Wieso will ich, dass sich andere Sorgen um mich machen?

7 Antworten

Hallo flashdog!

Für mich sind besorgte Blicke einfach dass Schönste, was ich mir vorstellen kann.. Ich bin richtig süchtig danach.. da bin ich wie im Rausch.. Besonders bei Ärzten oder Autoritätspersonen (Lehrer, Polizisten, usw)....

Du suchst Aufmerksamkeit und fühlst Dich dann erst gut, wenn sich alles um DICH dreht. Das ist meistens bei Menschen der Fall, die zu wenig Selbstvertrauen haben und sich nur durch die Zuwendung anderer Menschen wohl fühlt. Ein vernachlässigtes Kind z.B. fordert seinen Eltern auch immer wieder Reaktionen ab - auch wenn diese nur negativ sind, wie z.B. Schimpfen oder Schlagen!!! Aber so ein Kind empfindet es eben einfach nur als "Zuwendung"!! Vielleicht hast Du ja als Kind auch nicht allzu viel Liebe erfahren dürfen, so dass Deine Seele jetzt auf diesem Wege um Aufmerksamkeit schreit.

Ich schäme mich so krass dafür..   Kann das auch nicht meiner Therapeuthin sagen

Wenn Du aus diesem Teufelskreis herauskommen möchtest und die Hilfe auch annehmen willst, dann MUSST Du das alles auch der Therapeutin sagen!!!!! Zu schämen brauchst Du dich beim besten Willen nicht dafür. Die Therapeutin hat bestimmt auch schon schlimmere Geschichten zu hören bekommen und kann Dir wirklich nur helfen, wenn sie ALLES über Dich weiß. Dann gibt es auch ein Weg für Dich aus diesem Dilemma - ganz bestimmt! Aber Ehrlichkeit gegenüber der Therapeutin ist die wichtigste Voraussetzung dafür, dass sie Dir auch helfen kann. Wage es - nur Mut!!

Alles Gute wünscht walesca

flashdog 
Fragesteller
 13.06.2015, 12:06

danke für deine Antwort! Hast du vielleicht eine Idee, wie ich das meiner Therapeuthin sagen kann? Vielleicht auch erstmal nur andeuten irgendwie? Bin ich ratlos :/

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walesca  13.06.2015, 13:08
@flashdog

Sag es der Therapeutin ganz einfach so, wie Du es hier für uns aufgeschrieben hast. Oder Du druckst Dir diese Frage aus und zeigst sie ihr. Wenn Du Angst vor diesem Gespräch hast, dann kannst Du ja vorher mal die "Bachblüten-Rescue-Lutschbonbons" anwenden. Die beruhigen die angespannten Nerven ungemein und Du wirst sehen, dass Du ganz entspannt in dieses Gespräch gehen kannst - garantiert und mehrfach erprobt!!! Probier es einfach mal selbst aus. Wenn Du z.B. nachmittags den Termin hast, kannst Du je 1 Lutschbonbon am Abend vorher, morgens, mittags und ggf. kurz vor dem Termin nehmen. Keine Angst, Bachblüten kann man nicht überdosieren!!! LG

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Ihr schreibt oft, ich will dass sich alles um mich dreht, aber das hab ich vielleicht falsch ausgedrückt.. ich bin überhaupt nicht der Typ der gerne im Mittelpunkt steht und es geht mir auch nicht um Aufmerksamkeit, sondern nur um diese Sorge.. ich weiß selber nicht, wieso mir das so fehlt.. es ist ja nicht so dass ich das dauernd mache, hauptsächlich machen sich die Leute Sorgen, weil es mir WIRKLICH schlecht geht und das ist dann ja auch angebracht.. ich hab einfach dass Gefühl ich existiere ga nicht und es ist ein schönes Gefühl zu merken, dass nicht über einen hinweg gesehen wird.. ich war letztens erst in der Klinik und war es so satt ständig um die SOrge der Menschen zu kämpfen, dass ich mich nur zurück gezogen hab und mit niemandem geredet hab, einfach nur weil ich mich selbst so abstoßend fand..

Vielleicht hast du als Kind nur dann Aufmerksamkeit bekommen wenn du krank warst oder es dir schlecht ging. Diesem Mechanismus setzt du jetzt immer noch ein um Zuwendung zu erhalten. Ich kann dir nur raten bedingungslos offen und ehrlich zu deiner Therapeutin zu sein. Wie soll man dir helfen wenn du das Wichtigste zurückhältst und verschweigst? 

Kann es denn sein, dass du Besorgnis mit Liebe verwechselst? Mit Zuwendung? Überleg mal, ob du in deiner Kindheit von deinen Eltern geliebt und angenommen warst? Oder war eher das Gegenteil  der Fall? Falls ja, dann könnte das so eine Art Suche nach " etwas sein, was du entbehren musstest und dass es dir bisher so nicht bewusst war. Dann solltest du es aber mit deiner Therapeutin besprechen, denn es ist schwer, davon ohne Hilfe wegzukommen. Würd mich freuen, wenn du dich mal meldest.

Das Problem ist, dass Du eben nicht gesund werden willst. Jeder andere Mensch freut sich, wenn Ärzte oder Familienmitglieder sagen, es scheint Dir etwas besser zu gehen. Du musst das Deiner Therapeutin sagen, sonst hat die ganze Therapie überhaupt keinen Sinn. Ich kenne Dich nicht, aber ich denke mal, Du suchst Aufmerksamkeit in Bezug auf Deinen Körper, weil Du auf anderen Gebieten eben keine Aufmerksamkeit erwecken kannst. Such Dir ein Hobby, in dem Du richtig gut bist. Das kann alles mögliche sein: Zum Beispiel: Laufen (wenn man erstmal 20 km geschafft hat, ist man stolz auf sich, das hebt enorm das Selbstbewußtsein). Da ist man auf Anerkennung von außen nicht angewiesen, man findet sich selbst toll! Mein Sohn z.B. ist immer sehr stolz, wenn er in seinem Hobby "Luftgewehrschießen" sehr gut abschneidet. Das ist sowieso eine interessante Sportart. Man lernt, sich ganz auf das Ziel zu konzentrieren und alles andere auszuschalten. Man könnte von meditativem Verhalten sprechen (ich sitze da oft genug, weil ich meistens der Fahrer bin) und beobachte dann zwangsläufig die Sportschützen. Man lernt, sich zu erst zu entspannen und dann höchste Konzentration aufzubauen. Hättest Du nicht mal Lust, das einfach mal auszuprobieren? Die ganzen Schützenvereine (man muss dazu in einen Verein eintreten) bieten erstmal sogenannte Schnuppertage an. Dann sieht man, ob einem das liegt und ob man da talentiert ist. Ich z.B. bin nur in Gewehrschießen gut, meine Ergebnisse bei Luftpistole kannst Du vergessen.  Anderer Vorschlag: Vielleicht hast Du ja eher Gaben in musischem Bereich? Malen, Zeichnen, ein Instrument? --- Warum das bei Dir so ist, kann ich natürlich nicht sagen. Vielleicht bekamst Du als Kleinkind zu wenig Beachtung, wurdest zu wenig gelobt? Und jetzt kompensierst Du das, in dem Du Beachtung bei besorgten Ärzten suchst. Arztbesuche und Klinikaufenthalte sind aber nicht das reale Leben, das sind nur Durchgangsstationen in Deinem Leben. Alles Gute für Dich. lg Gerda