) ein "Spritzenkalender", um alle Stellen gleichmäßig mit den Einstichen (der sehr dünnen Nadeln) zu belasten.

Mit diesen Grundsätzen sollte Ihr Kumpel aber schon einmal ein Stück weiterkommen!