Kann mir jemand Blutwerte(für Schilddrüse) erklären?
Hallo ihr lieben Menschen da draußen,
vor kurzem habe ich mir bei meinem Hausarzt Blut abnehmen lassen, da wir einen Verdacht auf eine Schilddrüsenstörung hatten. Nun benötige ich eure Hilfe zu meinen Blutwerten:
Leuko: (bei mir) 8 , Norm liegt zwischen 4,5-10,5
Erythrocyten: 4,9 , Norm 4-5,6 (Einheit Mio/Yl)
Haemoglobin: 15, Norm 12-16 (Einheit g/dl)
Hämatokrit: 46, Norm 37-48
MCV: 90, Norm 80-100
MCH: 30, Norm 27-34
MCHC: 31.8 , Norm 30-37
Thrombo: 298, Norm 140-440
Eisen: 90, Norm 50-170
Ferritin: 45, Norm 20-291
TSHbas. : 1,95 , Norm 0,3-3
Mikrosomale SD-AK: 1020 , Norm -60
Thyreoglobulin-AK (ELISA): 57, Norm -60
TSH-Rezeptoren-AK: 1.0 , Norm >2
Was bedeuten diese Werte? Bitte um eure Hilfe, wäre euch echt dankbar!
1 Antwort
Der Anti-TPO-Antikörper ist erhöht nachweisbar. Ob das irgendeine Bedeutung hat, kann man derzeit nicht sagen. Üblich ist die Bestimmung des Antikörpers im Zusammenhang mit einer (latenten) Unterfunktion der Schilddrüse beim Verdacht auf eine Hashimotothyreoiditis. Das haben Sie aber derzeit nicht, denn der TSH-Wert ist normal.
Ihr Hausarzt hat den zweiten Schritt vor dem ersten gemacht und jetzt haben Sie den Salat: Zwei Werte die nicht recht zueinander passen. Solche Konstellationen findet man gar nicht so selten, wenn zu viele Kreuze auf dem Laborzettel gemacht werden. Es bleibt nur die Kontrolle des TSH im Intervall. Wenn das unter 2,5 bleibt, dann vergessen sie diesen Antikörper.
Ja, definitiv derzeit keine Schilddrüsenfunktionsstörung.
Die diagnostische Wertigkeit eines erhöhten Antikörpertiters ohne dass die dafür typische Störung vorliegt ist unklar. Ca. 26 % aller Frauen entwickeln im Laufe ihres Lebens erhöhte Anti-TPO Titer, aber nicht einmal die Hälfte dieser Frauen entwickeln eine Hashimotothyreoiditis. Bei 2% verschwinden die Antikörper von allein.
Wenn Sie mein Patient wären (und ich hätte versehentlich den Anti-TPO mit angekreuzt), dann würde ich Ihnen in 3 und 6 Monaten nochmal das TSH bestimmen. Wenn das so bei 1,9 bleibt, dann sollte eine Hashimoto "vom Tisch" sein.
Ok gut, also keine Schilddrüsenstörung, richtig? Aber das mit den AK kann ich nicht ganz vergessen, es heißt doch dass die auf eine Autoimmunerkrankung(wie Hashimoto) hindeuten? oder soll ich die getrost ignorieren, muss man da nichts machen?