Muss man eine Umstellung von Xalatan auf Timo-Comod bei Glaukom trotz Nebenwirkungen akzeptieren?

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Hallo Marietta!

Ich habe seit ca. 10 Jahren Glaukom auf beiden Augen. Die üblichen Tropfen mit Beta-Blockern habe ich nicht vertragen wegen meines Asthmas. Danach haben wir alle auf dem Markt befindlichen Tropfen (!) durchprobiert (die Augenärztin in der Uniklinik Köln ist an mir bald verzweifelt!). Entweder hatte ich - so wie Sie - starke Nebenwirkungen oder die Tropfen haben gar keine Wirkung gezeigt. Zum Glück konnte ich vieles telefonisch klären und musste nicht ständig die 120 km nach Köln fahren.

Ich würde Ihnen auf jeden Fall raten, sich ein anderes Präparat aufschreiben zu lassen das Sie auch vertragen! Sollte sich der Arzt weigern und behaupten das ginge nicht, so können Sie (ggf. mit Rücksprache der Krankenkasse) auch den Arzt wechseln. Oder beantragen Sie die Kostenübernahme des Xalathan. Es kann doch nicht sein, dass Sie - gerade bei dauerhaft nötigen Augentropfen - mit erheblichen Nebenwirkungen leben müssen, nur wegen der Kosten. Bleiben Sie in dieser Sache Ihrem Arzt gegenüber ruhig hartnäckig und vor allem selbstbewusst, auch wenn das nicht jedem Arzt gefällt!!! Nur nicht gleich klein beigeben. Es geht schließlich um IHRE Augen.

Sollten Sie auch mit anderen Tropfen nicht klarkommen, so ist durchaus auch an eine Glaukom-OP zu denken. Ich habe das vor etwa 5 Jahren auf beiden Augen machen lassen. Das war das Beste, was mir passieren konnte! Seitdem brauche ich überhaupt keine Tropfen mehr und die Augendruckwerte sind stabil und optimal!! Das sollte man aber wirklich nach Möglichkeit bei einem der wenigen Glaukom-Experten machen lassen! Dafür würde ich auch durchaus mal eine weitere Anreise in Kauf nehmen. Schließlich geht es um Ihr Augenlicht! Und nach 3-4 Tagen kann man schon wieder nach Hause.

Ich war im St.Josefs-Hospital in Dortmund bei Prof. Kohlhaas (Augenklinik). So weit ich weiß, werden dort Privat- und Kassenpatienten behandelt. Weitere Glaukom-Top-Experten gibt es nach meiner Kenntnis noch in der Uni-Augenklinik Köln, in Kiel und in München. Vor einer Glaukom-OP braucht niemand Angst zu haben. Sie wird in Narkose gemacht und ist in der Regel komplikations- und schmerzlos. Nur muss man hinterher noch einige Wochen Tropfen anwenden um eine Infektion zu verhindern. Sonst nichts. Zur weiteren Druck-Kontrolle alle 3 Monate muss man natürlich auch weiterhin. Es kann ja durchaus mal passieren, das der Druck wieder ansteigt. Aber auch eine ggf. nötig werdende Nach-OP ist kein Problem. Auch das habe ich schon hinter mir.

Ich hoffe, hiermit Ihnen und anderen weitegeholfen zu haben.

Viel Glück wünscht

walesca