Ist ein glückliches Leben ohne Freunde möglich oder kann das die Psyche des Menschen schädigen?
Hallo liebe Community!
Ich bin mittlerweile 18 Jahre alt und hatte noch nie Freunde. Ja, Freunde ist ein dehnbarer Begriff, aber ich hatte noch nie in meinem Leben Leute, mit denen ich am Abend ausgegangen bin oder etwas in der Freizeit unternommen habe.
Ich schildere euch kurz meine soziale Isolation: Ich war früher auf der Volksschule und Hauptschule im gleichen Gebäude. Dort kam ich mit meinen Klassenkameraden eigentlich immer gut aus und war ziemlich beliebt. Ich habe aber mit denen in der Freizeit nie etwas unternommen und hatte außerhalb der Schule in meinem Wohnort niemanden, den ich kannte. Meine Geschwister hingegen hatten schon immer Freunde. Also so hat sich mein Leben über die 9 Jahre Volksschule und Hauptschule hin gestreckt.
Ich war zwar ab und zu mal bei einem Klassenkameraden, aber das auch nur selten und den kenne ich jetzt nicht mehr. Danach bin ich 1 Jahr auf eine polytechnische Schule gegangen und dort auch keinen Anschluss gefunden, weil ich mich blöd aufgeführt habe. Nähere Details dazu möchte ich dazu nicht aufführen.
Mittlerweile gehe ich auf eine Berufsschule und mache eine Ausbildung. In der Schule komme ich eigentlich gut klar, aber bei dem 1 Tag in der Woche, wo die Schule stattfindet, kann man sich nicht kennen lernen.
Lange Rede, kurze Frage: Ich habe es ja 18 Jahre lang ohne Freunde ausgehalten. Wird das auch in Zukunft sein oder kann es sein, dass ich eine psychische Störung bekomme?
Jetzt wohne ich noch bei meinen Eltern und meiner Familie und bin täglich in Gesellschaft, aber wenn ich mal in meine eigene Wohnung ziehe, dann werde ich einsam in meine Wohnung sitzen und die Einsamkeit zu spüren bekommen, was jetzt nicht der Fall war, weil ich ja noch bei meinen Eltern wohne.
Kann ich auch weiterhin ohne Freunde glücklich sein?
Es gibt ja Menschen, die geborene Einzelgänger sind. Albert Einstein war einer von ihnen und ist heute auf der ganzen Welt bekannt.
4 Antworten
Hallo!
Also bei mir war ist das auch so das ich mit Klassenkameraden oder Arbeitskollegin nie was mache, und das bewusst. Denn das will ich nicht!
Du hast deine Eltern und Familie als Stütze, mit denen du dich anscheinend gut unterhalten kannst und denen du vertraust und mit denen du auch über deine Sorgen sprechen kannst, oder?
Ich z.b. habe 5 gute Freunde, die ich 1x in der Woche sehe, da es sich organisatorisch nicht anders ausgeht, und ich komme sehr gut damit klar, zudem ich in der Klasse auch ein soziales Umfeld habe und zu Hause auch. Also Menschen und keine Isolation. Und das ist sehr wichtig! Du isolierst dich nicht von deiner Außenwelt und das ist auch gut so. Vielleicht möchtest du in deiner Freizeit einfach für dich sein, das ist auch in Ordnung so, solange du dich dabei wohl fühlst. Keiner soll dir vorschreiben ob du nun auf ne Party gehen musst oder nicht. Wer weiß, vielleicht gefällt dir das auch nicht?
Solange du dich in deiner Situation wohl fühlst, ist alles okay! Wie es in der Zukunft sein wird, das wirst du dann sehen und wenn du das Bedürfnis hast Leute kennen zu lernen, wirst du schon rausgehen und dich auf die "Suche" machen, glaub mir ;)
Ich hoffe ich konnte dir ein wenig helfen!
Alles liebe!
"Also bei mir war ist das auch so das ich mit Klassenkameraden oder Arbeitskollegin nie was mache, und das bewusst. Denn das will ich nicht!"
Wie heisst es so schön? "Jeder ist seines Glückes Schmied".
Natürlich kann jeder machen was er will und für richtig hält. Aber hier handelt es sich um Vermeidungsverhalten. Und dahinter stehen bestimmte Ängste.
Dies Vermeidungsverhalten hat den Nachteil, dass man wichtige Erfahrungen nicht macht, bei einigen als Sonderling o.a. gilt und sich Kontakte erst gar nicht entwickeln können.
Und die Klassenkameraden bzw. Arbeitskollegin wollen schon den GoodWill sehen, wenn es um Kontakt und Miteinander geht. Wer sich da raus hält, wird schnell zum Aussenseiter. Und das ist nicht unbedingt eine erstrebenswerte Rolle.
Wichtig ist immer wie du dich fühlst. Es gibt tatsächlich Menschen, die keine Freunde brauchen. Mein Mann hatte auch nur selten richtige Freunde und es hat ihn nie gestört und er hat auch keine Störungen davongetragen. Mich hätte es sehr gestört, denn ich hatte schon seit meiner Kindheit immer feste Freundschaften und ich brauche einfach den Kontakt und sich mal alles von der Seele sprechen zu können. Meine Familie war dazu nicht besonders gut geeignet. Wenn du dich aber in deiner Familie wohlfühlst, dann ist alles halb so schlimm, dann hast du immer einen Ort wo du willkommen bist und du dich wohlfühlst, egal ob du da wohnst oder nicht.
Meine Eltern werden auch mal sterben und dann habe ich überhaupt niemanden mehr....
Man kann immer und jederzeit Freunde finden, wenn man es wirklich will.
die grosse frage ist: leidest du darunter? bei deiner beschreibung kommt es mir nicht unbedingt so vor, dass du was vermisst. ich bin keine fachfrau (!) , also nur als denkanstoss nehmen: es gibt menschen mit stärkeren oder schwächeren anzeichen von autismus. davon gibt es verschiedene arten. zb das asperger syndrom. das sind menschen, die es schwierig finden, mit den gafühlen umzugehen. sie beschäftigen sich lieber mit sachlichen, analytischen dingen und sind dabei nicht unglücklich. oft sind sie intelligent oder einseitig begabt. kannst ja mal im netz nachlesen. da gibt es auch adressen für selbsthilfe- oder geführte gruppen. soziele kontakte sind natürlich schon immer wichtig. übrigens, "nerds" sind häufiger asperger-menschen. gruss vergisses
Hallo!
Ob es nun gute Freunde, Geschwister oder Eltern, nette Schulkameraden sind, wichtig ist nur, dass man regelmässig soziale Kontakte hat.
Zur Zeit wohnst du ja bei deinen Eltern und das ist gut so, dann hast du Kontakt zu netten Menschen, das ist sehr wichtig für uns Menschen.
Ständige Einsamkeit kann uns krank machen, denn wir Menschen benötigen in irgendeiner Form Liebe und Geborgenheit, egal wie alt wir sind.
Vielen Dank für die hilfreiche Antwort.